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Wie eine Reise in den Donbass eine pro-westliche Aktivistin verändert hat

Published On: 18. August 2022 16:00

Der amerikanische Journalist John Marc Dugan hat eine pro-westliche Aktivistin mit den Donbass genommen. Hier gibt es ein Video darüber, wie das Weltbild eines Menschen in wenigen Tagen zusammengebrochen ist.

John Marc Dugan ist ein sehr faszinierender Charakter. Er ist Amerikaner und lebt seit sechs Jahren in Moskau. Ich habe ihn bei Journalistenreisen in den Donbass kennengelernt und wir haben uns angefreundet. So wie ich, so fährt auch er inzwischen auf eigene Faust dorthin. Er berichtet dabei nicht nur in Videos über das, was er dabei erlebt und sieht, er bringt immer auch humanitäre Hilfe für die notleidenden Menschen mit, die er oft aus seinen eigenen Mitteln bezahlt. Auch auf dieser Reise hat er – ohne Übertreibung – all sein Geld ausgegeben, um den notleidenden Menschen zu helfen, sodass er auf der Rückfahrt nach Moskau nicht einmal mehr Geld für Hotelübernachtungen hatte, sondern im Auto schlafen musste.

John hat eine Freundin, die eine erklärte Gegnerin des „russischen Angriffskrieges gegen die souveräne Ukraine“ ist, wie sie es genannt hat. Sie hat in Moskau an nicht genehmigten Demonstrationen gegen die russische Militärinvasion teilgenommen, wofür sie auch von der Polizei abgeführt und mit Bußgeldern bestraft wurde.

Als John seine Sachen für eine neue Reise in den Donbass geplant hat, haben die beiden sich zufällig unterhalten und John hat ihr angeboten, ihn zu begleiten und sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, was dort vor sich geht. Eine Dolmetscherin wäre sowieso sehr hilfreich. Darauf ist sie spontan eingegangen und mit ihm losgefahren. Diese unglaublich klingende Geschichte ist wirklich so passiert

Ich habe die beiden, als ich gerade aus Donezk kam, in Rostov am Don getroffen, als sie auf dem Weg nach Donezk waren. Dabei habe ich Johns Freundin Maria (Mascha) kennengelernt und mich lange mit ihr unterhalten. Sie war aufgrund der Medien, die sie verfolgte, vollkommen überzeugt davon, dass Russland in der Ukraine einen Völkermord begeht.

Als die beiden zehn Tage später aus dem Donbass zurückgekommen sind, habe ich in Moskau eine vollkommen verstörte und schockierte Mascha getroffen, denn ihr bisheriges Weltbild ist innerhalb von zehn Tagen im Donbass vollkommen zusammengebrochen.

Sie hat John nach der Reise vor der Kamera davon erzählt, wie sie die Reise erlebt hat und was die Erlebnisse mit ihr gemacht haben. Leider ist das Video nur auf Englisch verfügbar, aber ich empfehle es wirklich jedem, dessen Englisch ausreicht, um es zu verstehen. Es ist ausgesprochen bewegend zu sehen, wie Mascha mit der Fassung ringt, während sie von ihren Erlebnissen und davon erzählt, wie diese wenigen Tage alles zerstört haben, was sie bisher für die Wahrheit gehalten hat.

I took a LIBERAL, ANTI WAR Protester to see the truth in Donbass, and THIS Happened!

Nach der Rückkehr habe ich Mascha gefragt, wie sie ihren Freunden all das erklären wird und ihre Antwort war, dass sie das gar nicht versuchen werde. So wie sie selbst zuvor, würde das niemand glauben. Man müsse dorthin fahren, mit den Menschen vor Ort sprechen und es selbst sehen, sonst könne man nicht verstehen und verarbeiten, wie wirksam die westliche Propaganda einen belügt.

Mascha wird in den Donbass zurückkehren. Was sie am Ende des Videos sagt, meint sie vollkommen ernst. Sie will sich – solange es eben nötig ist – Organisationen anschließen, die ehrenamtlich humanitäre Hilfe für die Opfer des ukrainischen Neonazismus leisten.