Europas Selbstmord
Wenn es nicht so schauerlich wäre, dann erlebten wir die größte Groteske der letzten Jahrhunderte. Auf unseren Feldherrenhügeln macht man sich bereit, Russland zu vernichten, doch zuvor braucht man bitte bitte noch ein wenig Gas von den barbarischen Hunnen und vielleicht ein wenig Dünger und Weizen aus der Heimat der Niedertracht.
Fern des Schlachtenlärms zerlegt sich Europa gerade selbst, schier unirritierbar und aufs Äußerste entschlossen. Das alles ist mit Dummheit nicht zu erklären — oder wenigstens nicht nur. Es wird Zeit, die ruinösen Strategien des Westens beim Namen zu nennen. Die alte Welt wird untergehen in diesem kalkulierten Inferno. Wir könnten schon mal damit beginnen, die Ruinen zu begrünen.
Walter van Rossum im Gespräch mit Mathias Bröckers und Dirk Pohlmann
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Walter van Rossum ist Autor, Medienkritiker und Investigativjournalist. Er studierte Romanistik, Philosophie und Geschichte in Köln und Paris. Mit einer Arbeit über Jean-Paul Sartre wurde er 1989 an der Kölner Universität promoviert. Seit 1981 arbeitet er als freier Autor für WDR, Deutschlandfunk, Zeit, Merkur, FAZ, FR und Freitag. Für den WDR moderierte er unter anderem die „Funkhausgespräche“. Zuletzt erschien von ihm im Rubikon-Verlag „Meine Pandemie mit Professor Drosten: Vom Tod der Aufklärung unter Laborbedingungen“.
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