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Wie in Russland über den Besuch der IAEA beim AKW Saporischschja berichtet wird

Published On: 5. September 2022 3:25

Die Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) konnten endlich das AKW Saporischschja besuchen.

Der Besuch der Inspektoren der IAEA beim AKW Saporischschja wurde von Kiew bis zuletzt behindert, wie ich bereits am ersten Tag der Inspektion berichtet habe. Westliche Medien hielten das nicht für berichtenswert, auch nicht, als der Kiewer Beschuss des AKW und der Stadt Energodar selbst während des Besuches der Inspektoren weiterging. Dennoch sollten wir von deren Bericht nicht allzu viel erwarten, denn sie sind Atom-Experten, die das AKW begutachten, sie sind keine Militärexperten, die sich zu dem Beschuss äußern.

Hier übersetze ich einen Bericht aus dem wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens über den Besuch der Inspektoren.

Beginn der Übersetzung:

Was die IAEO-Mission im AKW Saporischschja gesehen hat

Unter großen Schwierigkeiten und Abenteuern erreichte die IAEO-Mission das AKW Saporischschja. Die Ukraine hat alles getan, um die UN-Beobachter davon abzuhalten, nach Saporischschja zu reisen, und hat das Kraftwerk und die Route der IAEO-Mission beschossen. Um das AKW zu besetzen, wurden Sabotagegruppen dorthin geschickt. Das russische Militär hat sie rechtzeitig ausgeschaltet.

Es begann alles am Donnerstag. Um 6.00 Uhr morgens landeten ukrainische Saboteure mit sieben Schnellbooten am Südufer des Katschowka-Stausees, etwa drei Kilometer nordöstlich des Kraftwerks. Ziel war es, das Kernkraftwerk oder zumindest einige seiner Einrichtungen zu besetzen, um sofort zu erklären, dass in der Anlage keine Kämpfe stattfinden dürfen, und von der IAEO eine Erklärung zu verlangen, dass die Anlage an die Ukraine übergeben werden muss, um dort eine entmilitarisierte Zone zu schaffen.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden zwei Gruppen mit insgesamt bis zu 60 Personen entdeckt. Der Angriff wurde von Kämpfern der Rosgwardija mit Unterstützung der Armee abgewehrt, auch aus der Luft. Infolgedessen wurden 40 der 60 Saboteure liquidiert. Einige wurden gefangen genommen. Gleichzeitig mit der ersten Gruppe von Saboteuren bewegten sich zwei Schleppkähne mit frischen ukrainischen Einheiten auf unser Ufer zu. Beide Kähne wurden durch unser Feuer versenkt.

Doch am nächsten Tag, dem 2. September, wurde bei Einbruch der Dunkelheit, etwa um 23.00 Uhr Moskauer Zeit, ein neuer feindlicher Landungstrupp ausgerüstet. Nun versuchten bereits 42 Schnellboote in zwei Gruppen mit insgesamt 250 Personen an der Küste des Katschowa-Stausees in der Nähe von Energodar und Dneproprudny anzulanden. Es handelte sich um gut ausgebildete Kämpfer der ukrainischen Spezialkräfte, unter denen auch ausländische Söldner waren. Die ungebetenen Gäste wurden von einer Gruppe von vier SU-30 und zwei Ka-52 Hubschraubern empfangen. Zwanzig Boote und Kähne wurden zerstört, während der Rest umdrehte und in Richtung ukrainisches Ufer fuhr.

Später feuerte die russische Artillerie auf den Uferabschnitt in der Nähe der Siedlungen Wyschetarasowka und Tscherwonodneprowka. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden 47 Kämpfer, darunter zehn ausländische Söldner, getötet und 23 verwundet.

Vor diesem Hintergrund besuchte der Generalsekretär der IAEO, Raphael Grossi, das AKW Saporischschja. Er blieb nicht lange dort. Aber er sagte, er habe die „wichtigsten Dinge“ gesehen und eine Menge wichtiger Informationen gesammelt. Man kann davon ausgehen, dass er mit großer Erleichterung gegangen ist. Zwei IAEO-Inspektoren werden jedoch dauerhaft in Saporischschja bleiben. Grossi versprach, seinen Bericht über seinen Besuch beim AKW Saporischschja nächste Woche vorzulegen. Die Ukraine ist mit all dem sehr unzufrieden und versucht bereits im Vorfeld, die künftigen Schlussfolgerungen der IAEO zu entwerten. Und sie beschießt auch das Kraftwerk weiterhin.

Über den Besuch der IAEA-Mission berichtet unser Korrespondent.

Die lange Fahrt zum Kraftwerk dauerte fast 5 Stunden. Es war nicht möglich, schnell von Saporischschja nach Energodar zu kommen. Raphael Grossi verhielt sich diplomatisch, doch an einem der Kontrollpunkte wurde die Delegation vom ukrainischen Militär angehalten. Ohne Erklärung verweigerten sie dem Konvoi grünes Licht.

Trotz aller Sicherheitsgarantien, die Kiew den IAEO-Inspektoren gegeben hat, waren auf ihrer gesamten Route Schüsse zu hören. Die Stadt Energodar war massivem Beschuss ausgesetzt. Häuser wurden zerstört, die Stadtverwaltung wurde getroffen.

Auch im Kernkraftwerk selbst gibt es Schäden. Fast alle Fenster der Verwaltungsgebäuden auf dem Gelände des Kernkraftwerks sind kaputt. Das Umspannwerk und die Stromleitungen wurden zerschlagen. Die Dnjepr-Stromtrasse wurde unterbrochen. Kurz vor dem Besuch der IAEO-Delegation schlugen auch Geschosse amerikanischer vom Typ Haubitze M777 ein.

Das war besonders riskant, weil die Granate in unmittelbarer Nähe großer Tanks für Spezialöl eingeschlagen ist, das für den Betrieb des AKW gebraucht wird. Wäre das in Brand geraten, hätte das ganze Gelände gebrannt.

Bei der Inspektion waren neben Grossi auch der Chefingenieur des AKW Saporischschja und ein Vertreter des staatlichen Unternehmens Rosatom anwesend. Sie erzählten und zeigten alles bis ins Detail und verschwiegen nichts. Es gibt auch nichts zu verbergen. In der Anlage gibt es keine schweren Waffen, wie Kiew behauptet.

Die Delegation wurde zum zweiten Kraftwerksblock geführt. Hier befindet sich die Ausrüstung der ABC-Schutztruppen. Die Spezialisten sind für den Fall eines schweren Unfalls hier im Einsatz. Es gibt alles, was notwendig ist, um die maximale Sicherheit der Mitarbeiter des Werks und die Einwohner von Energodar zu gewährleisten.

Raphael Grossi schreibt methodisch alles in sein Notizbuch, schaut sich um und interessiert sich für die Möglichkeiten der Technik. Er bittet darum, den Kontrollraum des Werks zu sehen, in dem alle Leistungsindikatoren des Werks aufgezeichnet werden.

Nur zwei der sechs Reaktoren der Anlage sind in Betrieb. Der erste, die dritte und die vierte werden planmäßig gewartet. Der zweite Reaktor ist abgeschaltet. In der Leitstelle befindet sich ein operatives Hauptquartier, das für Notfälle eingerichtet ist. Wegen des ständigen Beschusses wird hier oft das automatische System aktiviert. Der Leiter der IAEO wird in den Bereich der Reservestromquellen des Kraftwerks geführt. Um deutlich zu machen, wohin die ukrainische Artillerie feuert, wurde Grossi ein Schema des Beschusses ausgehändigt. Es zeigt alle Punkte an, die getroffen wurden.

Der Leiter der IAEO konnte sich selbst davon überzeugen, dass der Beschuss nicht aufgehört hatte, als er auf das Dach eines der Nebengebäude stieg, wo eine vom ukrainischen Militär abgefeuerte Granate eingeschlagen war. Es handelte sich um eine von einer amerikanischen Haubitze M777 abgefeuerte Granate. In dem Gebäude wird frischer Kernbrennstoff gelagert, der erst noch in den Reaktor geladen werden muss.

Beim Verlassen des Werks wurde der IAEO-Chef von Einwohnern von Energodar umringt und sie übergaben ihm eine Petition, die von Einwohnern der gesamten Region Saporischschja unterzeichnet wurde. Darin forderten sie Grossi auf, auf Kiew einzuwirken, den Beschuss des Kernkraftwerks und der Stadt einzustellen. Darüber hinaus erhielten die Delegierten eine umfangreiche Sammlung von Fotos von beschossenen Orten in der Stadt. Grossi hörte den Leuten aufmerksam zu und erklärte dienstbeflissen, dass er wenn möglich alles an das offizielle Kiew weiterleiten würde. Aber dort will man die Einwohner von Energodar offensichtlich nicht anhören, wie sonst ließe sich der anhaltende Beschuss der Stadt erklären?

Wie erwartet begann Selensky, ohne die Schlussfolgerungen der IAEO abzuwarten, Vorwürfe zu machen: „Wir hatten vereinbart, dass die Mission notwendigerweise von Journalisten der ukrainischen und internationalen Medien begleitet werden würde, von unabhängigen Journalisten. Leider haben die Besetzer die Journalisten nicht hereingelassen.“

Selensky spricht anrührend von „unabhängigen“ ukrainischen Journalisten. Und das, nachdem er selbst durch Einschüchterung und sogar durch Gesetze alle unerwünschten Personen in seinen Medien aus dem Verkehr gezogen hat. Dabei waren Vertreter der ausländischen Presse während des Besuchs von Grossi dabei, unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung und France-Presse.

Doch Selenskys Büro versucht bereits im Vorfeld, die IAEO-Mission zu entwerten und die Auswirkungen der für Kiew möglicherweise unangenehmen Ergebnisse herunterzuspielen.

„Diese Vermittlungsmissionen wirken extrem ineffektiv, sie wirken oft extrem feige, extrem unprofessionell. Es ist nicht so, dass sie in Friedenszeiten faul wären – ich habe den Eindruck, dass sie nie bereit waren, unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Man traut ihnen schon von Beginn an nicht“, sagte Michael Podoljak, Berater des Chefs des ukrainischen Präsidentenbüros.

Ende der Übersetzung


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