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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Schluss mit höflich

Published On: 10. September 2022 19:58

Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Schluss mit höflich

Veröffentlicht am 10. September 2022 von LM.

Die Gegenüberstellung offenbart vieles, sehr vieles.

Die eine:

«Das ist so unfassbar unseriös und unglaublich verblödet, dass es nur so kracht! (…) Die Menschen haben alles Recht, auf die Strasse zu gehen: gegen diese Politik, gegen diese Regierung, die sie eiskalt auflaufen lassen. Die haben doch gar nichts mehr! (…) Was glauben Sie denn, wie das hier weitergeht?!» Alice Weidel

Der andere:

«Ich teile die Sorge nicht» und «Soziale Unruhen machen Gas nicht billiger» und «Wir müssen akzeptieren, dass es auch für uns etwas weniger wird». Wolfgang Schäuble

Überhaupt sei er «überzeugt, dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung vernünftig» sei, wie die Welt Schäuble wiedergibt.

Das offenbart vieles: den Standort, die Gefühlswelt und das Selbstverständnis der beiden Protagonisten. Der eine stellt sich als Beobachter ausserhalb des Geschehens auf, die andere ergreift stellvertretend das Binnenwort und gibt ihnen eine Stimme. Der eine spricht beschwichtigend von «schwierigen Zeiten», die es zu «akzeptieren» gelte, und stellt ihnen ein ohnhin zu überwindendes «Schnäppchenjägertum» gegenüber; die andere schimpft von unten her auf diejenigen, die diese absehbare Not verursachen.

Als vermeintlich seriös gilt das Ruhige und Bedachte. Das ist die Prägung unseres «modernen Verstandes», wie Eugen Rosenstock analysiert: «Er pflegt über nichts in Aufregung oder Schmerzen zu geraten, weil er meint, dass ‹zivilisiert› sein gleichbedeutend sei mit der Ablehnung alles Heftigen.» Was praktisch bedeutet, dass unsere Gesellschaft so furchtbar höflich geworden ist, «dass sie gesellschaftliche Übel nicht verfluchen kann». Nichts anderes aber macht die Protagonistin jenes alten Herren.

Es sollte klar sein, dass es mir hier nicht um irgendwelche Parteien geht. Es geht um die Haltung. Die rationalisierende Aussensicht einer Not stösst die Betroffenen erst recht dort hinein. Unter der «Last des – sprachlosen – Alleinseins» (Rosenstock) würde er zerbrechen. Das Gegenmittel ist zunächst jenes Verfluchen gesellschaftlicher Übel und das deutliche Mahnen gegenüber deren Verursachern.

«Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene [‹Mitgebundene›], und an die Misshandelten, weil auch ihr noch im Leibe lebt»,

lautet hierzu der Aufruf im Hebräerbrief.

Das gilt heute und jetzt für die Gefangenen eines Systems, das sich gegen die Menschen richtet, und für die Misshandelten, die ihm zunächst ausgeliefert sind. «Seid auf sie bedacht» / «Beachtet sie» / «Bringt sie zur Sprache», wie man das «Denkt an» wohl eher übersetzen sollte – «weil auch ihr noch im Leibe lebt», sprich: «eure Umstände ja genau dieselben sind».

Angesprochen sind die damaligen Gläubigen, wahrscheinlich noch in Jerusalem, vor den Zerstörungen des Jahres 70. Angesprochen sind die heutigen Gläubigen und ihre Freunde, noch vor dem Winter, vor den Verheerungen des Jahres 2023.

Denn «wenn die [meine Jünger] schweigen, werden die Steine schreien», mahnt Jesus (Lukas 19,40).

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Wort zum Sonntag vom 4. Sept: ein herzlicher Gruss aus Rastatt

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

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