Gates: Menschheit stehe vor «grössten Herausforderungen»
Veröffentlicht am 14. September 2022 von RL.
Die Kosten des Ukraine-Konflikts verunmöglichen es den reicheren europäischen Ländern mehr und mehr, Entwicklungsgelder für ärmere Länder einzusetzen. In Gefahr seien auch die UN-Entwicklungsziele 2030. Dies zumindest ist die Meinung von Bill Gates.
«Dies sind die grössten Herausforderungen, denen sich die globale Entwicklung je gegenübersah», sagte der Multimilliardär der Financial Times.
Gates geht davon aus, dass die UN-Entwicklungsziele 2030 nur schwer zu erreichen seien, wie er mit Verweis auf den jüngsten Bericht der Bill & Melinda Gates Foundation sagte. «Der Ukraine-Krieg strapaziert ihre Budgets durch Verteidigungskosten, Stromsubventionen sowie auch Flüchtlings- und Transportkosten.»
Die UNO-Agenda 2030 wurde 2015 verabschiedet und beinhaltet 17 Ziele. Darunter die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Bildung und Gleichberechtigung sowie auch die Erhaltung der natürlichen Ressourcen. Durch unerwartete Krisen seien die Ziele nun in weite Ferne gerückt, so der Bericht der Bill & Melinda Gates Foundation. Darin heisst es unter anderem:
«Nach dem derzeitigen Stand der Dinge müssten wir unsere Fortschritte um das Fünffache beschleunigen, um die meisten unserer Ziele zu erreichen – und selbst hierbei könnte es sich um eine Unterschätzung handeln, denn in einigen der Prognosen sind die Auswirkungen der Pandemie noch nicht berücksichtigt, ganz zu schweigen von dem Krieg in der Ukraine oder der dadurch ausgelösten Nahrungsmittelkrise in Afrika.»
2015 haben fast 200 Länder die UN-Ziele unterzeichnet. Nach sieben Jahren sei die Welt nun auf dem Weg, fast keines der Ziele zu erreichen, heisst es im Bericht der Stiftung.
Gegenüber der Financial Times äusserte Gates Sorgen, dass die Bereitschaft der EU-Länder, die Agenda 2030 zu unterstützen, mit den gegenwärtigen Krisen strapaziert werde. Diesbezüglich sei der Ukraine-Krieg «noch schlimmer» als die «Pandemie».
Die europäischen Länder sollten auch in Zukunft genügend Geld zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose in Drittweltländern zur Verfügung stellen, findet Gates. «Es ist unser Ziel, darauf hinzuweisen, dass diese Budgets nach Möglichkeit nicht gekürzt werden sollten», erklärt der Mann, dessen Vermögen gemäss Forbes auf rund 108 Milliarden Dollar geschätzt wird.
Die Financial Times verweist auf Grossbritannien, das Land, welches bis vor nicht allzu langer Zeit die grössten Beiträge an die Impfstoffallianz GAVI überwiesen hatte. 2020 hat England unter Hinweis auf die Covid-19-Krise die Auslandshilfe von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens auf 0,5 Prozent im Jahr 2020 gesenkt. «Kurzfristig werden wir keine Erhöhung auf 0,7 [Prozent] erreichen, aber wir hoffen, dass wir die 0,5 Prozent beibehalten können», sagte Gates.
Pikant: Zu ähnlichen Schlüssen wie der Report der Bill & Melinda Gates Foundation ist jüngst auch eine Analyse der Initiative «Force for Good» (Kraft für das Gute) gekommen. Sie kam zum Ergebnis, dass das Finanzierungsdefizit zur Erreichung der UN-Ziele im vergangenen Jahr um ein Drittel auf bis zu 135 Milliarden Dollar gestiegen sei.
«Die Fortschritte bei mehreren Sustainable Development Goals (SDGs) wurden zunichte gemacht», heisst es in dem Bericht. Interessant: Hinter der Initiative stehen Unternehmen wie BlackRock, HSBC, Nomura und UBS – allesamt Grosskonzerne, die durch die Krise und die steigenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten profitieren.
Kommentar Transition News
Bill Gates zählt zu den grössten Profiteuren der Corona-Krise. Gates hat – neben anderen Industrien – ein Grossteil seines Geldes in die Pharmaindustrie respektive die Gen-Injektionen investiert. Gates gehört auch zu den wichtigsten Finanziers von GAVI und der WHO.
Über diese Organisationen versucht er, neue Märkte für Impfstoffe zu erschliessen, wobei Geld- und Geschäftsinteressen im Vordergrund stehen. Es sind genau Leute wie Gates, die massgeblich dafür verantwortlich sind, dass die globale Armut massiv angestiegen ist und die Umwelt mehr und mehr zerstört wird. Deshalb sind die Worte des Multimilliardärs hinsichtlich Hunger und Klimawandel nichts weiter als heuchlerisch.
