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Manipulation der Informationen bei Twitter

Published On: 15. September 2022 0:10

Veröffentlicht am 15. September 2022 von LK.

Mit dem Ukraine-Konflikt ist gleichzeitig ein Informationskrieg ausgebrochen. Soziale Medien spielen dabei eine tragende Rolle. Denn Staaten versuchen, die Informationen zu ihren Gunsten zu manipulieren. Das Medienportal Daily Sceptic stellt eine neue Studie vor, die sich mit den Informationen zu Beginn der russischen Invasion befasst.

Die Journalistin Bridget Smart und ihre Kollegen haben alle englischsprachigen Tweets erfasst, die zwischen dem 23. Februar und dem 8. März gesendet wurden und die folgenden Hashtags enthielten: #(I)StandWithPutin, #(I)StandWithRussia, #(I)SupportRussia, #(I)StandWithUkraine, #(I)StandWithZelenskyy und #(I)SupportUkraine. Sie haben just diese Hashtags ausgewählt, weil diese am häufigsten vorkamen und zuverlässig der einen oder anderen Seite zugeordnet werden konnten.

Wenn ein bestimmter Tweet einen pro-russischen und einen pro-ukrainischen Hashtag enthielt, wurde er als «ausgewogen» gekennzeichnet. Das wichtigste Ergebnis der Autoren ist in der nachstehenden Tabelle dargestellt. Daily Sceptic weist darauf hin, dass die überwältigende Mehrheit der Tweets (90 Prozent) pro-ukrainisch gewesen sei und nur ein kleiner Prozentsatz pro-russisch (6,8 Prozent).

Bildlegende: Anzahl der Tweets mit pro-russischen und pro-ukrainischen Hashtags zu Beginn des russischen Einmarsches. Die gestrichelten Linien dienen als Markierungen.

Das Medienportal gibt zu bedenken, dass dieses Ergebnis für viele wohl wenig überraschend sei, da die meisten Menschen im Westen eher die Ukraine als Russland unterstützten. Das Ergebnis widerlege jedoch die häufig verbreitete Behauptung, dass russische Trollfarmen die öffentliche Meinung stark beeinflussen.

Ein wichtiger Vorbehalt sei indes, dass am 4. März über 100 pro-russische Konten gesperrt worden seien. Dies erkläre teilweise, weshalb die pro-russischen Tweets fehlen. Dabei sei jedoch offensichtlich, dass schon vor dem Verbot dieser Konten die überwältigende Mehrheit der Tweets pro-ukrainisch gewesen sei.

Smart und ihre Kollegen hätten das Botometer-Tool verwendet, um Bots zu identifizieren; sie seien zu dem Schluss gekommen, dass etwa 70 Prozent der Tweets in ihrem Datensatz von Bots gesendet worden seien. Sie konstatieren, dass der Prozentsatz für pro-russische und pro-ukrainische Tweets ähnlich gewesen sei.

Der Journalist Mike Hearn habe 2021 in einem Artikel für Daily Sceptic festgestellt, dass das Botometer-Tool jedoch eine enorme Falsch-Positiv-Rate zeige. Laut Daily Sceptic ist es dadurch fast nutzlos. Mit anderen Worten: Es überschätzt die Zahl der Bots massiv.

 Daily Sceptic verweist darauf, dass 90 Prozent an pro-ukrainischen englischsprachigen Tweets durchaus plausibel sei. Seit Kriegsbeginn habe es viele pro-ukrainische Accounts gegeben. Dabei habe der Kyiv Independent eine wichtige Rolle gespielt.

Es handelt sich um einen Account einer in Kiew ansässigen Zeitung, die im November 2021 gegründet wurde. The Kyiv Independent ist der Nachfolger der Kyiv Post, die letztes Jahr nach einem Streit zwischen Mitarbeitern und Eigentümern eingestellt wurde. Bemerkenswert sei, dass The Kyiv Independent in Windeseile zu einem der einflussreichsten Berichterstatter über den Krieg in der Ukraine geworden sei.

Daily Sceptic zufolge zeigt ein Blick in das Internetarchiv, dass der Account am 22. November gerade einmal 731 Follower hatte. Am 13. Februar zählte der Account bereits 11ʻ400 Follower, am 24. Februar, dem Tag der russischen Invasion, waren es 37ʻ200, und am 28. März war die Zahl der Follower auf 2 Millionen angestiegen.

Tatsächlich habe The Kyiv Independent – von dem vor Februar noch niemand etwas gehört hatte – mehr Follower als der Daily Express, der Daily Mirror oder die Times. Allesamt hatten bereits vor über einem Jahrzehnt einen Twitter-Account eröffnet. Hinzu käme, dass das Blatt keine Inhalte in ukrainischer Sprache produziere, so dass fast alle seine Leser aus dem Westen stammen.

Ausserdem sei es übertrieben, sich selbst als unabhängig zu bezeichnen, so Daily Sceptic, da die Zeitung von der kanadischen Regierung einen Zuschuss von 200ʽ000 Dollar erhalten habe. Nach Angaben der Medienplattform gebe es Hinweise darauf, dass pro-ukrainische Accounts auf der englischsprachigen Twitter-Plattform viel einflussreicher sind als pro-russische Accounts.

Für den Daily Sceptic sei dies damit zu begründen, dass pro-russische Accounts oftmals verboten wurden. Der beispiellose Aufstieg von The Kyiv Independent deutet dem Medienportal zufolge jedoch darauf hin, dass Twitter den Diskurs auch durch künstliche Verstärkung präge, nicht allein durch Verbote.

Weiterlesen (auf englisch).

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