der-kiewer-bob-und-die-ukrainische-gegenoffensiveDer Kiewer Bob und die ukrainische Gegenoffensive
spanien:-militaerangehoerige-verklagen-das-verteidigungsministeriumSpanien: Militärangehörige verklagen das Verteidigungsministerium
droht-putin-ein-afghanistan-2.0?

Droht Putin ein Afghanistan 2.0?

Published On: 27. September 2022 0:04

Veröffentlicht am 27. September 2022 von RL.

Dieser Beitrag ist zuerst auf Apolut erschienen. Transition News durfte ihn mit freundlicher Genehmigung des Autors übernehmen.

Wir haben die Bilder gesehen. Russische Panzer, die im Schlamm ersoffen sind. In Panik zurückgelassenes schweres Kriegsgerät. Das Mittagessen in heller Aufregung ungegessen zurück gelassen. Ukrainischer Durchbruch in Charkiw. Die Russen über eine Strecke von über fünfzig Kilometern gejagt. Die russischen Jungs noch gerade mit qualmender Uniform durch die rückwärtigen russischen Verteidigungslinien lebend entkommen.

Bilder, wie sie der Westen zeichnete nach dem überraschend kraftvollen Ansturm ukrainischer Truppenverbände in Cherson und Charkiw. Von russischer Seite wurde von einem sowieso geplanten Rückzug gesprochen. Die russischen Verteidigungslinien seien schon länger im Rückbau befindlich gewesen.

Nun haben selbst westliche Analysten eingeräumt, dass die von den Ukrainern überrannte russische Phalanx an jener Stelle besonders stiefmütterlich besetzt gewesen sei. Also ein reiner Propaganda-Erfolg der Ukrainer? Dafür waren dann doch die Verluste der russischen Verbände eindeutig zu hoch. Die mit Russland sympathisierende Bevölkerung im Raum Charkiw ist jetzt der mörderischen Gewalt der offen nationalsozialistisch auftretenden ukrainischen Verbände schutzlos ausgeliefert.

Ein klares Versagen seitens der Russen. Denn die russischen Verbände haben erklärtermassen an den Kampfhandlungen der abtrünnigen Teilrepubliken Donezk und Lugansk teilgenommen, um die physische Sicherheit der russischsprachigen Ukrainer zu gewährleisten. Das jetzt nicht leisten zu können ist ein massiver Ansehensverlust für die russische Seite.

Ein Afghanistan 2.0?

Die US-Strategen unter Anleitung des moralisch fragwürdigen aber dennoch intellektuell brillanten Zbigniew Brzezinski hatten mit perfiden Methoden die Sowjetunion in einen Angriffskrieg gegen das schwache Afghanistan gelockt. Die Amerikaner wollten der Sowjetunion die eigene Demütigung im Vietnamkrieg heimzahlen.

Die fortschrittliche afghanische Regierung wurde durch die einschlägigen Regime-Change-Nadelstiche durch handverlesene Banditen aus der Steinzeit mürbe gemacht. Die Sowjetunion wollte den Pufferstaat am Hindukusch nicht aufgeben. Also musste sie die Regierung in Kabul durch eine Invasion mit Panzern und Hubschraubern kostspielig gegen die aus den USA bezahlten Terroristen unterstützen.

Das war eine Überforderung. Die sowjetischen Soldaten waren vollkommen unmotivierte und uninformierte Wehrpflichtige, die nicht wussten, was sie hier im kargen Bergland eigentlich sollten. Die Sowjetunion, die der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt ebenso zutreffend wie hochnäsig als «Burkina Faso mit Atomwaffen» bezeichnete, implodierte an den Folgen dieses Krieges. Nicht allein an dieser Niederlage ging die Sowjetunion zugrunde.

Vielmehr konnten die USA den Öllieferanten Saudi Arabien überreden, sein Erdöl zu absoluten Dumpingpreisen auf den Weltmarkt zu schleudern. Die Preise gingen in den Keller. Und die Sowjetunion, die auf die Einnahmen aus Exporten von Gas und Öl angewiesen war, verlor massiv Einnahmen und ging bankrott. Der Zerfall der einstmals gefürchteten Sowjetunion vollzog sich sodann im Zeitraffer.

Kann sich das im stark geschrumpften territorialen Kontext Russlands wiederholen? Zum einen ist auch Russland heute noch in erschreckender Weise einseitig abhängig von seinen Rohstoff-Exporten. Aber der Versuch der USA, die Erstickung des östlichen Widerparts erneut durch Senkung der Öl- und Gaspreise auf dem Weltmarkt zu erzwingen, ist für alle ersichtlich kläglich gescheitert.

Im Gegensatz zu den 1980er Jahren gibt es heute eine ganze Reihe aufgestiegener, selbstbewusst gewordener neuer Wirtschaftsmächte, die die russischen Rohstoffe mit Kusshand einkaufen. Und die arabischen Ölmächte senken aktuell eher ihre Lieferkontingente.

Und handeln diese obendrein auch noch in der chinesischen Währung Remninbi. Die Sowjetunion war auf der internationalen Bühne weitgehend isoliert. Zudem mussten die Sowjets ihren «verbündeten» Satellitenstaaten finanziell unter die Arme greifen.

Russland dagegen ist umgeben von befreundeten Nationen, die keine Subventionen aus Moskau benötigen. Und die so genannte Dritte Welt verehrt Putin, weil es da mal einer gewagt hat, den arroganten angloamerikanischen Herrenmenschen mit Verlaub gesagt den Stinkefinger zu zeigen.

Die militärische Lage

Doch gibt es selbstverständlich die nackten Fakten der Waffengewalt. Und auf diesem Sektor hat die sterbende Supermacht USA noch einige schmerzvolle Pfeile im Köcher. Die USA dürften, alle versteckten Ausgabenposten in fachfremden Ministerien einbezogen, aktuell etwa 1,4 Billionen Dollar alleine für Rüstung ausgeben. Die USA können mit der Muskelkontraktion des Zeigefingers alles organische Leben auf diesem Planeten in wenigen Minuten auslöschen.

Das ist ein Faktum, das die anderen Nationen immer im Auge behalten müssen. Und von daher kann sich Russland nicht allzu viele Schnitzer auf dem Schlachtfeld leisten. Offensichtlich haben sich die russischen Streitkräfte dennoch schon zweimal eine blutige Nase geholt. Schon am Anfang dieses Krieges in der Ukraine gab es wohl das russische Kalkül, gleichzeitig die abtrünnigen prorussischen Provinzen Donezk und Lugansk einzuhegen und in einem schnellen Vorstoss einen Regime Change in der ukrainischen Hauptstadt zu erzwingen.

Das ist auf der ganzen Linie gescheitert. Die russischen Panzerverbände wurden aus dem Hinterhalt angegriffen und zum Rückzug gezwungen. Danach beschränkten sich die russischen Truppen darauf, im Südosten der Ukraine in Gebieten mit sympathisierender Bevölkerung zu operieren. Damals übrigens hätte die Türkei beinahe bereits einen Friedensschluss zwischen Ukraine und Russland vermittelt. Doch dank Intervention der westlichen Wertegemeinschaft musste der Krieg weitergehen.

Und jetzt der zweite Dämpfer. Die ukrainischen Durchbrüche im Süden bei Cherson sind nicht wirklich relevant. Sie dienten wohl auch nur dazu, russische Kräfte im Süden zu binden, um im Raum von Charkiw einen zumindest psychologisch wichtigen Durchbruch durchführen zu können. Es ist nach wie vor erklärungsbedürftig, warum die russische Aufklärung die massive Zusammenballung vor Charkiw nicht erkannt hat.

Es ist an dieser Stelle sicher nicht ganz sinnlos, westliche Analysten anzuhören. Natürlich brauchen wir nicht die dummen Schreihälse der einschlägigen Mainstream-Medien. Aber es gibt einige Analysen, die in ihrer detaillierten Präzision durchaus wert sind, zur Kenntnis genommen zu werden.

Da sind zum einen die vorzüglichen Lagebeurteilungen durch den österreichischen Oberst Markus Reisner. Er war bis vor kurzem der Leiter der Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wien. Und weil er so gute, absolut neutrale, rein handwerkliche Lagebeurteilungen geliefert hat, dass auch ein Pazifist wie ich ihm ohne Ekelprobleme zuhören kann, wurde er wohl jetzt auf einen anderen militärischen Posten weg-gelobt.

Reisner zufolge haben die ukrainischen Verbände im Süden bei Cherson die russischen Verbände durch gezielte Nadelstiche am Ort gebunden. Während gleichzeitig wesentlich grössere ukrainische Verbände sich im Nordosten bei Charkiw gezielt eine Stelle ausgesucht haben für einen grossen, sehr riskanten Durchbruch. «Alles auf eine Karte», so titelte Reisner seine Analyse.

Und durch raffinierte Täuschungsmanöver hätten die Ukrainer ihren Angriff für die Russen viel mächtiger erscheinen lassen als dieses tatsächlich der Fall gewesen sei. Es sei gelungen, bei den auf diesem Abschnitt eher stiefmütterlich ausgestatteten russischen Soldaten Panik auszulösen und sodann eine vollkommen ungeordnete Fluchtbewegung zu verursachen. Auf diese Weise haben die Russen viel schweres Gerät zurücklassen müssen. Das Vabanque-Spiel der ukrainischen Streitkräfte ging auf.

Eine weitere durchaus hörenswerte Analyse liefert der deutsche Bundeswehr-General Christian Freuding. In der Bundeswehr-Plattform «Nachgefragt» liefert der zackige Brigadegeneral mit dem stechenden Blick Einblick in die Detailanalyse der NATO. Der Mann war gerade in Kiew. Er ist integraler Teil des NATO-Krieges gegen Russland. Er lässt in seiner Redeweise keinen Zweifel, dass Deutschland sich zumindest auf der militärischen Ebene bereits im Kriegszustand mit Russland befindet.

Sein Befund: die russischen Kräfte wurden von der Ukraine im Süden gebunden. Die Ukraine habe sodann bis zu drei Brigaden (jede Brigade hat 1500 bis 5000 Mann unter einem Kommando) «unerkannt» herangeführt. Sie seien dann mit einer vierfachen Überlegenheit gegenüber den Russen vor Ort in die Offensive gegangen. Ein «schneller Stoss mechanisierter Kräfte». «Fast was für’s Lehrbuch», wie der Bundeswehr-Stratege anerkennt. Die Russen seien kalt erwischt worden. Das Essen stand noch auf dem Tisch als die Ukrainer kamen.

Die Verluste sind schmerzlich. Denn die Russen mussten alle schweren Waffen, also: Panzer, Kampfgeschütze auf Rädern, Maschinengewehre und Munition zurücklassen. Die Russen hätten nicht einmal mehr die Zeit gehabt, diese schweren Waffen zu zerstören. Nun könne die Ukraine sofort mit dem zurückgelassenen Geschirr eine neue eigene Brigade bestücken. Denn die zurückgelassenen Waffen seien eben auch bei den ukrainischen Streitkräften im Gebrauch.

Die Ukrainer können sich einfach in die aus der Sowjetzeit stammenden T-72-Panzer rein setzen und losfahren. Für einige Monate sah es so aus, als sollte der Flickenteppich an unterschiedlichsten Waffen, die der Westen den Ukrainern aufs Auge gedrückt hatte, sich eher als Handicap erweisen. Doch mittlerweile scheinen die Anpassungsprobleme weitgehend behoben zu sein. General Freuding sagt zudem, dass das Zusammenspiel von Luftwaffe und Bodentruppen bei den Russen nicht richtig funktioniere. Zudem mache sich der Unterschied in der Kommandostruktur bei den russischen Streitkräften gegenüber dem Westen negativ bemerkbar.

Es gibt die Befehlstaktik und im Unterschied dazu die Auftragstaktik. Befehlstaktik heisst: der untergeordnete Kommandeur einer Brigade oder einer Kompanie bekommt einen starren Befehl, den er durchhalten muss, egal was kommt. Das hat den Nachteil, dass eine unerwartete Veränderung auf dem Schlachtfeld nicht mit einer Änderung der Taktik gekontert werden kann.

Die Niederlage im Gefecht ist vorprogrammiert. Demgegenüber bevorzugt die Bundeswehr schon lange die Auftragstaktik. Der Kommandeur vor Ort kann selbständig entscheiden, wie er auf eine veränderte Gefechtslage reagiert. Als nach dem Maidan-Putsch die westlichen Militärberater in Kiew ein- und ausgingen, wurden die ukrainischen Streitkräfte von der sowjetischen Befehlstaktik auf die Auftragstaktik umgestellt. Was vermutlich einen grossen Einfluss auf die aktuellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte gehabt haben könnte.

Und während General Freuding recht freudig den nächsten Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte entgegen schaut, macht sich sein Vorgesetzter gerade bei den westlichen «Partnern» massiv unbeliebt. Der oberste Bundeswehr-Kommandeur ist Generalinspekteur Eberhard Zorn. Den Zorn der NATO hat der Generalinspekteur sich zugezogen, weil er den Vorstössen der ukrainischen Streitkräfte in Charkiw keine grosse militärstrategische Bedeutung zumessen will.

Er hält im Gegenteil Russland für so stark, dass es locker noch eine zweite Front, zum Beispiel bei Kaliningrad, aufmachen könne, ohne auch nur entfernt an den Grenzen seiner Möglichkeiten angelangt zu sein. Solche Aussagen sollen den Westen zu massiveren Rüstungsanstrengungen anstacheln. Sie haben aber augenblicklich eher eine schwächende Wirkung für die westliche Kampf-«moral». Das zumindest ist die Befürchtung der westlichen Wertegemeinschaft, wenn einer ihrer höchsten Militärs die Russen so aufwertet.

Was wir aus all diesen Analysen immerhin entnehmen können: es ist der ukrainischen Seite gelungen, sich militärisch zu konsolidieren. Russland hat empfindliche territoriale Verluste hinnehmen müssen. Bereits vor der jüngsten ukrainischen Attacke hatte Russland nördlich von Charkiw ein Territorium von 15 mal 50 Kilometern eingebüsst.

Nach der neuesten Attacke gingen noch einmal 65 mal 130 Kilometer verloren. Was ja bedeutet, dass der verbliebene Rest des von Russland gehaltenen Territoriums viel angreifbarer für ukrainischen Beschuss ist als zuvor. Zudem liegt ein für die russischen Streitkräfte so wichtiger Eisenbahnknotenpunkt jetzt direkt offen an der Front.

Ist also das vorgezogene Referendum in den von Russland gehaltenen Gebieten für den Anschluss an die russische Föderation ein «Akt der Verzweiflung»? Nach russischer Lesart bedeutet dieses Referendum, dass dann der Osten der Ukraine integraler Bestandteil des russischen Territoriums ist. Und dass dann Angriffe der ukrainischen Streitkräfte ein kriegerischer Akt gegen Russland selber darstellen. Darauf würde Russland dann mit der vollen Wucht seiner nationalen Verteidigungskräfte antworten. Deshalb findet schon jetzt eine Teil-Mobilmachung statt, um jetzt mal richtig gegen die Ukraine aufräumen zu können.

Die aktivierten 300’000 Reservisten sind indes keine murrenden Wehrpflichtigen. Es handelt sich um reaktivierte hochqualifizierte und auch motivierte Soldaten. Das bedeutet natürlich auch einen klaren Übergang von einer zeitlich befristeten punktuellen militärischen Operation in einen möglicherweise Jahre dauernden Krieg. Das ist hochgradig beunruhigend. Die neue britische Premierministerin Liz Truss, diese seltsam ferngesteuerte Person mit den leeren Augen, hatte bereits auf Nachfrage versichert, dass sie auch dann die Atombombe zünden würde, wenn dabei alles organische Leben auf diesem Planeten ausgelöscht würde. Das hat noch nie ein Politiker zuvor gesagt. Ein offener Tabubruch.

Besteht die reale Gefahr eines Nuklearkrieges? General Freuding schliesst das kategorisch aus. Hoffentlich hat er Recht. Er möge auch Recht behalten mit seiner Einschätzung, dass dieser schreckliche Krieg am Verhandlungstisch beendet wird. Bisherige Versuche in dieser Art durch den ansonsten eher fragwürdigen türkischen Präsidenten Erdogan sind vom Westen jedenfalls brutal vom Tisch gewischt worden.

Schlussfolgerung

Müssen wir jetzt demnächst in kalten Bunkern übernachten? Hoffentlich nicht. Wie sieht die Lage aus? Ein Krieg besteht immer aus drei Komponenten: erstens dem militärischen Schlagabtausch. Zweitens ist da der Versuch, dem Gegner die wirtschaftliche Schlagader abzudrücken. Und drittens ist die Propaganda ein integraler Bestandteil der Kriegsführung. Dem Feind muss Angst gemacht werden, und die eigenen Leute müssen von ihrem Sieg überzeugt sein. Komponente eins, der Krieg. Sieht für Russland nicht so goldig aus.

Dass man jetzt zweimal erschreckende Schwachstellen vom Westen aufgezeigt bekam, sollte zu denken geben. Komponente zwei, der Wirtschaftskrieg. Auf diesem Gebiet sind Russland und seine Verbündeten klare Sieger. Russland ist hier sozusagen Passiv-Raucher. Denn die Niederlage des Westens im Wirtschaftskrieg gründet auf der Dummheit und Inkompetenz auf europäischer Seite, und gründet zudem auf skrupelloser Ausschaltung Europas durch den Konkurrenten USA.

Der Propaganda-Krieg wird wieder einmal vom Westen gewonnen. Zwar hat Russland mit dem Portal RT-Deutsch ein respektables Medium geschaffen. Dennoch gelingt es dem Westen, mit der eigenen Lügen-Artillerie sowie mit dem Einsatz von Einflussagenten in den asozialen Medien Dummheit und Unwissen weiter zu verstärken.

Schwierige Zeiten für die Friedensbewegung. Alldieweil diese Friedensbewegung einmal quer durch die Reihen gespalten ist aufgrund der Einschätzung der Corona-Kampagne. Doch wenn es gelingt, die Friedensbewegung mit den sozialen Bewegungen zu verbinden, kann es gelingen, eine eigenständige Kraft gegen den Krieg zu entwickeln.

Nachtrag: In dieser Tagesdosis habe ich mich sehr positiv über die Analysen des österreichischen Oberst Markus Reisner geäussert und diese quasi zur Rezeption empfohlen. Mir war dabei bekannt, dass Oberst Reisner persönlich mit der ukrainischen Seite sympathisiert, denn er hatte im Nachsatz einer seiner Sendungen einen Nachruf auf einen gefallenen ukrainischen Soldaten veröffentlicht. Dennoch konzentrierten sich seine Analysen auf rein «handwerkliche» (soweit man das bei mörderischen Aktionen des Militärs überhaupt so sagen kann) Aspekte der Kriegsführung. Damit waren Reisners Analysen auf faktischer Ebene durchaus sehr aufschlussreich.

Leider hat Oberst Reisner genau am Tag der Veröffentlichung meiner Tagesdosis eine Sendung veröffentlicht, mit denen Herr Reisner alle bisherigen selbstauferlegten Gebote der objektiven Analyse über Bord geworfen hat. In seinem Beitrag zur Kriegsführung auf der Informationsebene betreibt Reisner meines Erachtens eine extrem einseitige Propaganda für die ukrainische Seite.

Ich möchte mich jeder Spekulation im öffentlichen Raum über die plötzliche Kehrtwendung des Oberst Reisner enthalten. Es ist zu befürchten, dass ab jetzt von Herrn Reisner keine objektiven Analysen mehr zu erwarten sind. Nichtsdestoweniger kann man seine früheren Analysen durchaus noch zur Kenntnis nehmen – als eine von vielen Quellen.

der-kiewer-bob-und-die-ukrainische-gegenoffensiveDer Kiewer Bob und die ukrainische Gegenoffensive
spanien:-militaerangehoerige-verklagen-das-verteidigungsministeriumSpanien: Militärangehörige verklagen das Verteidigungsministerium