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Big Tech zieht in Krieg

Published On: 20. Oktober 2022 0:15

Anm. der Redaktion: Dieser Text ist zuerst in englischer Sprache auf Foreign Affairs erschienen, dem Medienportal des Council on Foreign Relations, einer mächtigen US-amerikanischen Denkfabrik, die sich mit der US-Aussenpolitik beschäftigt. Die politische Linie des Textes entspricht nicht der Redaktion von Transition News. Allerdings ist er sehr lesenswert.

Schon bevor er ein Angebot zum Kauf von Twitter machte, war Elon Musk ein begeisterter Nutzer der Seite. Auch deshalb hat Mykhailo Fedorov, der ukrainische Minister für digitale Transformation, die Social-Media-Plattform genutzt. Er drängte den SpaceX-CEO dazu, Starlink zu aktivieren. Genau gesagt, ging es um eine Abteilung von SpaceX, die Satelliteninternet bereitstellt, um der Ukraine nach der russischen Invasion zu helfen.

«Während ihr versucht, den Mars zu kolonisieren, versucht Russland, die Ukraine zu besetzen!» schrieb Fjodorow am 26. Februar. «Wir bitten Sie, die Ukraine mit Starlink-Stationen zu versorgen.» – «Der Starlink-Dienst ist jetzt in der Ukraine aktiv», twitterte Musk noch am selben Tag.

Das war ein Coup für die Ukraine: Dadurch erleichterte sich die Kommunikation in dem Konflikt für die Ukraine. Später half Starlink, russische Störangriffe gegen seinen Dienst in der Ukraine mit einem schnellen und relativ einfachen Code-Update abzuwehren.

Zuletzt hat Musk jedoch überlegt, ob sein Unternehmen den Starlink-Satellitendienst, der die Ukraine und ihr Militär während des Krieges online gehalten hat, weiterhin finanzieren soll. Die Spannungen und die Ungewissheit, die Musk in den Krieg einbringt, zeigen die Herausforderungen, die entstehen können, wenn Unternehmen eine Schlüsselrolle in militärischen Konflikten spielen.

Technologieunternehmen von Microsoft bis hin zu Start-ups aus dem Silicon Valley stellen im Konflikt Cyberabwehr-, Überwachungs- und Aufklärungsdienste bereit, und zwar nicht im Auftrag der Regierung oder gar als Teil eines Regierungsplans, sondern aufgrund unabhängiger Entscheidungen der einzelnen Unternehmen.

Die Bemühungen dieser Unternehmen verdienen zu Recht Respekt und Anerkennung. Ihr Engagement war oft unentgeltlich. Gleichzeitig nahmen die Unternehmen Risiken in Kauf: Zum Beispiel hätten dadurch russische Vergeltungsangriffe auf Netzwerke der Unternehmen oder sogar auf ihre Mitarbeiter provoziert werden können.

Für US-Unternehmen und die US-Regierung ist dies Neuland. Die Regierung Biden muss nun herausfinden, wie sie die Macht und die Bereitschaft dieser Unternehmen für ihre strategischen Interessen nutzen kann. (…)

Die politischen Entscheidungsträger sollten sorgfältig prüfen, warum sich Unternehmen engagieren und was die Regierung tun kann, um mit ihnen sinnvoller zusammenzuarbeiten, so dass die Unternehmen den aussenpolitischen Interessen der USA dienen.

US-Unternehmen arbeiteten auch schon in der Vergangenheit zu Kriegszeiten eng mit der US-Regierung zusammen. Die Ford Motor Company passte während des Zweiten Weltkriegs Fliessbänder an, um vom Militär benötigte Ausrüstung wie Fahrzeuge, Flugzeugmotoren und sogar den B-24-Bomber zu bauen.

In jüngerer Zeit bauten Unternehmen wie Kellogg, Brown und Root US-Stützpunkte. Auch leisteten sie logistische Unterstützung im Irak und in Afghanistan. Diese Unternehmen sind für die entsprechenden Dienstleistungen von der US-Regierung unter Vertrag genommen worden.

Das ist bei vielen der Technologieunternehmen, die in der Ukraine tätig sind, nicht der Fall. (…) Private wie öffentliche Unternehmen haben die militärischen Operationen der Ukraine unterstützt, zum Beispiel Planet, Capella Space und Maxar Technologies – allesamt Satellitenunternehmen, die der ukrainischen Regierung nützliche Bilder geliefert haben.

Diese Bilder haben viel bewirkt: Dank ihnen ist die Weltöffentlichkeit über Twitter und prominente Nachrichtenkanäle mobilisiert worden; auch konnten über die Bilder Operationen aufgeklärt werden. Primer.AI, ein Start-up-Unternehmen aus dem Silicon Valley, hat sich schnell angepasst, um Nachrichten und soziale Medien zu analysieren. Das Unternehmen analysierte, erfasste und übersetzte die Kommunikation des russischen Militärs.

Sogar Clearview AI, ein in New York ansässiges Start-up-Unternehmen, stellte seine Gesichtserkennungsdienste zur Verfügung, um ukrainische Beamte bei der Bekämpfung von Desinformationen und der Identifizierung von Opfern und Kriegsverbrechern zu unterstützen. Die Haupttätigkeit des Unternehmens konzentrierte sich zuvor hauptsächlich auf die Strafverfolgung in den USA.

Eine besonders aktive Rolle hat auch Microsoft gespielt. Die Firma hat die Gründung neuer Teams angekündigt, die «rund um die Uhr» arbeiten, um ukrainische Organisationen und Regierungsbehörden vor «einem Ansturm von Cyberangriffen» zu schützen.

Das Unternehmen schützte sich gegen Angriffe auf kritische Infrastrukturen, die mit Microsoft-Produkten betrieben werden. Microsoft entfernte sogar Internetzugangspunkte, welche die Russen für ihre Angriffe zuvor genutzt hatten (…) Im April veröffentlichte Microsoft seinen eigenen Geheimdienstbericht.

Darin stellte das Unternehmen einen detaillierten Zeitplan der Ereignisse auf und ordnete Angriffe russischen Einheiten zu. Dies alles geschah noch bevor das US-Cyber Command im Juli weitere Massnahmen ankündigte (…) Ein Unternehmen wie Microsoft hat auch einen wirtschaftlichen Anreiz, die Integrität seiner Produkte zu schützen. Microsoft hat durch das Aufspüren und Beseitigen der von den Russen ausgenutzten Schwachstellen gleichzeitig die Sicherheit seiner Systeme im allgemeinen verbessert. (…)

Einige Unternehmensführer scheinen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Ukraine gespielt zu haben. Der Präsident von Microsoft, Brad Smith, betonte damit die «Freiheit» (…) zu schützen. Sean Gourley, der Gründer von Primer.AI, arbeitet seit langem mit der US-Regierung in Fragen der nationalen Sicherheit zusammen.

Er hat ehemalige Regierungsmitarbeiter in seinem Vorstand. (…) Die Bemühungen dieser Technologieunternehmen sind lobenswert und stehen in den meisten Fällen im Einklang mit der Arbeit der US-Regierung in der Ukraine. Doch die US-Regierung muss jetzt, inmitten der Krise in der Ukraine und bevor eine weitere Krise anderswo entsteht, Beziehungen aufbauen und einen Plan für die Koordinierung erstellen.

Zunächst sollten diese Kontakte auf höchster Ebene stattfinden. Die Entscheidungen müssen von der Spitze getroffen und vorangetrieben werden. Ein regelmässiger informeller Austausch würde den Verantwortlichen für nationale Sicherheit helfen. (…)

Im Idealfall könnten Regierungs- und Industriepartner im Laufe der Zeit enge Arbeitsbeziehungen auf hoher und mittlerer Ebene aufbauen. Diese könnten von den Regierungsverantwortlichen leichter genutzt werden, um Massnahmen der Unternehmen zu antizipieren und sich inmitten einer Krise zu koordinieren. (…)

Eine solche öffentlich-private Kommunikation und Zusammenarbeit in Fragen der nationalen Sicherheit ist nicht neu. So hat das U.S. Space Command seit 2015 vier kommerzielle Integrationszellen eingerichtet. Das Departement spricht offen über die Bedeutung der kommerziellen Raumfahrtindustrie für das militärische Weltraumbewusstsein und für Operationen zur Aufklärung, Überwachung und Erkundung. Derzeit sind neun US-Raumfahrtunternehmen Mitglieder, darunter Maxar Technologies (…)

Ein Hauptziel dieser Partnerschaften sollte sein, immer besser voraussehen zu können, wann sich ein Technologieunternehmen an einem Konflikt beteiligen wird und wann nicht. Regierung und Industrie müssen abschätzen können, was passiert, wenn sich durch die Marktkräfte und internationalen Beziehungen die Unternehmensentscheidungen in unterschiedliche Richtungen bewegen. (…)

Dieses Problem stellt sich jetzt natürlich auch bei Starlink. Das ukrainische Militär ist von der Technologie abhängig geworden und damit auch von Musks Entscheidungen. Die Ukraine forderte kürzlich von ihm, Starlink auch auf der Krim zu aktivieren. Doch Musk kam der Forderung nicht nach. Kommt hinzu: Die Starlink-Dienstleistungen in der Ukraine scheinen zuletzt unzuverlässig gewesen zu sein, insbesondere in den von Russland kontrollierten Gebieten.

Es scheint auch, dass Musk das Pentagon gebeten hat, die Finanzierung von Starlink in der Ukraine zu übernehmen – obwohl er derzeit sagt, dass er Starlink weiterhin finanzieren wird. Hinter Musks Vorhaben könnten geschäftliche Interessen stehen.

Seine Entscheidung darüber, wo Starlink aktiviert werden soll und wo nicht, basiert Berichten zufolge auf seiner persönlichen Einschätzung des Risikos einer russischen Eskalation. All dies wird von einem privaten Unternehmen entschieden, unabhängig von der Politik oder den Zielen der Regierung.

Die Ereignisse in der Ukraine sollten den Regierungsverantwortlichen als Aufforderung zum Handeln dienen. Technologieunternehmen haben bewiesen, wie Unternehmen militärische und sicherheitspolitische Operationen unterstützen können. (…)

Jetzt ist es an der Zeit, auf die Führungskräfte von Technologieunternehmen zuzugehen und substanzielle Gespräche über die Fähigkeiten und Pläne dieser Unternehmen zu führen. Die dabei entstehenden Beziehungen können bei aktuellen und künftigen Konflikten den Ausschlag geben.

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