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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: «Narren» und ihre Wahrheit

Published On: 22. Oktober 2022 22:17

Veröffentlicht am 22. Oktober 2022 von LM.

Die Meldung war einfach zu nett, um überlesen zu werden, und sie ist mir zu symbolträchtig, um jetzt nicht für das «Wort zum Sonntag» herhalten zu dürfen. – «Ignorant» seien sie geblieben, die Fussballspieler des VfL Wolfsburg, und «ausgelassen» sei die Atmosphäre gewesen. Kurz gesagt: Sie waren nach den letzten guten Spielen einfach «in der Spur», schreibt die Welt.

Und aus der wollten sie sich auch nicht von der Zugbegleiterin bringen lassen; da half keine noch so gut gemeinte Ermahnung zu ach so lebensrettenden Hygieneregeln. Ganz im Gegenteil: Die Maske der Unterwerfung musste herhalten für Clownereien des Übermuts. Der eine hatte sie «wie einen Hut auf den Kopf gesetzt», anderen baumelte sie am Ohr oder verdeckte den nichtvorhandenen Bart.

Die Dame hatte wohl recht, als sie dann schliesslich meinte, sie fände «das Verhalten der Spieler nicht respektvoll». Nein, das war es ganz sicher nicht. – Ein Zwischentip an diese Dame: Nehmen Sie sich die Schnoddrigkeiten dieser Herrschaften auf einer anderen Ebene zu Herzen. Überlegen Sie sich, wem Sie eigentlich zudienen mit der Folgsamkeit, die Sie da versuchen weiterzureichen.

Am alten Henry David Thoreau jedenfalls hätten die VfL-Mannen sicherlich ihre Freude. Wegen einer Steuerschuld, die er als unrechtmässig betrachtete, war er ins Gefängnis gegangen und schrieb danach in diesem Zusammenhang: «Wenn (…) der Steuereintreiber oder ein anderer Beamter mich fragt: ‹Aber was sollen wir denn tun?›, so lautet meine Antwort: ‹Wenn du wirklich etwas tun willst, so lege dein Amt nieder› » (aus: Vom Ungehorsam gegen den Staat, verfasst 1849 in den USA).

Jetzt aber bitte keine Reflexe: Steuern sind nicht per se illegal, und einem Personal gegenüber ist grundsätzlich Höflichkeit angesagt. Aber es wäre Kleingeisterei, deswegen in das Meaculpa der Wolfsburger Vereinsleitung einzustimmen und sich für ein grundsätzliches «Fehlverhalten» der Spieler entschuldigen zu wollen. Denn das hiesse, die grossen Körner an Wahrheit zu übergehen, die dieses Ereignis in sich trägt.

Ob sich diese Spieler eingehend mit dem Thema Maskentragen auseinandergesetzt haben, sei dahingestellt. Ihre Mischung aus emotionalem Überschwang und gesundem Menschenverstand hatte sie jedenfalls auf eine «Höhe der Erkenntnis» befördert, von der aus mancher Politmensch auf sein tatsächliches Mass zusammenschrumpft. «Die negativen Auswirkungen von anhaltendem Maskentragen sind (…) längst bekannt», bekundete erst in der vergangenen Woche die Ärzte-Vereinigung Aletheia in vielen Schweizer Tageszeitungen. Wenn also offizielle Empfehlungen nachweislich krank machen, dann darf man nicht nur – dann muss man sie ignorieren.

Das kann mit einem gewissen Sportsgeist einhergehen, oder es kann reflektiert geschehen wie bei Thoreau: «Wenn das Gesetz aber so beschaffen ist, dass es dich dazu braucht, um einem anderen [oder dir selber] Unrecht zu tun, dann sage ich, brich das Gesetz.» Denn «Handeln aus Überzeugung, die Wahrnehmung und Ausübung des Rechts, verändern die Dinge und die Verhältnisse», und das «spaltet nicht nur Staaten und Kirchen, es spaltet Familien, ja, es spaltet sogar den Menschen selbst, indem es das Teuflische in ihm vom Göttlichen trennt».

Fussballer in den Fusstapfen von Philosophen? Kann passieren, so ganz nebenher und ohne Vorsatz. Ein Torschuss im Vorübergehen.

Wir dürfen sogar noch einen Schritt weiter gehen. Denn was haben die Kerle gemacht? Sie haben aus einem empfundenen höheren Wert den sabotierenden niedrigeren ad absurdum geführt. Der Klamauk aus guter Laute hat sie dazu geführt, die Masken falschen Gehorsams abzulegen. Und das wiederum weist auf einen ganz dicken Brocken Wahrheit hin, nämlich auf jene entwaffnende Rückfrage zweier berühmter Angeklagter an ihre Richter:

«Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott.» – Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat; Apostelgeschichte 4, Vers 19.

Was biblisch wahr ist, das be-wahrheitet sich dann im Alltag; ob sich’s einer (oder eine Truppe) nun eigens vornimmt oder es «anstandslos» halt einfach macht. Aber sie dürfen sich Recht und Wahrheit zugute halten und eine Massregelung durch ihren Verein erhobenen Hauptes tragen. «Ich bin nicht dafür verantwortlich, dass die Maschinerie der Gesellschaft reibungslos funktioniert», urteilt Mister Thoreau, und Petrus, Johannes und ihre Freunde «lobten Gott für das, was geschehen war», nämlich den Triumph der Wahrheit über menschliche Gebote.

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Wort zum Sonntag vom 16. Okt: Wes’ Geist ich bin, des’ Lied ich sing

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

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