putin-im-o-ton-ueber-die-probleme-mit-taiwan-und-nordkorea

Putin im O-Ton über die Probleme mit Taiwan und Nordkorea

Published On: 30. Oktober 2022 16:49

Auf dem Valdai-Forum geht es um Geopolitik, daher wurde Präsident Putin auch zu den Problemen rund um Taiwan und Nordkorea befragt.

Putins Antwort auf die Frage eines Südkoreaners beim Valdai-Forum zur Lage in Asien war sehr deutlich. Da die USA in Asien zündeln und sich zum Beispiel bei Taiwan eine Wiederholung des ukrainischen Szenarios nicht ausschließen lässt, sind die Ereignisse in dem Teil der Welt sehr spannend. Daher habe ich die Frage und Putins Antwort, die er bei der Podiumsdiskussion des Valdai-Forums gegeben hat, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Kim: Guten Tag, mein Name ist Kim Heungjong, ich komme aus Südkorea. Ich bin jetzt zum zweiten Mal beim Valdai-Club und habe viel gelernt. Vielen Dank für die Gelegenheit, so viel zu hören.

Ich habe eine Frage zur Sicherheit. Mich würde interessieren, wie Sie die russische Position zu den zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA in Bezug auf Taiwan, Nordkorea und sein Atomprogramm sehen.

Die zweite Frage bezieht sich auf den Kampf gegen den Klimawandel. Russland ist sehr reich an Bodenschätzen und fossilen Brennstoffen. Die Beschleunigung des Übergangs zur CO2-Neutralität könnte den russischen Interessen zuwiderlaufen.

Danke.

Putin: Ich werde mit dem letzten Punkt beginnen. Der Übergang zu einer CO2-neutralen Welt steht nicht im Widerspruch zu den Interessen Russlands, denn wir sind in der Lage, alternative Energieformen zu entwickeln, einschließlich reinen Wasserstoffs, und wir haben hier ernsthafte Wettbewerbsvorteile. Das schreckt uns keineswegs ab, im Gegenteil, es gibt uns Anreize, uns weiterzuentwickeln. Und als Übergangsenergie ist Gas der beste Energieträger. Was die Ölraffination betrifft, so haben wir ebenfalls viele der eben genannten Vorteile. Sie steht in keiner Weise im Widerspruch zu unseren Interessen.

Das Einzige, was unseren Interessen zuwiderläuft, ist das Tohuwabohu im Energiesektor, um bei der Energiesicherheit und der grünen Energie die Nase vorn zu haben. Wie konnte man viele, viele Jahre lang Investitionen in den konventionellen Energiesektor unterfinanzieren und behindern, ohne alles, was mit grüner Energie zu tun hat, auf diesen Übergang vorzubereiten? Wie konnte man das zulassen?

Das ist weitgehend die Ursache für die heutige Energiekrise. Schließlich quatschen westlichen Politiker nur, um Wähler auf ihre Seite ziehen. Zuerst machen sie den Durchschnittsbürgern mit einem möglichen Klimawandel Angst, dann versprechen sie aufgrund dieser Angst Dinge, die unerfüllbar sind, bekommen die Stimmen, kommen an die Macht und dann – „bumm“.

Was passiert jetzt – die Rückkehr zur Kohleverstromung, die Rückkehr zum Heizöl? Und? Sie haben gequatscht, aber was ist das Ergebnis? Es geht nicht um Russland. Wir sind bereit, Gas zu liefern, wir sind auch bereit, Öl zu liefern – warum verweigert Ihr Euch? Nach der Explosion der Nord Streams haben wir noch eine Pipeline übrig, die funktioniert und 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas pumpen kann. Aber sie wollen es nicht – was können wir dafür? Wenn sie es nicht wollen, dann nicht.

Was die grüne Energie betrifft, so wiederhole ich, dass alles rechtzeitig vorbereitet werden muss. Die systemischen Maßnahmen, die die Entwicklung traditioneller Energieformen einschränken, haben zu dieser schweren Krise geführt. Es gibt keine Finanzierung, die Banken vergeben keine Kredite – nicht nur in Europa, das Gleiche passiert in den USA. Warum gibt es dort nur Beschränkungen – die Banken geben nichts, es wird nichts versichert, es wird kein Land zur Verfügung gestellt, es werden keine Transportanlagen für Öl und Gas gebaut, und das schon seit Jahren. Die beträchtliche Unterfinanzierung der Industrie hat zu Engpässen geführt. Das ist alles.

Die USA geben Öl aus den strategischen Reserven frei – na gut, aber die müssen später wieder aufgefüllt werden, das wissen die Marktexperten. Heute haben sie es den strategischen Reserven entnommen, aber morgen müssen sie es nachkaufen. Wir hören: Wir werden kaufen, wenn die Preise fallen. Aber sie fallen nicht. Und nun? Das ist die Situation! Sie werden zu hohen Preisen kaufen müssen, die Preise sind wieder gestiegen. Was können wir dafür? Das sind systemische Fehler im Energiesektor, die von denen begangen werden, die darüber nachdenken und das lösen sollten. Das ist der erste Punkt.

Zweitens. Zu Nordkorea und was Taiwan betrifft. Taiwan ist zweifellos ein integraler Bestandteil der Volksrepublik China. Diesen Standpunkt haben wir schon immer vertreten und er hat sich nicht geändert.

Jegliche Geste provokativer Natur, wenn hochrangige Vertreter der USA Taiwan besuchen, wird in Russland als nicht anders als eine Provokation angesehen. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum sie das tun.

Wissen Sie, wir kennen viele hier seit vielen, vielen Jahren und wir sprechen dieselbe Sprache – lassen Sie uns ganz familiär sein. Das ist es, was passiert: die Tragödie in der Ukraine. Der ganze Westen stürzt sich dort auf uns, versucht, unsere Wirtschaft zu zerstören, liefert Waffen und Munition in Milliardenhöhe an die Ukraine. Sie kämpfen gegen Russland.

Aber warum müssen sie gleichzeitig die Beziehungen zu China ruinieren? Sind die normal oder nicht? Das scheint dem gesunden Menschenverstand und der Logik völlig zu widersprechen. Warum musste sich diese Oma nach Taiwan schleppen, um China zu irgendwelchen Vergeltungsmaßnahmen zu provozieren? Und das zu einer Zeit, in der sie wegen der Vorgänge in der Ukraine keine Möglichkeit haben, ihre Beziehungen mit Russland zu regeln. Das ist einfach Unsinn.

Dahinter scheint irgendein subtiler, tiefer Gedanke zu stecken. Ich glaube nicht, dass es da auch nur ein Fünkchen Subtilität gibt. Das ist einfach nur Unsinn und Selbstgerechtigkeit. Wissen Sie, worum es hier geht? Um Arroganz und das Gefühl der Straffreiheit, das sind die Ursachen für solche irrationalen Handlungen.

Unsere Position ist klar, ich habe sie dargelegt.

Nun zur Nuklearfrage in Nordkorea.

Meiner Meinung nach liegt auch da das Problem in mangelnder Gesprächsbereitschaft, in der absolut rüpelhaften Haltung gegenüber den Interessen Nordkoreas, auch im Bereich der Sicherheit. Schließlich hatte man sich praktisch über alles geeinigt, den Moment gab es. Die nordkoreanische Führung hat den Vorschlägen der USA zur Lösung dieses Problems, einschließlich der nuklearen Komponente, zugestimmt.

Aber nein, im letzten Moment hat die US-amerikanische Seite ihre Position geändert und die nordkoreanische Führung faktisch gezwungen, die getroffenen Vereinbarungen aufzugeben. Die USA haben das getan – sie haben zusätzliche Sanktionen verhängt und begonnen, den Finanz- und Bankensektor einzuschränken, obwohl vereinbart war, das nicht zu tun. Warum? Das ist auch nicht allzu klar.

Wir haben übrigens mit der Volksrepublik China gemeinsame Vorschläge, wie wir bei der Lösung dieses Problems vorankommen können. Diese Vorschläge wurden in unseren beiden Dokumenten dargelegt und jeder ist sich dessen wohl bewusst. Wir werden uns an die vereinbarte Position halten.

Was übrigens die humanitären Fragen und ähnliche Fragen betrifft, so müssen wir auch den Zustand der nordkoreanischen Wirtschaft und die Bedürfnisse der einfachen Menschen verstehen, nicht um die Daumenschrauben anzuziehen, sondern um bestimmte Fragen aus humanitären Gründen zu lösen.

Wir haben sehr gute Beziehungen zu Südkorea und waren immer in der Lage, einen Dialog sowohl mit Südkorea als auch mit Nordkorea zu führen. Aber jetzt wissen wir, dass Südkorea beschlossen hat, Waffen und Munition an die Ukraine zu liefern. Das wird unsere Beziehungen zerstören. Wie würde Südkorea sich fühlen, wenn wir die Zusammenarbeit mit Nordkorea in diesem Bereich wieder aufnehmen würden? Würde Sie das erfreuen?

Ich bitte Sie, das zu beachten.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Inside Corona – Die Pandemie, das Netzwerk und die Hintermänner – Die wahren Ziele hinter Covid-19“ zeige ich anhand von umfangreichen zugespielten Datenanalysen, wie die Pandemie durch diverse Organisationen in mehreren Phasen vorbereitet wurde, wobei die aktive Vorbereitungsphase etwa 2016/2017 begann. Darüber hinaus zeigen die Daten auch, welche übergeordneten Ziele diese Organisatoren verfolgen und wie die Pandemie ihnen den Weg zur Erreichung dieser Ziele ebnet.

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch