putin-im-o-ton-ueber-die-verlogenheit-des-westens

Putin im O-Ton über die Verlogenheit des Westens

Published On: 30. Oktober 2022 18:27

Die Aussagen von Präsident Putin zum weltweiter Hunger auf dem Valdai-Forum sind nach der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland noch aktueller geworden.

Bei der Podiumsdiskussion auf dem Valdai-Forum wurde der russische Präsident auch zum Thema Afrika befragt. Nachdem Russland das ukrainische Getreideabkommen aufgrund ukrainischer Angriffe in der Region aus Sicherheitsgründen ausgesetzt hat, haben seine Aussagen an Aktualität gewonnen, weshalb ich die Frage und Putins Antwort übersetzt habe.

Beginn der Übersertzung:

Mtembu: Danke. Pilani Mtembu aus Südafrika, Institut für Globalen Dialog.

Herr Präsident, Sie haben gesagt, dass der Westen nicht einseitig die gesamte Menschheit führen kann und dass wir eine Symphonie der menschlichen Zivilisation aufbauen müssen. Mich würde interessieren, was Sie darüber denken, wie wichtig die regionale Zusammenarbeit ist, um die Bausteine der Multipolarität zu erhalten und auszubauen, wenn wir eine multipolare Weltordnung schaffen wollen.

Und noch ein paar Worte zum Engagement Russlands in Afrika, insbesondere im Hinblick auf den Russland-Afrika-Gipfel.

Danke.

Putin: Wir haben, wie Sie wissen noch aus den Zeiten, als Afrika für seine Unabhängigkeit und gegen den Kolonialismus gekämpft hat, sehr gute Beziehungen zu Afrika insgesamt und zur Republik Südafrika im Besonderen. Diese absolut einzigartige Beziehung entstand in den Jahren, in denen die Sowjetunion, Russland die afrikanischen Staaten in ihrem Kampf für ihre Freiheit unterstützt hat.

Und dieses Fundament unserer Beziehungen, das in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen wurde, muss natürlich unter den neuen Umständen genutzt werden, um die multilateralen Beziehungen zu den afrikanischen Staaten von heute zu entwickeln, einschließlich der Republik Südafrika, die, wie wir wissen, in den BRICS ein sehr aktiver und effektiver Partner von uns ist.

Wir wissen das zu schätzen, wir kennen die Fähigkeiten der Republik Südafrika. Wir kennen die Möglichkeiten und haben Vertrauen in die Zukunft des afrikanischen Kontinents, und wir werden unsere Beziehungen zu den afrikanischen Ländern mit Sicherheit ausbauen – und zwar sowohl zu denen, mit denen wir in den vergangenen Jahrzehnten traditionelle Beziehungen aufgebaut haben, als auch zu denen, mit denen wir sie erst jetzt entwickeln.

Aber was den Inhalt Ihrer Frage und den ersten Teil davon betrifft. Im Prinzip habe ich, glaube ich, schon geantwortet – ich kann meinen Standpunkt in einer kurzen Antwort kaum detaillierter erläutern.

Es muss ein Gleichgewicht der Interessen gefunden werden. Das ist unter einer Hegemonie oder dem Versuch, die Hegemonie eines Landes oder einer Gruppe von Ländern über den Rest der Menschheit aufrechtzuerhalten, unmöglich. Die Hegemonen müssen diese legitimen Forderungen der großen Mehrheit der Teilnehmer der internationalen Beziehungen berücksichtigen – und zwar nicht mit Worten, sondern mit Taten.

Denn was ist passiert? Alle geben Lippenbekenntnisse zur Gleichberechtigung, zur Unterstützung afrikanischer Länder und so weiter ab. Das klingt alles schön, aber was passiert in der Praxis? Denn welche Instrumente werden heute verwendet, zum Beispiel das Instrument des Dollars oder andere Währungen, zum Beispiel der Euro. Was geschieht in der Praxis? In den letzten zwei Jahren wurden 5,9 Billionen Dollar und 2,9 Billionen Euro gedruckt. Wohin ist das Geld gegangen? Es ging in den Kauf von Waren auf den Weltmärkten, und die USA sind von einem Nettoimporteur von Nahrungsmitteln zu einem Käufer von mehr Nahrungsmitteln auf den Weltmärkten geworden, als sie auf den Weltmärkten verkaufen, und sie haben begonnen, Nahrungsmittel kaufen, indem sie Druckerpresse angeschmissen haben.

Das ist es, wozu ein Finanzmonopol führt: sofort gab es eine Verknappung. Nicht nur, dass es im Vorjahr eine schlechte Ernte und die Pandemie gab, die Produktion wurde gedrosselt, Geld wurde gedruckt und an die Bevölkerung ausgegeben, um die Pandemie zu bekämpfen, die USA begannen, Lebensmittel zu kaufen und die Preise sind gestiegen. Und wer leidet darunter? In erster Linie Afrika und teilweise Lateinamerika und Asien. Denkt jemand darüber nach? Natürlich denken diejenigen, die das tun, darüber nach. Sie scheren sich einen Dreck um diese Folgen. Sie setzen ihre Interessen durch, ohne an die Folgen für eben diese afrikanischen Länder zu denken.

Das Gleiche geschieht auf der anderen Seite des Lebensmittelmarktes, bei den Düngemitteln. Hören Sie, wie ist das möglich? Ich habe es schon einmal gesagt und werde es wieder sagen. Wie konnten sie beschließen, die Beschränkungen und Verbote für russische Düngemittel in Europa aufzuheben, und dann eine Klarstellung herausgeben, dass diese Beschränkungen nur für EU-Länder aufgehoben wurden? Sind die jetzt völlig verrückt geworden oder was? Die haben diese Klarstellung schriftlich herausgegeben. Wie ist das vorstellbar? Aber sie tun das ohne sich zu schämen. ist das etwa Interessenausgleich?

Wir haben es schon oft gesagt: 300.000 Tonnen unserer Düngemittel, die in europäischen Häfen liegen, wurden beschlagnahmt. Unsere Unternehmen sind bereit, das kostenlos zu verschenken, aber sie geben es nicht her, auch nicht an afrikanische Länder. Einige afrikanische Staatsführer haben mich gefragt, wo genau es liegt. Ich habe meine Mitarbeiter gebeten, ihnen mitzuteilen, wo und wie viel sie finden – 300.000 Tonnen, das sind Millionen von Dollar.

Gebt es den ärmsten Ländern, sie brauchen es. Nein, das tun sie nicht. Ist das etwa Interessenausgleich? Wenn Ihr mit Russland kämpfen wollt, dann los, kämpft. Sie wollen nicht, dass wir zusätzliches Einkommen erzielen, wir verschenken die Düngemittel kostenlos, wir haben kein Einkommen. Gebt es den Entwicklungsländern, Eure Taten tragen nur dazu bei, dass die Preise steigen. Warum tut Ihr das? Das bedeutet, dass sie ein Interesse daran haben.

Ist das etwa Interessenausgleich? Wie kann man stabile Beziehungen erreichen? Indem man einen Interessenausgleich erreicht, man muss im Rahmen dessen handeln, was wir als Normen des Völkerrechts bezeichnen, man muss sich darauf einigen und es einhalten. Im Finanzbereich muss man ein unabhängiges internationales Zahlungssystem schaffen, wie ich es bereits erwähnt habe.

Ich habe ein konkretes Beispiel dafür angeführt, wozu die unbeschränkte Emission der wichtigen Währungen führt. Das hat auch praktische Konsequenzen, vor allem für die Entwicklungsländer.

Ich möchte noch einmal darauf zurückkommen: Damit die Welt stabil ist, muss dieser Interessenausgleich erreicht werden.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Inside Corona – Die Pandemie, das Netzwerk und die Hintermänner – Die wahren Ziele hinter Covid-19“ zeige ich anhand von umfangreichen zugespielten Datenanalysen, wie die Pandemie durch diverse Organisationen in mehreren Phasen vorbereitet wurde, wobei die aktive Vorbereitungsphase etwa 2016/2017 begann. Darüber hinaus zeigen die Daten auch, welche übergeordneten Ziele diese Organisatoren verfolgen und wie die Pandemie ihnen den Weg zur Erreichung dieser Ziele ebnet.

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch