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Ein Plädoyer für christliche Werte

Published On: 8. November 2022 16:41

Der selbstgefälligen, aufgeblähten, vermeintlichen moralischen Überlegenheit der Bundesregierung muss ein Ende gesetzt werden. Ihre falsch-verstandene Toleranz ohne Werte bringt uns nur immer näher an den Abgrund.

Die Trotzphase ist eine der gefürchteten Phasen in der Kindererziehung: Alles wird hinterfragt. Was die Eltern sagen, wird kategorisch abgelehnt. Die Reaktion auf nahezu jede Situation: Purer Trotz. Schreien. Quengeln. Wild mit Armen und Beinen strampeln. Die gute Nachricht: Diese Phase geht – früher oder später – vorüber.

Auch die Ampelregierung macht gerade so eine Trotzphase durch: Sie will mit den Werten und Traditionen, die unser Land über Jahrhunderte geprägt und geformt haben, brechen. Mit dem Christentum will man nichts mehr zu tun haben. Doch der Ausgang dieser Trotzphase ist ungewiss: Geht sie vorüber oder ist sie vielleicht erst der Beginn eines großangelegten Plans?

Die Häufung der Vorfälle macht skeptisch – ja mehr noch:

Neues von der Bundesheimatministerin

Da ist zunächst die Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die den Heimatbegriff „positiv umdeuten“ und neu definieren möchte, so dass „er offen und vielfältig ist“. Man merke: Heimat ist für die Heimatsministerin ein negativer Begriff, der einer Umdeutung in einem „weltoffenen“ Sinne bedarf, damit er nicht exkludierend, sondern inkludierend wirken kann. Ein fataler Heimatbegriff, den die Ministerin da im Sinn hat. Und gewiss nicht der Heimatbegriff, den die überwiegende Mehrheit der Deutschen so vertreten würde.

Weiter im Text: Im Sommer drücken die Ampelkoalitionäre das Selbstbestimmungsgesetz durch den Bundestag, dass Geschlechtsangleichungen erleichtert und sich vom klassischen Familienbild verabschiedet. Weg von der Familie, hin zur „Verantwortungsgemeinschaft“ – wie auch immer diese aussehen soll. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz soll „geschlechtliche Vielfalt“ anerkannt werden, schreibt das Familienministerium auf seiner Webseite. Was genau das sein soll, bleibt unklar.

Übergriffigkeit des Staats

Und noch infamer könnte der Ruf kaum sein, der schreit, Schwarz-Rot-Gold ist nicht weltoffen genug. Wir brauchen neue Farben, neue Werte, neue „goldene Kälber“. Und dafür muss alles weg, was alt und überkommen, was nicht „weltoffen“ und nicht „vielfältig“ ist.

In der vergangenen Woche wurde uns eindrucksvoll verdeutlicht, was das ist: Alle christlichen Bezüge passen augenscheinlich nicht mehr in das Weltbild der neuen, woken Bubbles in der Berliner Politik.

Daher muss, wenn man der Kulturstaatsministerin Claudia Roth folgt, die Inschrift an der Kuppel des Berliner Humboldt-Forums – ein Bibelzitat, das 1854 von Friedrich Wilhelm IV. eigens ausgewählt worden war – temporär überblendet werden. Und eines ist klar:

Einmal überblendet, kann es auch direkt ausgeblendet werden. Alles natürlich im Dienste der „Weltoffenheit“. „Woke“ Bürger hätten unlängst erkannt, dass die Bibelinschrift nicht mehr zeitgemäß sei, nicht zum weltoffenen Berlin und seinem Humboldt-Forum passe.

Den nächsten Fauxpas leistet sich das Protokoll im Auswärtigen Amt – dem Ministerium der deutschen Chef-Diplomatin Annalena Baerbock. Als vergangene Woche die G7-Außenminister in Münster zusammentreffen, wird mehrfach die historische Kulisse betont:

Im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses, in dem 1648 der Westfälische Frieden geschlossen und damit der Konfessionsstreit beigelegt sowie grundlegende Regeln des heutigen humanitären Völkerrechts etabliert wurden, diskutieren heute die Außenminister der sieben führenden Industrienationen über den Frieden in der Welt.

Nur ein Detail fehlt: Das Ratskreuz aus dem Jahr 1540 wurde aus dem Saal entfernt. Zwar verurteilte die Grüne Ministerin das Vorgehen später, ist aber als Hausherrin hierfür verantwortlich.

All diese Beispiele bilden einen Offenbarungseid: Scheinbar haben führende Politiker der Ampel-Regierung ein Problem mit der christlich-abendländischen Tradition unseres Landes und möchten diese durch eine neue, weltoffene Philosophie ersetzen.

Dabei vergessen sie aber, dass die Tradition und Kultur unseres Landes kleine bloße, graue, halbvergessene Vergangenheit ist, sondern vielmehr Quelle unserer Identität und unserer Werte.

Es geht nicht um die Trennung von Staat und Religion, die ich als Anhänger des Laizismus im Übrigen befürworte. Das Christentum ist vielmehr identitätsstiftend für unser Land und seine Kultur:

Wir sind gegründet auf das christliche Menschenbild, das alle Religionen gleichermaßen annehmen können, da es von Würde, Freiheit und Selbstbestimmtheit sowie von Eigenverantwortung des Individuums und Solidarität der Gesellschaft ausgeht. Diese Werte sind urchristliche Werte, die sich beispielsweise in den Sozialprinzipen der katholischen Kirche widerspiegeln.

Wer die christliche Quelle dieser Werte verleugnet, der verleugnet unsere Werte als solche. Und das ist nicht hinnehmbar.

Der selbstgefälligen, aufgeblähten, vermeintlichen moralischen Überlegenheit der Bundesregierung muss ein Ende gesetzt werden. Ihre falsch-verstandene Toleranz bringt uns nur immer näher an den Abgrund.

Mit jeder weiteren Axt, die sie an die Wurzeln unserer Identität anlegt, bedroht sie die Leistungsfähigkeit unseres Landes: Auch bei Blättern eines Baumes sieht man nicht sofort, wenn die wurzeln kranken. Doch sind diese einmal durchtrennt, dann stirbt der ganze Baum ab – es bleibt nicht als Fäulnis zurück.

Baerbock lässt Kreuz entfernen

Ich denke wir müssen zurück zu den Wurzeln: Das Menschenwürdeprinzip, auf das unsere Verfassung gegründet ist, impliziert Toleranz und Solidarität und das nicht trotz, sondern gerade wegen seiner christlich-jüdischen Urquelle. Das muss endlich auch die Bundesregierung anerkennen.

Wir brauchen keine Umdeutung, keine Gleichmacherei, die einem bedingungslosen Konformismus folgt und in absurden Vorschlägen, wie bedingungs- (und leistungs-) losem Grundeinkommen mündet. Wir brauchen eine Renaissance unserer Werte, wie ich sie schon so oft gefordert haben – jetzt vielleicht dringender als je zuvor.

Ich stehe auf dem Boden unserer Verfassung, auf dem Fundament des Grundgesetzes: Einer wehrhaften und im besten Sinne weltoffenen Verfassung, die die Verantwortung eines jeden Einzelnen erkennt und sowohl seine individuelle Freiheit als auch seine Gemeinschaftsverpflichtetheit sieht und beschreibt.

Ein letztes Wort der Warnung sei an dieser Stelle gesagt: Wer nach allen Seiten offen ist, der ist mit Sicherheit nicht mehr ganz dicht.

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