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Schwarz-Grün könnte noch schlimmer werden als die Ampel

Published On: 21. November 2022 15:03

Die Klimaideologie ist die Mobilisierungsideologie für die Große Transformation, für den Umbau der Gesellschaft in eine Gemeinwohldiktatur, die auf der wirtschaftlichen Basis einer grünen Kommandowirtschaft beruht. 

IMAGO / Future Image

Annalena Baerbock und Friedrich Merz in der Bundesversammlung, 13.02.2022

Die Kritik an der grünen Ampel mit einigen roten Strähnchen und einer gelben Haarspitze befördert mit Blick auf die Geschwindigkeit, mit der die Regierung die De-Industrialisierung, die Zerstörung der demokratischen Standards, des Wohlstandes und des gesellschaftlichen Konsens vorantreibt den Eindruck, dass es schlimmer nicht mehr werden kann. Nun hat der klimapolitische Sprecher der Unionsfraktion, Andreas Jung, die Ergebnisse des Weltklimagipfels von Sharm el Sheikh in der Art eines Paris-Pfad-Finders in wissenschaftlich unanständig kurzen Hosen kommentiert: „Der Klimawandel schreitet schnell voran, und die Weltgemeinschaft bewegt sich im Schneckentempo. Nach diesem Gipfel braucht es eine neue Dynamik, sonst wird der Paris-Pfad weit verfehlt. Deutschland muss dabei mit den EU-Partnern zu den Antreibern gehören.“ Das Klimaschutzgesetz dürfe die Ampel „nicht, wie in ihren Eckpunkten vorgesehen, aufweichen. Es muss konsequent umgesetzt werden.“ Mit dieser Feststellung klebt Andreas Jung, der CDU-Vize,  fest an der Seite der „Letzten Generation“ und versucht, die Grünen noch klimalinks zu überholen. Oder versucht Jung nur, sich den Grünen zwecks späterer Koalition anzudienen? 

Dass Robert Habeck mit Deutschland nichts anzufangen weiß, hat er deutlich zu Protokoll gegeben, in einem Buch als Grünenpolitiker und in Taten als Bundesgrünenwirtschaftsminister. Doch Jung auch? Die CDU auch? Man könnte den Paris-Pfad auch als die Einbahnstraße in die Ökodiktatur bezeichnen. Denn es steht außer Zweifel, dass die Klimaideologie die Mobilisierungsideologie für die Große Transformation ist, für den Umbau der Gesellschaft in eine Gemeinwohldiktatur, die auf der wirtschaftlichen Basis einer grünen Kommandowirtschaft beruht. 

Man sollte sich da nichts vormachen. Nicht jeder, den man naiv auf der Seite des  „Kapitalismus“ wähnt, ist tatsächlich ein Verteidiger der freien und sozialen Markwirtschaft – zumal wenn es sich nicht um Unternehmer, sondern um Topmanager, also leitende Angestellte handelt. Subventionen und dienliche Regulierungen, die den Produzenten oder Investoren das Marktrisiko nehmen und es auf die Steuerzahler umlegen, werden von solchen Akteuren nicht generell abgelehnt. Der Profit steht im Vordergrund, nicht die soziale Marktwirtschaft. Da setzt man dann auch willig das Gendersternchen durch, wenn es das graphische Siegel, das Zeichen für ein risikoarmes oder risikofreies Investieren ist. 

Zur Erinnerung: Die Klimaindustrie ist ein Milliarden-, bald schon ein Billionengeschäft, vor allem für Hedgefonds und Investmentbanken, für die gobale Geldwirtschaft, aber auch für den hochsubventionierten Bereich der Erneuerbaren Energien, selbst für die Autokonzerne, die hier wie gewünscht auch mit entsprechender Staatshilfe E-Autos bauen und dann eben die Verbrenner im „Klima-Entwicklungsland“ China produzieren. Aber auch für die internationalen Beratungsfirmen, für die Ursula von der Leyen eine große Zuneigung zu empfinden scheint. Nicht zu vergessen  die Energieriesen, die wie RWE überhaupt keinen geschäftlichen Grund haben, sich der Habeckschen Kommandowirtschaft zu verschließen, wenn Habeck einen Weg findet, dem Konzern das unternehmerische Risiko für Bau und Betrieb von drei Gaskraftwerken abzunehmen. 

Dass künftig die Abteilung Wirtschaftspolitik, die Strategieabteilung des Wirtschaftsministeriums, in die Hände einer Ökonomin gelegt wird, die vor längerer Zeit für die Investmentbank Morgan Stanley und bis vor kurzen noch für den größten Vermögensverwalter der Welt, für BlackRock, gearbeitet hat, zeigt deutlich, in welche Richtung es geht. Nun kann man einwenden, dass es richtig ist, sich Fachwissen ins Ministerium zu holen, die Frage lautet nur: für welches Fach. Für das Fach der massiven Umverteilung von den Bürgern zu den Hedgefonds und Vermögensverwaltern? 

Wenn man sich darüber wundert, dass es in der CDU bei aller titanenhaften Anstrengung trotzdem nicht zu mehr als zu einem Oppositiönchen reicht, dass der Oppositionsführer Friedrich Merz im Bundestag immer ein bisschen wie der Vetter aus Dingsda wirkt, hilft womöglich die Frage weiter, was Habecks neue Mitarbeiterin Elga Bartsch und Friedrich Merz gemeinsam haben. Beide haben für BlackRock gearbeitet, und man muss ihnen nicht einmal etwas unterstellen, denn es kann nicht ohne Einfluss auf ihr Handeln bleiben, dass beide aus dieser, aus derselben Denkschule kommen. Schaut man sich die Werbung von BlackRock und anderen Investoren an, dann ist auffällig, wie sehr sie für die Klimaideologie trommeln. 

Umwelt? Es gibt wichtigeres …

Denn die Klimaindustrie ist die neue Blase, weit größer als die subprime-Blase, mit einem weit aus größerem Vernichtungspotential, das nicht erst beim Platzen der Blase freigesetzt wird, sondern bereits beim Aufblasen der Blase sich realisiert, es Bedingung für die Existenz und das Wachstum der Blase ist. Ihr Platzen wird – und Platzen wird sie – ein Tsunami werden. 

Was also könnte für Deutschland schlimmer sein als die Ampel? Eine Schwarz-grüne oder eine Grün-schwarze-Koalition, denn unabhängig vom Wahlergebnis würde die Koalition Grün-schwarz sein. Mit anderen Worten eine Schwarz-grüne Koalition würde vollkommen als grüne Regierung agieren, wie man es in NRW beobachten kann. Wenn selbst die allerletzten Restbestände der Sozialdemokratie weggeräumt sind, dann ist der Weg frei für die ganz Große Transformation, dem Bündnis zwischen Prinz John, dem Sheriff von Nottingham und Robin Hood. Die Geschichte lehrt, dass es immer noch schlechter geht, doch auch dass es besser werden kann, nur eben nicht mit der Grünen-CDU.

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