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Von der Leyen zensiert sich für Kiew

Published On: 1. Dezember 2022 16:25

Von der Leyen sprach am Mittwoch von „100.000 toten ukrainischen Soldaten“. Nach Empörung aus Kiew zensierte sich die EU-Präsidentin selbst.

Ursula von der Leyen hat was gesagt, was Selenski nicht gefällt. Am Mittwoch lud die EU-Kommissionspräsidentin auf Twitter eine Rede hoch, auf der sie von „100.000 toten ukrainischen Soldaten“ gesprochen hatte. Außerdem seien 20.000 Zivilisten gestorben. Doch schnell wurde das Stück gelöscht und erneut hochgeladen. Diesmal aber ohne den brisanten Teil zu den militärischen Verlusten der ukrainischen Armee.

Empört reagierte umgehend die Ukraine. Selenski-Sprecher Serhij Nykyforow sagte sofort, dass nur Selenski, der Verteidigungsminister oder der Oberbefehlshaber der Armee belastbare Zahlen hätten. Oleksii Arestovich behauptete danach, dass die Verluste bei 10.000 Mann liegen würde. Vor einigen Monaten sprach die Ukraine von 9.000 Toten. Diese Behauptung darf man also sicherlich in die Kategorie Kriegsmärchen einordnen.

Da das Internet aber bekanntlich nicht vergisst, wurde die Stelle vielfach gesichert.

Wie hoch die Verluste auf beiden Seiten sind, darüber gibt es seit Monaten wilde Spekulation. Beide Seiten schreiben lieber über die Verluste der Gegenseite als über die eigenen. US-General Mark Milley schätzte die ukrainischen Verluste an Toten und Verwundeten vor einigen Wochen ebenfalls auf rund 100.000 Soldaten. In diese Richtung korrigierte sich auch die EU-Kommission danach. Das offizielle Russland sprecht ebenfalls von etwas mehr als Zehntausend gefallenen Soldaten. Auch hier muss man annehmen, dass die Verluste weitaus höher sind.

Die Aussage der EU-Präsidentin sorgte jedenfalls für enormes Echo. So zeigte sich nicht nur Kiew empört, sondern viele EU-Bürger störten sich auch erheblich an der entlarvenden Selbstzensur. Russland nützte diese ebenso umgehend.

Russische Fortschritte

Dimitri Medwedew kommentierte etwa, dass die USA der EU eine „auf den Deckel“ gegeben haben. Durch die Löschung zeige die EU wieder einmal, dass sie nicht selbständig handeln würde, sondern „der 51. Staat der Vereinigten Staaten“ sei. Möglich aber durchaus auch, dass von der Leyen schlicht auf die ukrainische Empörung reagiert hat. Nicht umsonst hat man gegenwärtig das Gefühl, dass die Identität der EU kaum mehr von jener der Ukraine zu unterscheiden ist. So darf Brüssel Kiew offenbar keinesfalls verstimmen. Was Selenski geheim halten will, darf auch von der Leyen nicht gesagt werden. Die Herren Brüssels – so hat es den Anschein – sitzen in Kiew. Die Herren Kiews wiederum in Washington. (Eine ausführliche und sehr lesenswerte Analyse hat Professor Martin Schneider heute auf TKP veröffentlicht.)

Am Schlachtfeld macht die russische Armee aktuell Fortschritte im Donbass. Südlich von Bakhmut, eine 70.000 Einwohnerstadt 80 Kilometer nördlich von Donezk, wurden strategisch wichtige Positionen, die seit Monaten umkämpft sind, erobert. Die Stadt ist ein wesentlicher Eckpfeiler der „Festung Donbass“, die von der Ukraine in den letzten acht Jahren – finanziert und unterstützt durch die USA und der NATO – aufgebaut wurde.

Russische Kanäle berichten, dass der ukrainische Rückzug aus der Umgebung Bakhmut mit erheblichen Verlusten einhergeht. So hätten sich die Verluste im Laufe der Woche verzehnfacht. Statt zehn gefallenen und Verwundeten Soldaten pro Tag an diesem Frontabschnitt sei dort die Zahl nun dreistellig.

Bild President.gov.uaMeeting of the President of Ukraine with the President of the European Commission and the High Representative of the EU for Foreign Affairs and Security Policy 18CC BY 4.0

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