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Dauermodus Impfkampagne in unserem Nachbarland

Published On: 2. Dezember 2022 16:30

Ein Blick zu unseren Nachbarn. Die österreichische Regierung schaltet auch in der kalten Jahreszeit 2022/23 keinen Gang herunter, ihre neue Corona-Impfkampagne wird von lockeren Zitaten begleitet. In Medien ist dazu zu lesen: „Wir möchten das Thema mit einem Lächeln verbinden, das in den vergangenen Jahren durch schwierige Diskussionen negativ besetzt war”, erläuterte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung. Die bis Weihnachten laufende Kampagne wird über Fernsehen, Radio, Print, Online und über Social-Media-Kanäle ausgespielt.“ In Wien und anderen Städten Österreichs ist einerseits festliche Adventsstimmung vor allem auf den liebevoll und schön gestalteten Märkten zu erleben, andererseits herrscht immer noch ein Regime der Maskenpflicht in Verkehrsmitteln, in medizinischen Einrichtungen und in Pflegeheimen. Paradox wirkt die beklemmende Atmosphäre in den genannten Bereichen gegenüber dem Lächeln und der Aufbruchstimmung im täglichen Leben. Von Frank Blenz.

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Wien. Was für eine mondäne, schicke, elegante, coole und lebendige Stadt. Und ja, nicht jede Ecke ist sauber, die Sprayer haben sich Wände satt erobert und damit manch schöne Passage am Donaukanal auf ihre Art mit zahlreichen Graffitis verschönert. Die Stadt lebt auf, selbst im grauen November, wohl in der Freude auf den Winterzauber, auf die besinnliche Zeit. Die Österreicher haben wie wir eine schlimme Zeit hinter sich und/oder merken – es ist (noch) nicht vorbei. Der trotzig optimistische Blick der Wiener nach vorn mit ihrem Lachen und ihren offenen Gesichtern dokumentiert sich in ihren opulenten Marktpräsentationen, in den vielen bunten Lichtern, von wegen Energie sparen, und in der lässigen Quirligkeit mit all dem Wiener Schmäh im Alltag. Allein das Maske-Tragen in der Straßenbahn oder der U-Bahn, das Maske-Tragen an frischer Luft im Park mancher Bürger wirkt seitens der Träger wie das Ausstellen einer „Schaut’s her, wir sind vernünftig“-Haltung. Es ist eine Haltung, die das immer noch lauernde Maßnahmen-Machtgehabe gern konservieren möchte, zum Gefallen auch der Regierung? Wozu soll die neuerliche Kampagne sonst stehen? Fragen über Fragen stellen sich.

Nun werden die Wiener und Österreicher mit einer neuen Kampagne erfreut. Derlei Kampagnen gibt es alle Jahre wieder bei unseren Nachbarn. Mitten in der Szenerie der scheinbaren Normalisierung, des Aufbruchs ploppen jetzt immer wieder neben anderen Werbepostern Plakate der Bundesregierung auf, die Passanten mitunter irritieren, als dass sie witzig wahrgenommen würden. Worte von österreichischen Promis wie Michi Häupl, Andreas Hofer und Co. wurden bemüht. Die Bundesregierung hat deren berühmte Zitate umgeschrieben, so dass diese zum Impfen aufrufen, erfahre ich beim Nachsuchen auf der Seite des Gesundheitsministeriums. Selbst eine Filmlegende (Casablanca) wird abgewandelt zitiert: „Ich schau Dir in den Impfpass, Kleines“. Was Humphrey Bogart dazu sagen würde?

Ein Filmzitat umgedichtet.

Die Plakataktion ist Teil eines ganzen Pakets. Es gibt auch eine „Gemeinsam Geimpft“-Schulaktion. Auf der Seite der Regierung steht dazu:

Gemäß dem Motto „Mit Corona leben lernen“ starteten die Schulen in das aktuelle Schuljahr. Für das gemeinsame Ziel, einen kontinuierlichen Präsenzunterricht zu gewährleisten, ist die Corona-Schutzimpfung einer der wichtigsten Hebel. Informationsmaterial und -veranstaltungen. Mit der Abschaffung der Impfpflicht und einer Reihe weiterer Maßnahmen konnte Druck aus der aufgeregten gesellschaftlichen Debatte genommen werden. Nun besteht die Chance, in einem sachlichen Klima über die Corona-Schutzimpfung zu informieren. In diesem Sinne erhält jede Schule in Österreich ein Informationspaket mit Plakaten und Foldern für Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich wird allen Schulen angeboten, direkt am Schulstandort oder online, einen Infoabend zur Corona-Schutzimpfung abzuhalten. Primäre Zielgruppe der Informationsveranstaltungen sind die Erziehungsberechtigten. Selbstverständlich können auch interessierte Kinder und Jugendliche teilnehmen, um sie in Entscheidungen, ihre Gesundheit betreffend, nach Möglichkeit einzubinden.

Die österreichische Regierung beschreibt in ihrer Kampagne, Druck aus der Debatte in der Gesellschaft genommen zu haben. Und lässt dagegen nicht locker, nun im Stil lässiger Slogans und mit der Beibehaltung zahlreicher Verordnungen, Regeln und Hinweise. Schaut man sich die Seite des österreichischen Gesundheitsministeriums an, sind zahlreiche Informationen von Grüner Pass bis 3-G-Regel zu lesen. Auch fehlt nicht der Hinweis auf die Dauer der Gültigkeit von Impfungen, die zweite 180 Tage, die dritte 365 Tage.

Gegenwind bekommt die Regierung Österreichs in sozialen Medien. Einige Wortmeldungen:

Ich und meine Kinder sind ungeimpft und bleiben es auch, meine Frau wurde gezwungen wegen der Krankenpflege. Einmal dürft ihr raten, wem es schlechter ging und noch geht. Macht Euere Feldversuche im Gesundheitsministerium.

Was ist das wieder für ein Schwachsinn? Man bekommt egal wieviel man geimpft ist einen schweren Coronaverlauf. Es geht alles nur um viel Geld und nicht um das Wohl der Menschen.

Die Hersteller wurden doch von der EU befragt ob das Produkt Ansteckung verhindert. Antwort: Nein. Legen Sie alle Verträge ,transparent, dar!

Ich bin heilfroh, dass mein Immunsystem langsam wieder funktioniert! Diese Dxxx Impfung hat es mir komplett zerschossen. Zwei (Zwangs-)Impfungen waren genau zwei zuviel.

Könnt ihr behalten, die 4. Impfung lass ich mir nicht geben. Erwähnt mal wie vielen Leuten es seitdem schlecht ergeht, ach ja, ich vergaß, das ist ja nicht wahr.

Zurück in Deutschland ist eine ebenfalls kritische Debatte zu beobachten, das Paul-Ehrlich-Institut als Bundesbehörde wird kritisiert, das es nicht nachweisen konnte, dass die Corona-Impfung die Verbreitung des Virus verhindere, für die immer noch bestehende einrichtungsbezogene Pflicht fehle nach wie vor der Beleg in einer Studie, die nachweist, dass nicht geimpfte Mitarbeiter im Gesundheitswesen für Patienten „gefährlicher“ seien als geimpfte Mitarbeiter.

In der B.Z. (Hinweise des Tages NachDenkSeiten vom 28.11.2022) ist zu lesen:

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht lief von Anfang an ins Leere“, sagt Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz. Denn die Impfung schütze „nicht vor Weitergabe des Virus“.
Eine überzeugende Begründung für die Impfpflicht gab es also im Frühjahr genauso wenig wie heute. Es handelte sich um politischen Aktionismus, der seine Ursache in einer aufgeladenen Stimmung hatte. Ohne sachlichen Grund wurden Menschen zu einer Impfung gezwungen, die sie ablehnten.

Derweil deutet sich ein langsames „Ausschleichen“ übriggebliebener Coronamaßnahmen an inklusive dem Auslaufen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht sowie ein Abducken von Verantwortlichen in Politik und Wissenschaft betreffs der Maßnahmen wie dem Lockdown.

Titelbild: Marcia Bressanin/shutterstock.com

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