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Ich will keine Sci-Fi-Zukunft

Published On: 12. Dezember 2022 0:05

Veröffentlicht am 12. Dezember 2022 von KD.

Ich wünsche mir für die Menschheit keine Zukunft, wie sie unsere kulturgebundenen Visionäre sich ausmalen. Ich möchte nicht, dass die Menschen in Elon Musks Marskolonien oder Jeff Bezos Weltraumzylindern leben. Ich möchte nicht, dass wir zu den Sternen fliegen, in virtuelle Universen verschwinden oder uns von unserem Menschsein entfernen, indem wir zu kybernetischen Organismen werden.

Jedenfalls jetzt noch nicht. Lange nicht. Nicht, bevor wir das erledigt haben, was wir hier zunächst erledigen müssen.

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass in den meisten Büchern, Serien und Filmen, die in der Zukunft spielen, eine Menschheit dargestellt wird, die technologisch fortgeschrittener ist als die unsere, aber im Grunde genauso denkt und sich verhält? In der durchschnittlichen Science-Fiction-Geschichte führen die Menschen immer noch Kriege, kämpfen, erobern, unterwerfen, schuften und überleben wie heute, nur dass sie dies im Weltraum tun, umgeben von einem Haufen Ausserirdischer – die merkwürdigerweise in dieselben egoistischen Muster verstrickt sind wie die Menschen im 21. Jahrhundert.

In dieser gemeinsamen Zukunftsvision haben wir die Raumfahrt gemeistert, aber immer noch nicht die grundlegende psychologische Gesundheit. Unsere Technologie hat uns in die Lage versetzt, zwischen den Sternen zu töten, zu versklaven, zu manipulieren und auszubeuten. Wir bleiben also nicht darauf beschränkt, hier unten zu töten, zu versklaven, zu manipulieren und auszubeuten.

Diese Tendenz ist zum Teil auf die Grenzen der Vorstellungskraft zurückzuführen; es ist leicht, sich fortschrittlichere Versionen unserer eigenen Technologie vorzustellen. Aber der Versuch, sich ein Gedankengebäude auszumalen, das sich sehr von unserem eigenen unterscheidet, ist wie der Versuch, sich vorzustellen, doppelt so intelligent zu sein, wie man ist. Der Versuch, sich vorzustellen, in einer bewussten Zivilisation zu leben, während die eigene Zivilisation zutiefst unbewusst ist: Das ist wie der Versuch einer Traumfigur, sich das Leben ausserhalb des Traums vorzustellen. Es ist nicht schwer, bestehende Muster zu extrapolieren, aber sich die vollständige Auflösung von Mustern vorzustellen, kann sehr viel schwieriger sein.

Das ist auch darauf zurückzuführen, dass Science-Fiction-Autoren ihre Geschichten für eine unreife Zivilisation voller ruheloser Gemüter erzählen; Erzählungen über eine friedliche Zukunft ohne grössere Probleme könnten sie schnell einmal langweilen. Aber das ist die Art von Zukunft, die ich mir für die Menschheit wünsche: Eine friedliche Zukunft ohne grosse Probleme; eine, die keinen guten Hollywood-Blockbuster abgeben würde.

Und es ist tatsächlich ein Problem, dass in der Zukunft, auf die sich die Menschheit gedanklich zubewegt, all unsere Unruhe und Dysfunktion fortbestehen. Unsere Schritte in die Zukunft werden von unserer kollektiven Vision geleitet, und wenn diese Visionen von Weltraumkolonisation, virtueller Realität und Transhumanismus handeln, wird unser kollektiver Kompass in Richtung Dysfunktion weisen.

Im Moment zielen die meisten menschlichen Innovationen auf Profite und/oder militärische Vorherrschaft ab. Das bringt uns auf einen Kurs, der immer mehr technologisch fortschrittliche private Spielereien zum Verkauf anbietet sowie immer mehr Möglichkeiten, eine Vielzahl von Menschen gleichzeitig zu töten. Das führt uns nicht auf Wege zu finden, über die wir sicherstellen könnten, dass jeder genug hat: mehr Freizeit oder die Möglichkeit, dass sich Menschheit in Harmonie mit unserem Ökosystem bewegt.

All diese Innovationen würden unendlich viel mehr zu einer angenehmeren Zukunft beitragen als Raumschiffe und Laserkanonen; doch unsere Systeme bringen sie nicht hervor, weil sie nicht profitabel sind und die militärische Macht einer Regierung nicht vergrössern.

In unseren kollektiven Zukunftsvisionen und in den Systemen, die uns dorthin bringen sollen, stecken so viele Annahmen – wie die, dass es nie Frieden geben wird; dass es immer Gewalt, Konflikte und Herrschaft geben wird; dass es immer Armut und die Notwendigkeit endloser Arbeit geben wird; dass wir nie aufhören können, unsere Biosphäre zu Tode zu konsumieren – so dass wir besser in den Weltraum fliegen sollten, damit der Kapitalismus weiter expandieren kann. All diese Annahmen führen uns weg von einer gesunden und harmonischen Zukunft.

Und das ist es zugleich, was man von einer zutiefst unbewussten Spezies erwarten würde – was wir derzeit noch sind. Wir arbeiten immer noch weitgehend auf Autopilot wie jedes andere Tier, gepeitscht von den Kräften der Konditionierungsmuster, die aus den entferntesten Bereichen unserer evolutionären Abstammung nachhallen. Eine kollektive Geschichte von Trauma und Angst in Verbindung mit unserer neuentwickelten Fähigkeit zu abstraktem Denken hat uns in einer Weise verwirrt und desorientiert zurückgelassen, die wir noch nicht durchschaut haben; eine heranwachsende Spezies in einer unbeholfenen Übergangsphase.

Und ich komme nicht umhin, mich zu fragen: Wie produktiv wäre es, wenn wir unsere Energie nicht darauf verwenden würden, in den Weltraum zu fliegen oder uns in einer virtuellen Realität zu vergraben, sondern wenn wir uns in Zukunft mehr darauf konzentrieren würden, all dies zu lösen? Wenn wir lernen würden, einfach im Hier und Jetzt zu leben statt unsere unbewusste Unruhe dadurch zu nähren, dass wir uns immer mehr Orte für unsere Flucht suchen?

Was wäre, wenn die Menschheit einen verrückten Vorstoss in Richtung Erleuchtung unternehmen würde statt ständig woanders sein zu wollen? Was wäre, wenn unsere Gesellschaft nicht ihrer Gegenwart zu entfliehen suchte, sondern die nächsten Jahrhunderte damit verbrächte, Dinge wie Meditation und Selbsterforschung in den Vordergrund zu stellen und uns auf diese Weise uns dazu verhülfe, endlich der gegenwärtigen Realität zu begegnen?

Was wäre, wenn sich unsere Wissenschaft weniger auf Profit und Zerstörung konzentrieren und mehr versuchen würde, Wege zu finden, die den Menschen helfen, mit sich selbst im Reinen zu sein? Was wäre, wenn auf der ganzen Welt psychedelische Einrichtungen geschaffen würden, die jedem helfen, seine inneren Bereiche zu erforschen und das Unbewusste mit Hilfe geschickter Methoden und entheogener Substanzen ins Bewusstsein zu bringen?

Ich meine, die meisten von uns können nicht einmal eine Stunde lang still in Meditation sitzen, ohne dass ihr Verstand durch die Gegend rast und alles tut, ausser dem, was er tun sollte. Klingt das für Sie natürlich? Klingt das nach einer bewussten gesunden Spezies? Oder klingt es nach einer Spezies, die, wenn man ihr das Paradies auf einem goldenen Tablett servieren würde, es sofort aus Langeweile zerstören würde?

Vieles von dem, was sich die einflussreichsten Köpfe für unsere Zukunft ausmalen, sieht für mich einfach nach Rastlosigkeit aus – nach einem unerbittlichen Zwang, irgendwo anders zu sein als hier, ähnlich dem geistigen Zappeln eines Menschen, der zu meditieren versucht.

Wir haben noch nicht einmal Beweise dafür, dass der Mensch völlig unabhängig von der Biosphäre der Erde leben kann. Dennoch wird davon ausgegangen, dass wir zu den Sternen fliehen werden, damit wir nicht die notwendigen und drastischen Veränderungen an uns selbst vornehmen müssen, um das menschliche Leben auf diesem Planeten zu erhalten. Die Vorstellung, sich einfach niederzulassen und zu lernen, hier zu leben, klingt für einen Geist, der von der Rastlosigkeit versklavt ist, so unvorstellbar höllisch, dass er sich lieber unrealistische Fiktionen über die Zukunft ausdenkt, als sich der Realität zu stellen.

Selbst wenn es uns gelänge, den Weltraum zu kolonisieren, würde das keines unserer Probleme lösen und unsere Zukunft nicht angenehmer machen. Wir würden nur unsere ruhelosen, gewalttätigen, unersättlichen, unzufriedenen Gemüter in die Ferne verlagern, wo wir sofort wieder dieselben Probleme schaffen würden, die wir hier unten geschaffen haben – nur diesmal in künstlichen Blasen, die von allen Seiten von tödlicher schwarzer Wüste umgeben sind. Sie denken, dass Thanksgiving die Hölle ist? Dann stellen Sie sich vor, Sie sind den ganzen Tag mit Ihrer Familie in einem Einkaufszentrum eingesperrt, das Sie nie verlassen können. Ist Ihr Kopf wirklich bereit dafür?

Ein Kopf, der vor lauter geistigem Geplapper nur so rattert, wäre nicht in der Lage, Wunder bei der Erforschung des Weltraums zu erleben und Freude bei der Erschaffung virtueller Welten zu empfinden. Ein ruhiger Geist erlebt Wunder und Freude, wenn er über einen Parkplatz läuft. Was wir wirklich wollen, ist Gelassenheit und keine Kolonisierung des Weltraums oder eine virtuelle Realität. Tief im Inneren wollen wir doch gar nicht woanders sein; in Tat und Wahrheit wollen wir einfach hier sein können.

Ich würde es sehr begrüssen, wenn die Menschheit ihre Visionen neu kalibrieren würde: weg von den Pfaden eines glorifizierten Eskapismus und hin zur Schaffung einer gesunden und harmonischen Welt. Damit verkauft man vielleicht keine Bücher und Kinokarten (zumindest nicht sofort), aber es wird uns dorthin führen, wo wir alle in unserem Herzen wirklich sein wollen.

Hier finden Sie den Originalartikel auf englisch.

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