die-eth-klebt-am-schweizer-sicherheitsapparat-und-nato-nahen-denkfabrikenDie ETH klebt am Schweizer Sicherheitsapparat und NATO-nahen Denkfabriken
welt:-steine-fliegen,-waehrend-thunberg-deutschland-„einen-der-groessten-klimasuender-weltweit“-nenntWELT: Steine fliegen, während Thunberg Deutschland „einen der größten Klimasünder weltweit“ nennt
das-andere-«wort-zum-sonntag»-oder:-ein-jahr-mit-«dem-gott,-der-mich-sieht»

Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Ein Jahr mit «dem Gott, der mich sieht»

Published On: 15. Januar 2023 2:15

Veröffentlicht am 15. Januar 2023 von LM.

Die Blickrichtung entscheidet. Was man liest oder auch selber erfährt, ist das eine. Die Bewertung, die man dem dann beimisst, die erst liefert das Gepräge des Ereignisses. Sie drückt dem gegenwärtigen Gemüt ebenso den Stempel auf wie der Erinnerung und dem Blick nach vorne. Exemplarisch kann das deutlich werden an einer zunächst recht skurrilen Erzählung aus dem Alten Testament:

Dem Abraham war schon lange ein Nachkomme zugesagt, aber die Jahre sind dahingegangen, auch bei seiner Frau. Das entsprechende Wunder hätte also umso grösser sein müssen. – Die beiden haben selber nicht mehr daran geglaubt.

«Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme», rät die alte Sarai ihrem sicherlich überraschten Mittachziger. Gesagt, getan; und jene Hagar wurde tatsächlich schwanger. Dann die erste Wende im Geschehen: In Sarai steigt nun die Missgunst auf. Über Mobbing und Stalking, wie man heute sagen würde, macht sie ihrer Magd das Leben dermaßen schwer, daß die schliesslich das Weite sucht.

Dann erfolgt die zweite von drei Wenden: Ein «Engel des HERRN» – in Grossbuchstaben als Umschreibung für Jahwe – fordert sie auf, zurückzukehren; aber nicht als Geschlagene und Verfemte, sondern erhobenen Hauptes. Er gibt ihr eine Verheissung für ihren Sohn mit, die alles Verstehen übersteigt, «denn der HERR hat dein Elend erhört».

Die dritte Wende vollzieht die junge Frau selber. Aus der Unterredung mit dem Engel, den sie offenbar als einen solchen erkannt hat, schliesst sie zurück auf dessen Auftraggeber.

Sie nennt nun «den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht!» Die Macht der Begegnung führt sie zu diesem Bekenntnis. Sie weiss sich «angesehen».

Auch hier entscheidet wieder die Blickrichtung. Wie schaut man auf eine tief berührende Begebenheit? Unter welchem Namen ordnet man sie für sich ein, legt sie zunächst ab? Die Spannweite ist gross: von «Noch einmal gutgegangen» und «Zufälle gibt’s aber auch …» über «Was war denn das?» hin zu «Ein Kanal in die geistige Welt hat sich aufgetan». Oder noch einen Schritt weiter zum «Jetzt ist ER Selbst mir nahegetreten».

Wie war das denn so in letzter Zeit? Nicht ohne Grund ist vielen der Blick getrübt von der Missgunst und Zurücksetzung, denen man sich in den vergangenen Jahren ausgesetzt, zum Teil ausgeliefert sah. Das geforderte «Heil, Spritze!» mit entsprechender Binde – diesmal um den Mund – hat manchen in Weissglut und Wüste getrieben, emotional und existentiell. Aber nicht wenige können dennoch im nachhinein und trotz allem und über keifernde Herr- und Damenschaften hinaus anerkennen: «Das war mehr als Zufall, dass ich da durchgekommen bin.»

Was viele an falschem Glauben verloren haben, ist ihnen mehr als ersetzt worden durch neues eigenes Fragen und eine Dankbarkeit dafür, dass da ganz offenbar «ein Anderer zu einem geschaut» hat.

Niemand gestaltet seine Jahre mit «Vorsätzen». Man füllt sie immer mit Erwartungen. Woraus die sich nähren? Auch, gerade und vorzugsweise mit Dank gegenüber «einem Gott, der mich sieht» – wie Er einen vielleicht schon bei vergangenen Gelegenheiten «angesehen» hat.

Oder um den Bogen zu unserer Erzählung noch deutlicher zu machen:

«Das Alte Testament ist der Liebesbrief Gottes an sein Volk Israel. Und indem wir darin lesen dürfen, merken wir: Wir sind ja mitgemeint!»
Prof. Markus Barth, Basel

**********

Wort zum Sonntag vom 7. Januar 2023: «Ein Mittel gegen die Gleichgültigkeit»

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort
Website: www.stimme-und-wort.ch

die-eth-klebt-am-schweizer-sicherheitsapparat-und-nato-nahen-denkfabrikenDie ETH klebt am Schweizer Sicherheitsapparat und NATO-nahen Denkfabriken
welt:-steine-fliegen,-waehrend-thunberg-deutschland-„einen-der-groessten-klimasuender-weltweit“-nenntWELT: Steine fliegen, während Thunberg Deutschland „einen der größten Klimasünder weltweit“ nennt