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Paukenschlag: Umstrittener ORF Niederösterreich-Landesdirektor tritt zurück

Published On: 3. Februar 2023 10:20

Sechs Wochen lang untersuchte eine interne Untersuchungskommission des ORF die schwerwiegenden Vorwürfe gegen den umstrittenen ORF Niederösterreich-Landesdirektor Robert Ziegler. Noch bevor die Evaluierungskommission am kommenden Montag ihren Bericht vorlegen wird, zog Ziegler bereits jetzt die Reißleine und verkündete seinen Rücktritt. Bereits im Dezember hatte der ORF-Redakteursrat die Suspendierung des Landesdirektors beantragt.

Vorwurf Machtmissbrauch untersucht

Dem umstrittenen Landesdirektor wird vorgeworfen, für die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, Einfluss auf Programm und Berichterstattung genommen haben. Vorwürfe, die durch aufgedeckte Chats und Protokolle an die Öffentlichkeit gekommen waren. Unterlagen wurden daraufhin ausgewertet und Dutzende Mitarbeiter des Landesstudios befragt.

“Dirty campaigning” für ÖVP

Wie FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker kürzlich berichtete, soll Ziegler bereits 2018 als Chefredakteur in der sogenannten “Liederbuch-Affäre”, (einer Verleumdungskampagne der ÖVP gegen FPÖ-Landesobmann Udo Landbauer im damaligen Wahlkampf) massiv im Sinne der ÖVP interveniert haben. Dabei sollen von ihm Mitarbeiter angewiesen worden sein, tendenziöse Berichte zu erstellen und den Druck auf die FPÖ zu erhöhen. Zudem soll der ORF-Mann darauf bedacht gewesen sein, die ÖVP-Landeshauptfrau vor der Wahl möglichst oft im Radio, in “Niederösterreich Heute” und der “ZIB1” vor das Mikrofon und zu Wort kommen zu lassen.

Schon in seiner Pressekonferenz am 10. Jänner hatte Hafenecker diesen Verdacht geäußert und die ORF-interne Untersuchungskommission aufgefordert, dem nachzugehen.

“Mikl-Leitner-TV”

Kürzlich hat auch die Rechercheplattform Dossier erhoben, wie viel Sendezeit den einzelnen Parteien in Niederösterreich zugestanden wurde. So kam Mikl-Leitner im Zeitraum vom 1. November 2022 bis 12. Jänner 2023 auf 36 Minuten und 44 Sekunden O-Ton auf “Niederösterreich Heute”. Im Vergleich dazu kamen im selben Zeitraum alle anderen Spitzenkandidaten gemeinsam mit 35 Minuten auf weniger Sendezeit als die Landeshauptfrau alleine.

Wahrscheinlich nur einige der Fakten, die Ziegler nun zum Rücktritt bewogen haben und damit einer etwaigen Suspendierung zuvorzukommen.

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