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„Europa schickt Selensky mit leeren Händen nach Hause“

Published On: 11. Februar 2023 5:00

Selenskys spontane Europatournee war ein Reinfall, denn er hat außer schönen Bildern nichts mit nach Kiew mitnehmen können. Wie das russische Fernsehen über den Blitzbesuch berichtet hat.

Selensky Europareise hat ihm außer schönen Bildern nichts gebracht. Bei den Panzerlieferungen stockt es, für Kampfjets bekam er höfliche Absagen. Außer schönen Bildern mit den europäischen Staats- und Regierungschefs nimmt Selensky nichts mit nach Kiew. Ich habe den Bericht der russischen Abendnachrichten vom Freitag über Selenskys Kurztrip nach Europa übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Europa schickt Selensky mit leeren Händen nach Hause

Der ukrainische Präsident Selensky hat seine Europareise, deren Ziel es war, den Westen zu überzeugen, Kiew mit Kampfjets und Langstreckenraketen zu beliefern, beendet. Die Reise endete mit stehenden Ovationen und emotionalen Parolen, aber fast ohne Ergebnis. Natürlich hat niemand zu Selensky kategorisch „Nein“ gesagt. Aber die vage Argumentation der europäischen Staats- und Regierungschefs über Lieferschwierigkeiten und die für die ukrainischen Gemüter unverständliche Komplexität der westlichen Ausrüstung kommt einer Ablehnung gleich. Ein Bericht aus Europa.

Selensky warf sich, ohne seine Jacke auszuziehen, in die Arme von Duda. In Rzeszow in Polen hat er eine Art Bericht über seine Reise nach London und darüber, wen er in Paris und Brüssel getroffen hat, erstattet. Die Audienzen mit Königen und Euro-Bürokraten liegen hinter ihm und nun ist er wieder allein mit seinen Landsleuten, den kräftigen Männern in Kampfanzügen. Und ohne die politische Tarnung, die deutsche Medien endlich zu verstehen versuchten…

„Präsident Selensky war persönlich in Brüssel, hat eine Rede gehalten und stehende Ovationen bekommen. Aber was hat er in der Sache für sein Land erreicht?“, fragten Journalisten im deutschen Fernsehen.

„Wladimir Selensky sagte auf einer Pressekonferenz am Abend, er könne nicht mit leeren Händen in die Ukraine zurückkehren. Abgesehen von den schönen Bildern und der Show, die sie hier für ihn vorbereitet haben, hat er wenig, womit er nach Hause zurückkehren kann. Keine festen Zusagen, was zum Beispiel die Lieferung von Kampfjets betrifft. Kein Land hat gesagt: ‚Okay, wir liefern’“, antwortete die Korrespondentin.

Eine bunte Karikatur in der britischen Times: Auf die Frage nach Kampfjets wurde aus dem „Ja, ja“ des britischen Premierministers Sunack, des französischen Präsidenten Macron und EU-Chefin Ursula von der Leyen ein großes „Nein“. Als Begründung der Ablehnung der Lieferung von Flugzeugen gibt es eine bemerkenswerte Bemerkung des britischen Verteidigungsministers Wallace: Er verglich Kampfjets mit Formel-1-Autos und das, was Selensky bisher geschenkt wurde, mit einem Fahrrad: „Man kommt vom geschenkten Fahrrads – ich meine NLAW – zu einem Formel-1-Team. Mit dem Fahrer kommt die Boxencrew. In einem Formel-1-Team kann man das Auto ohne Boxencrew nicht starten und es kann sicherlich nicht mehr als acht Runden fahren. Wenn man ein Typhoon-Kampfflugzeug abgibt, muss man eine ganze Menge Menschen mitgeben.“

Die Briten sind nicht bereit, ihr Leben zu opfern. Die Franzosen sind es auch nicht. Schließlich gebe es andere nützliche Waffen, sagte Macron: „Auf keinen Fall können in den kommenden Wochen Kampfjets geliefert werden. Weil es Fristen für die Lieferung und die nötige Ausbildung gibt, weil es sich um Flugzeuge handelt, die die ukrainischen Piloten nicht fliegen können. Ich schließe diese Möglichkeit keineswegs aus, aber im Moment entspricht sie nicht den Bedürfnissen der ukrainischen Armee.“

Es ist tatsächlich der Westens, der entscheidet, womit die Ukrainer kämpfen. Und welche Ziele sie sich setzen sollten.

Noch ein Beweis für die direkte Beteiligung der USA an dem Konflikt. Die Washington Post berichtet unter Berufung auf ukrainische Beamte, dass die ukrainische Armee die HIMARS-Raketen auf von den USA bereitgestellte Koordinaten abschießt, was den präziseren Abschuss ermöglicht und wertvolle Munition spart: „Ukrainische Beamte sagen, dass sie sie ohne detaillierte Koordinaten von US-Militärs, die in anderen Teilen Europas stationiert sind, fast nie HIMARS-Geschosse abschießen.

Mit dieser Bestätigung, die ukrainische Armee sei ein gehorsames Werkzeug in den Händen des Pentagons, versuchen sie, die Lieferung von Raketen mit noch größerer Reichweite durchzusetzen. In den USA sind die Stimmen derer, die gegen jegliche Hilfe für Kiew und die der Ukraine generell müde sind, selbstbewusster geworden. Der Republikaner Matt Getz und 10 weitere Kongressabgeordnete haben im Repräsentantenhaus eine Resolution mit genau dem Titel eingebracht: „Der Ukraine müde“. Sie weisen darauf hin, dass die militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe der USA bereits 110 Milliarden Dollar überschritten hat. Und die Fortsetzung dieser Politik, so die Kongressabgeordneten, mache den Konflikt nur noch langwieriger und blutiger: „Indem die USA der Ukraine Hilfe leisten, tragen sie ungewollt zu zivilen Opfern bei.“

Diese Meinung ist in westlichen Medien unpopulär. Stattdessen herrscht allgemeine Erregung wegen der Lieferung von immer schwererem Gerät und der Ausbildung einer weiteren Gruppe ukrainischer Soldaten. Jetzt auch schon Frauen. Hinter dieser Sonnebrille verbirgt sich Aljona, die militärische Handgriffe übt. Sie ist 35 Jahre alt und macht einen vierwöchigen Kurs auf einem Trainingsgelände in Spanien. Bei strahlendem Sonnenschein zeichnen die dortigen Ausbilder ein rosiges Bild.

„Es ist so schön. Es ist schwer und Du denkst, Du kannst nicht mehr. Aber die Ausbilder zeigen es und wir können es. Es findet im Kopf statt“, erzählt sie lächelnd.

Was im Kopf von Borrel, einem der Befürworter dieses Konflikts, stattfindet, ist bekannt. Die Ukrainer sterben, als ob sie den blühenden europäischen Garten geschützen würden. Aber die italienische Ministerpräsidentin hat eine andere Assoziation. Sie verglich Europa mit der Titanic. Giorgia Meloni zeigte sich empört darüber, dass Macron und Scholz die Probleme der Ukraine mit Selensky ohne sie lösen: „Wer meint, dass Europa ein Club sein sollte, in dem es Wichtigere und Unwichtigere gibt, der schwächt Europa. Man sollte sich an die Titanic erinnern: Wenn das Schiff sinkt, ist es unwichtig, wie viel man für das Ticket bezahlt hat.“

Die Kosten, die Europa – inklusive Deutschland – durch die anti-russischen Sanktionen, die Sprengung der Nord-Streams und die kostenlose Lieferung von Waffen bereits gezahlt hat und noch zahlen wird, gehen in die Hunderte von Milliarden Euro. Selensky reicht das nicht.

„Ich muss Scholz zwingen, der Ukraine zu helfen und ihn immer wieder davon überzeugen, dass diese Hilfe nicht für uns, sondern für die Europäer ist. Jetzt sind wir mit der Debatte um die Lieferung deutscher Panzer wieder in einer schwierigen Phase, sie ist emotional und schwierig“, sagt Selensky im Spiegel-Interview.

„Können Sie sicher sein, dass bis Ende März die beiden Bataillone aller Partner – fast 80 Leopard-2-Panzer – bereit sein werden?“, wurde Scholz gefragt.

„Ich habe den Eindruck, dass das klappt. Aber es wird natürlich nicht einfach“, so Scholz.

Und niemand scheint sicher zu sein, dass das irgendjemandem helfen wird.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

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