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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Von der Ignoranz und ihren Mahnern

Published On: 19. Februar 2023 2:50

Veröffentlicht am 19. Februar 2023 von LM.

An den Argumenten kann es zuallerletzt gelegen haben, dass mit dieser Frau kein Gespräch möglich war. Denn die liegen spätestens seit der grossen Reportage von Seymour Hersh auf dem Tisch: Alles spricht dafür, dass unter dem Kommando unserer «amerikanischen Freunde» ein Terroranschlag verübt wurde, dessen Dimension nur noch mit dem Wort Kriegserklärung zu beschreiben ist, nämlich die Sprengung dreier von vier Erdgas-Leitungen in der Ostsee.

Frau Christine Hoffmann, stellvertretende Sprecherin der deutschen Regierung, kannte diesen Bericht, als sie am 10. Februar an der Bundespressekonferenz teilnahm. Umso mehr Akrobatik forderten ihr die Rückfragen zweier Journalisten ab. Dabei wollten die nur wissen, ob die Regierung es mitteilen würde, falls tatsächlich die Amerikaner hinter diesem Anschlag stünden.

Zuviel Konjunktiv sei in den Fragen; ohnehin seien sie völlig abwegig; der eigene Generalbundesanwalt sei ja dran, und: nein, bis wann der Ergebnisse habe, das könne man nicht sagen; dem Parlament wolle man bis auf weiteres keine Rechenschaft geben, und es weist sowieso nichts darauf hin, dass die Amerikaner damit zu tun haben könnten.

Zwei Möglichkeiten der Interpretation stehen offen: Dummheit oder Ignoranz. Für dumm halte ich diese Frau und ihre Dienstherr- und -damenschaften nicht. Für ignorant sehr wohl. Aber es ist nicht die billige und klassisch linke Ignoranz à la «viel Meinung, aber wenig Ahnung». Ich befürchte, die Sache liegt ein bis zwei Stockwerke tiefer.

Das erste Stockwerk ist die «Herr-Sklave-Beziehung» zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, zwischen «Kolonialherr» und «kolonialen Untergebenen», wie es der amerikanische Militärexperte Scott Ritter in seinem Kommentar zum Hersh-Bericht ausdrückte. Und die Eingeborenen haben es inzwischen gelernt, zum Master aufzublicken und ihn nicht zu erzürnen mit unbotmässigem Verhalten oder auch nur Fragen.

Das zweite Stockwerk ist erreicht, wenn man machtpolitisch oder auch ideologisch begründete Unterwürfigkeit selbständig zu verteidigen beginnt; wenn sich also äusserer Gehorsam zur inneren Rechtgläubigkeit wandelt und mithin eine religiöse Dimension annimmt. Ob das bei jener Regierungssprecherin persönlich der Fall ist, muss ich nicht einschätzen. Aber ich sehe auf oberster Ebene die gefährliche Tendenz dazu, und diese verweigerte Stellungnahme ist mir exemplarisch.

Sehr gut auf den Punkt gebracht hat dieses Phänomen der amerikanische Philosoph Eric Hoffer, wenn er die «Pathologie des Parteigängers» beschreibt (so der Untertitel seines Büchleins «Der Fanatiker»).

«Die Fähigkeit des Rechtgläubigen, seine Augen zu verschließen und seine Ohren zu verstopfen gebenüber Tatsachen, die es nicht verdienen, daß man sie ansieht oder anhört, ist ihm eine Quelle unerreichter Kraft und Standhaftigkeit. Er läßt sich durch Gefahren nicht schrecken, von Hindernissen nicht entmutigen, von Widersprüchen nicht irremachen; denn er leugnet ihre Existenz. Die Stärke seines Glaubens manifestiert sich (…) nicht darin, daß sie Berge versetzt, sondern daß sie Berge, die zu versetzen wären, nicht sieht.

(…) Deshalb sollte ein Doktrin (…) danach [beurteilt werden], wie gründlich sie den Menschen gegen sein Ich und gegen seine Umwelt isoliert.»

Aber wenn der Doktrinierte für diese Erkenntnisse nicht zugänglich und der Tunnelblick pathologisch geworden ist? Dann ist Schadensbegrenzung angesagt. Verblendete, die Verantwortung tragen, sind eine Gefahr für andere; je weiter oben, desto gefährlicher. In einer Demokratie sollte man sie abwählen und bei strafbarem Verhalten schon vorher belangen können. Sollte. Die Erfahrung lehrt jedoch anderes, Ernüchterndes.

Bleibt also das beständige Mahnen, das freie klare Ansprechen auf Verantwortung und Rechenschaft. Zu biblischen Zeiten war dies die Aufgabe der Propheten. Sie waren nicht in erster Linie Vorher-Sager, sondern deren Zusprecher der Zeit. Sie riefen ihrem Volk und ihren Herrschern die Zeit zur Umkehr ins Gewissen: Nathan seinem König David angesichts von dessen Ehebruch, Micha ben Jimla gegen seinen kriegslüsternen König Ahab, Johannes den Täufer gegen den intriganten König Herodes.

Der «Erfolg» war durchwachsen. Teilweise bezahlten diese Rufer ihren Einsatz mit Gefangenschaft und Tod, teilweise erlebten sie auch, wie der König umkehrte (David) oder auf sein Verhängnis zurannte (Ahab). Aber sie waren nicht Erfolg oder Misserfolg verpflichtet, sondern Dem, der sie beauftragt hatte. In dieser Freiheit traten sie auf.

Heute hätten Vertreter von Kirche diese Staffette zu übernehmen. Sie versagen darin jedoch grossflächig und verkommen im wesentlichen zu unwürdigen Hofpropheten. «Denn des Königs Brot war es, das sie an den vom König unterhaltenen und königseigenen Heiligtümern assen», wie der Theologie Fridolin Stier sie beschreibt (in: Geschichte Gottes mit dem Menschen, Seite 63). Die Ähnlichkeit zu heutigen religiösen Betrieben ist erstaunlich – oder auch nicht.

Meine Hoffnung ist eine zweifache: zum einen, dass sich angesichs der vorgerückten Zeit doch vermehrt Pfarrer, Priester und auch Prediger finden, die nach aussen treten und von Politikern einen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden einfordern, und zum anderen, dass bis dahin und darüberhinaus immer mehr tapfere Journalisten diese Lücke füllen. Denn mir will scheinen, dass ein Stück jenes Prophetenamtes sich zum Guten in die Welt verbreitert, sich säkularisiert hat.

Also schreibt und fragt und mahnt weiter – in Gottes Namen!

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