wie-das-russische-fernsehen-ueber-kanzler-scholz-im-bundestag-berichtetWie das russische Fernsehen über Kanzler Scholz im Bundestag berichtet
g20:-lawrow-entschuldigt-sich-fuer-baerbock-benehmenG20: Lawrow entschuldigt sich für Baerbock Benehmen
wie-der-spiegel-neonazis-verharmlost

Wie der Spiegel Neonazis verharmlost

Published On: 3. März 2023 13:51

Eine Gruppe offen bekennender Neonazis hat in der an die Ukraine angrenzende russischen Region Brjansk einen Terrorangriff durchgeführt und Zivilisten ermordet. Der Spiegel lenkt von der neonazistischen Ideologie der Täter und ihrer Unterstützer in Kiew ab.

Am 2. März ist eine Gruppe russischer Neonazis, die auf Seiten Kiews gegen Russland kämpfen, auf russisches Gebiet vorgedrungen und hat auf Zivilisten geschossen. In einem Auto, das beschossen wurde, starb ein Mann, der Kinder zur Schule fahren wollte. Ein elfjähriger Junge, der selbst verletzt wurde, hat danach andere Kinder in Sicherheit gebracht, wofür er eine Tapferkeitsmedaille bekommen soll.

Der russische Geheimdienst hat sich mit der Neonazi-Gruppe anschließend Feuergefechte geliefert und es wurden Bomben und Minen sichergestellt, die die Neonazi-Gruppe bereits gelegt hatte.

Der Spiegel sah sich genötigt, diese Meldung für seine Leser einzuordnen und hat dazu seine erfahrensten Spezialistinnen für Propaganda und Desinformation aufgeboten. Das ist zum Einen Christina Hebel, die Lügenbaronin des Spiegel, deren bisher dreistestes Werk darin bestand, in einem Artikel so plump gelogen zu haben, dass der Spiegel den Artikel einige Stunden, nachdem ich die Lügen aufgedeckt hatte, still und heimlich (und natürlich ohne seine Leser darüber zu informieren) umschreiben musste, die Details finden Sie hier.

Zum Anderen ist das Ann-Dorit Boy, die beim Spiegel seit einem Jahr immer dann zum Zuge kommt, wenn es um besonders dreiste Desinformation zum Thema Russland geht. Ihre Artikel sind so plumpe Desinformation, dass ich in der Regel nicht einmal auf sie eingehe.

Der Spiegel-Artikel der beiden Spiegel-Spezialistinnen trug die Überschrift „»Ukrainische Saboteure«, russische Rechtextremisten und ein »Terroranschlag« – Was über den Vorfall in Russlands Grenzregion bekannt ist“ und begann mit folgender Einleitung:

„Russlands Machthaber Putin spricht von einem »Terroranschlag« im Grenzgebiet zur Ukraine – er beschuldigt »ukrainische Saboteure«. Doch eine zentrale Rolle spielt ein russischer Rechtsextremist.“

Die Fakten

Das Narrativ des Spiegel-Artikels ist es also, auf den „russischen Rechtsextremisten“ zu zeigen. In der Tat handelt es sich bei dem Führer der Gruppe um einen russischen Neonazi, allerdings ist das einzig Russische an ihm seine Staatsbürgerschaft, denn im Spiegel-Artikel erfahren wir über ihn:

„Der bekannte russische Rechtsextremist Kapustin wurde in Moskau geboren. 2001 reiste er mit seiner Familie von Russland nach Deutschland ein, nicht etwa als russischer Spätaussiedler, sondern als jüdischer Kontingentflüchtling. Er wuchs in Köln auf, spricht fließend Deutsch und entwickelte sich zu einer Führungsfigur der rechtsextremen Kampfsportszene. Deutschland wies den Russen 2019 aus. (…) Seit 2018 lebt Kapustin offenbar in der Ukraine.“

Kapustin, der sich auch „Nikitin“ nennt, ist Mitte dreißig, das bedeutet, dass er im Alter von etwa 15 Jahren nach Deutschland gekommen ist, wo er dann 17 Jahre gelebt hat. Seine Radikalisierung (oder zumindest deren Verfestigung) als Neonazi hat in Deutschland stattgefunden, nicht in Russland. Der Mann ist so radikal, dass er aus Deutschland ausgewiesen wurde und mit einem Einreiseverbot in den Schengenraum belegt wurde. Als neue Heimat er sich die Ukraine ausgesucht, die nach Meinung der deutschen Medien unter den Maidan-Regierungen nicht zu einem neonazistischen Staat geworden ist.

Nur warum hat die angeblich so demokratische Ukraine diesen Mann dann nicht nur aufgenommen, sondern ihm auch eine mediale Plattform für seine Hasstiraden gegeben? Im Spiegel erfahren wir nämlich auch:

„Kapustin und Mitstreiter wurden in ukrainischen Medien prominent interviewt. Die Vermutung, dass der ukrainische Geheimdienst ein Auge auf die bewaffneten Russen im eigenen Land hält, liegt nahe.“

Wir haben es also mit einem rücksichtslosen Terrorangriff auf russische Zivilisten zu tun, der offenbar (anders ist das nicht möglich) von Kiew mindestens gedeckt, wahrscheinlich sogar unterstützt wurde, und den Terrorangriff hat ein Neonazi durchgeführt, der so radikal ist, dass er aus Deutschland und dem Schengenraum verbannt wurde und ausgerechnet in der Ukraine Zuflucht gefunden hat, wo die ukrainischen Medien ihm eine Plattform für seine neonazistischen Tiraden gegeben haben und er von der Kiewer Regierung und dem ukrainischen Geheimdienst unterstützt wird. Der Spiegel berichtet nämlich auch:

„Auch wenn Kapustins »Russisches Freiwilligenkorps« offiziell nicht zur Internationalen Legion der ukrainischen Territorialverteidigung gehört, scheint die Ukraine sein Treiben bisher zu dulden.“

Die Ukraine „duldet“ Kapustin und seine Gruppe nicht nur, die Gruppe ist vielmehr durchaus Teil ukrainischer bewaffneter Kräfte, denn an anderer Stelle erfahren wir in dem Spiegel-Artikel noch:

„Kapustin hatte das sogenannte »Russische Freiwilligenkorps« offenbar im Sommer 2022 ins Leben gerufen, um aufseiten der Ukraine gegen russische Truppen zu kämpfen. Wie viele Kämpfer zu seinem Freiwilligenkorps gehören, hält der Russe geheim. Einen der Männer identifiziert CNN als Kämpfer, den der US-Sender noch im Dezember auf der Schlangeninsel sprechen konnte.“

„Einordnung“

Die Sache ist also sehr eindeutig und für Kiew, das der Spiegel und andere Medien als Kämpfer für Demokratie beschreiben, keineswegs schmeichelhaft. Die Spiegel-Expertinnen für Leserdesinformation haben sich daher nach Kräften bemüht, von diesen unappetitlichen Fakten, die sie in ihrem Artikel selbst eingestehen mussten, abzulenken.

Um davon abzulenken, haben die beiden Spiegel-Damen die oben genannten Zitate in dem langen Artikel an verschiedenen Stellen platziert und mit viel Text „rundherum“ von ihnen abgelenkt. So beginnt der Artikel damit, dass die Damen russische Meldungen zitieren und sie in möglichst viele Konjunktive verpacken, um dem Leser zu suggerieren, dass man russischen Quellen sowieso nicht glauben kann.

Um das noch zu verstärken, gibt es in dem Artikel gleich zweimal die Unter-Überschrift „Einordnung“, in der die Damen die unappetitlichen Details von „Experten“ schönreden lassen. Anstatt sich auf die offensichtlichen Fakten zu beschränken, geben sie dem Spiegel-Leser vor, wie er darüber zu denken hat.

Lügen von Bellingcat-Mitarbeiter

Dazu lassen die Damen zum Beispiel Michael Colborne, einen leitenden Mitarbeiter von Bellingcat, ausführlich zu Wort kommen, der die offen neonazistische „Asow-Bewegung“ in einem Buch verharmlost hat und im Spiegel-Artikel wie folgt vorgestellt wird:

„Der kanadische Journalist Michael Colborne beschäftigt sich seit Langem mit rechtsextremen Bewegungen in der Ukraine und hat ein Buch über die Asow-Bewegung und ihre internationalen Vernetzungen geschrieben.“

Colborne wird von den Damen sehr ausführlich und über mehrere Absätze zitiert, in denen er das Kunststück fertigbringt, den Neonazi, der gerade erst russische Zivilisten erschossen hat, in die Nähe der russischen Regierung zu rücken. So erfahren wir von Colborne zum Beispiel:

„Er hänge sicherlich nicht dem antiukrainischen Chauvinismus an, den der Kreml im vergangenen Jahr besonders reichlich verbreite.“

Es gibt in Russland keinen „antiukrainischen Chauvinismus“, im Gegenteil. Die offizielle Linie der russischen Regierung (und der sogenannten russischen Propaganda) ist, dass Russen und Ukrainer Brüdervölker sind, die von US-amerikanischen NGOs in einen Bruderkrieg getrieben wurden, indem in der Ukraine ein neonazistisches Regime an die Macht gebracht wurde, das systematisch versucht, die Ukraine zu radikalisieren, was zum großen Bedauern Russlands bei Teilen der ukrainischen Gesellschaft funktioniert hat. Ich zumindest kann darin keinen „antiukrainischen Chauvinismus“ erkennen.

Putin, ein brutaler Rassist?

Noch deutlicher wird der absurde Versuch, den Neonazi Kapustin in die Nähe der russischen Regierung zu rücken, in dieser Passage:

„Ironischerweise sei Kapustin, was seine Weltanschauung angehe, Putin ähnlicher, als er zugeben möchte. Der Russe habe in der Vergangenheit seinen Rassismus gegen Kaukasier, Zentralasiaten oder Roma zelebriert. Er sei brutal gegen die LGBTQ-Community, vermeintliche Linke und nicht näher definierte »Verräter«, warnt Colborne.“

Man kann Putin eines ganz sicher nicht vorwerfen, nämlich „Rassismus gegen Kaukasier, Zentralasiaten oder Roma“. Das ist schlicht absurd, was Leser des Anti-Spiegel auch wissen, denn ich habe hier ungezählte Reden Putins übersetzt, in denen er immer das Gegenteil sagt. Putin betont immer, dass Russland ein „multi-ethnisches“ Land ist, in dem über 130 Ethnien (deren Sprachen übrigens offizielle Amtssprachen in ihren Regionen sind) und alle Weltreligionen friedlich zusammenleben. Putin ist das Gegenteil von einem Rassisten und Nationalisten. In meinem ersten Buch über Putin („Seht Ihr, was Ihr angerichtet habt?“) habe ich ausführlich zitiert, wie deutlich Putin vor der Gefahr warnt, die Nationalismus für das multi-ethnische Russland birgt, und zum Kampf gegen jede Form von Nationalismus aufruft. Das wiederholt Putin regelmäßig.

Es ist vollkommen normal, dass Putin nicht nur den russischen Christen in einer Weihnachtsansprache zum Fest gratuliert, sondern Putin gratuliert auch den anderen Religionen Russlands zu ihren Feiertagen. Den etwa 20 Prozent Moslems in Russland zum Beispiel gratuliert er jedes Jahr zum Fastenbrechen. Putin betont immer das Einende der in Russland lebenden Völker und wendet sich gegen alle Versuche, die in Russland lebenden Völker an ihren ethnischen oder religiösen Grenzen zu spalten. Mehr noch: Solche Versuche sind in Russland als Extremismus (in Deutschland würde man „Volksverhetzung“ sagen) strafbar.

Putin ist auch nicht „brutal gegen die LGBTQ-Community“, wie von Colborne indirekt unterstellt wird. Russland fördert die traditionelle Familie und verbietet die Propagierung von LGBT und Gender unter Minderjährigen, aber als Volljähriger darf in Russland jeder tun und lassen, was er/sie/es möchte. In seiner Rede an die Nation hat Putin das gerade erst wiederholt, als er über die von ihm sogenannten „westlichen Eliten“ sagte:

„Sie zielen natürlich auf junge Menschen, die junge Generation. Und auch hier lügen sie ständig, verdrehen historische Fakten, hören nicht auf, unsere Kultur, die russisch-orthodoxe Kirche und andere traditionelle religiöse Organisationen unseres Landes anzugreifen. Schauen Sie sich an, was sie ihren eigenen Völkern antun: die Zerstörung der Familie, der kulturellen und nationalen Identität, Perversion, Kindesmissbrauch, ja sogar Pädophilie werden zur Norm erklärt, zur Norm ihres Lebens, und Priester, Priester werden gezwungen, gleichgeschlechtliche Ehen zu segnen. Was soll’s, sollen sie doch machen, was sie wollen. Was will ich damit sagen? Erwachsene haben das Recht, so zu leben, wie sie wollen, das haben wir in Russland immer so gehandhabt und werden es immer so handhaben: Niemand mischt sich in das Privatleben ein und das werden wir auch nicht tun.“

Leben und leben lassen ist Putins und Russlands Devise, das gilt für Religionen, für die Traditionen der vielen in Russland lebenden Völker und auch für sexuelle Orientierungen. Was in Russland verboten ist, ist, anderen die eigenen Weltanschauungen in diesen Fragen aufzudrängen, das gilt für aggressives Missionieren von Religionen genauso, wie für die Propagierung von LGBT- und Gender-Lehre.

Jeder soll in Russland so leben und glücklich werden, wie er möchte. So einfach ist die russische Sicht der Dinge. Ist das „brutal gegen die LGBTQ-Community“, wie von Colborne im Spiegel indirekt unterstellt?

Weil ich danach immer wieder gefragt werde: Aus diesem Grund wurden die Zeugen Jehovas in Russland verboten, denn sie missionieren aggressiv und machen dabei andere Religionen und auch andere christliche Glaubensrichtungen schlecht. Das ist in Russland jedoch verboten, in Russland jeder soll selbst und ohne Einfluss anderer entscheiden, was er glauben und wie er leben möchte.

Die wirksame Spiegel-Propaganda

Wie Sie sehen, haben wir uns vom eigentlichen Thema, nämlich dem mit Rückendeckung der Ukraine von einer Gruppe Neonazis in Russland verübten Terrorangriff, bei dem die Neonazis auch auf Kinder geschossen haben, weit entfernt. Und genau das ist der Sinn des Spiegel-Artikels der beiden Damen, die den Leser mit ihren weitläufigen Ausführungen vom eigentlichen Thema ablenken.

Das gipfelt im letzten Teil des Artikels, der die Unter-Überschrift „Wem nützt dieser Vorfall von Brjansk?“ trägt. Mit sechs langen Absätzen ist alleine dieser Teil des Artikels länger als mancher Spiegel-Artikel und nachdem die beiden Desinformations-Expertinnen des Spiegel den Leser vom eigentlichen Thema – nämlich, dass Kiew diese Neonazis bei sich beherbergt, ihnen mediale Plattformen bietet und sie unterstützt – abgelenkt hat, wird die ukrainische Regierung, die mit solchen Terrorangriffen Angst und Schrecken in der russischen Bevölkerung verbreiten will, als möglicher Nutznießer des Terrorangriffs nicht einmal erwähnt.

Stattdessen konstruieren die beiden Damen Verschwörungstheorien darüber, dass es sich bei dem Terrorangriff um „eine von russischen Diensten geplante »False-Flag«-Aktion“ gehandelt haben könnte. Sogar die Tatsache, dass es sich dabei um einen Terrorangriff gehandelt hat, wird in Frage gestellt, wenn die Damen von einem „angeblichen »Terrorakt«“ sprechen – man beachte die vom Spiegel gesetzten Anführungszeichen.

Wie gesagt sind die Artikel von Frau Hebel für sich genommen schon wirkliche Fundstücke für anti-russischen Lügen. Und auch die Artikel von Frau Boy sind aufgrund ihrer anti-russischen Hetze nur schwer zu ertragen. Wenn sich diese beiden Damen jedoch zusammenschließen und gemeinsam einen Artikel produzieren, dann steigert sich dieses Niveau auf der „nach oben offenen Fremdschämskala“ noch einmal um ein Vielfaches.


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

wie-das-russische-fernsehen-ueber-kanzler-scholz-im-bundestag-berichtetWie das russische Fernsehen über Kanzler Scholz im Bundestag berichtet
g20:-lawrow-entschuldigt-sich-fuer-baerbock-benehmenG20: Lawrow entschuldigt sich für Baerbock Benehmen