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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Reif für den Frieden?

Published On: 18. März 2023 21:34

Veröffentlicht am 18. März 2023 von LM.

Die Geistesverwirrung unserer Tage wird an diesem einen Beispiel offenkundig: Nicht diejenigen müssen sich rechtfertigen, die den Krieg wollen, sondern wer öffentlich seinen Wunsch nach Frieden bekundet. Die Ukraine war und ist die Nagelprobe darauf, ob Frieden nur Teil eines Kalküls ist oder einen Wert für sich darstellt.

Für Angela Merkel und den damaligen französischen Präsidenten Hollande war der Frieden ein Kalkül, eine trickreich herausgeschundene Zeit, um die Armee der Ukraine frontreif aufzustellen. Genau dafür entwarfen sie im Februar 2015 das sogenannte Minsker Abkommen. «Frieden» also im Dienst das Krieges. Ein entsprechendes Tribunal für diese Art von Kriegsverbrechen lässt weiterhin auf sich warten.

Kalkül oder Wert für sich? Frieden ist dann ein Wert für sich, wenn ihm keine anderen Werte übergeordnet werden, denn eben das hieße, ihn verzwecken und damit jegliches Vertrauen verspielen.

Da lob ich mir eine Frau Faeser, ihres Zeichens deutsche Innenministerin, die vor ziemlich genau einem Jahr vor dem Deutschen Bundestag bekannt hat: «Was mich schon lange umtreibt, ist, dass wir eine Möglichkeit schaffen, die Beweislast umzukehren.» Recht hat sie! Nicht wer Frieden will, hat sich zu rechtfertigen, sondern wer ein Blutvergiessen verlängert. Denn «Waffen gegen den Krieg ist wie Schnaps gegen Alkoholismus», meinte William Booth, der Begründer der Heilsarmee.

«Frieden heisst: trauen und vertrauen dürfen», erklärt Pater Peter Lippert SJ in seinem alten Büchlein «Von Seele zu Seele». Wo Vertrauen verspielt wurde, lässt es sich nur auf zwei Wegen wiedergewinnen: durch freiwillige Umkehr aus Einsicht oder durch auferlegte Genugtuung übers Strafrecht, wobei das eine nicht immer das andere ausschliesst.

Langfristig führt kein Weg daran vorbei, auf diese Weise die Vergangenheit zu befrieden und eine neue Grundlage fürs Zusammenleben herzustellen. «Wir müssen mit Fakten gegenhalten, wir müssen Lügen entlarven», sagt Frau Faeser. – Gut gebrüllt, Löwin!

Sagen wir es positiv:

«Seine [Gottes] Hilfe ist «nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserm Lande Ehre wohne; dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; dass Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; dass uns auch der HERR Gutes tue und unser Land seine Frucht gebe; dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe und seinen Schritten folge.» Psalm 85, Verse 10-14

Zuspruch und Anspruch liegen auf engstem Raum beieinander: der Zuspruch von Ehre, Güte, Treue, Gerechtigkeit, Frieden, Fruchtbarkeit; der Anspruch von Gottesfurcht. Letzteres muss für moderne Ohren ein grässliches Wort sein. Es wäre auch zu wenig, es auf den sentimentalen Aspekt der Ehrfurcht zurückzuschneiden. Letzte Rechenschaft dannzumal schwingt hier ebenso mit wie ihr Gegenpart, die ernsthafte Verantwortung hierzulande.

Womit wir den Bogen zum Anfang unserer Betrachtung schlagen können:
1. Unverzweckt und für sich steht das Streben nach Frieden da, wenn es nicht eingespannt wird in ein vermeintlich grösseres eigenes Ziel.
2. Freiheit und Freimut dafür erwachsen aus der letzten Verantwortung vor Gott, aus dem Wissen: Ich hab mit Ihm Frieden gemacht und trete nun und frank und frei vor Menschen – für den hiesigen Frieden.

Es heisst oft, Friede beginnt im kleinen. Ich sage: Er beginnt im grossen, im ganz grossen – im inneren Nachbuchstabieren des alten Bekenntnisses:

«Er ist unser Friede.
Er, der aus beiden [Gegenspielern] eins gemacht und die trennende Mauer – die Feindschaft – aufgelöst.
(…) Und als er kam, kündete er die Heilsbotschaft des Friedens: den Fernstehenden und den Nahestehenden.»
Epheser 2, Verse 14.17 (nach der Übersetzung von Fridolin Stier)

Die Wahrhaftigkeit, die wir – zu recht – «von denen da oben» einfordern, sie wird uns selber zugemutet und zugetraut von ganz oben, ja von ganz nah.

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Wort zum Sonntag vom 12. März 2023: Von wegen Segel streichen!

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

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