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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: «Wir aber wollen leben»

Published On: 25. März 2023 18:00

Veröffentlicht am 25. März 2023 von LM.

Mit diesem «Wort zum Sonntag» bin ich wohl zu früh dran, ein bis zwei Jahre zu früh, denke ich. Das Erschrecken ist noch nicht weit genug fortgeschritten. Täuschung und Selbsttäuschung sind bei vielen noch am Laufen, die Strategien der Verdrängung noch wirksam.

Weiterhin gelingt es vielen Menschen, sich das Leid der Spritzenopfer vom Leibe zu halten. Die Todesraten sind zwar enorm gestiegen, doch die propagierte «Unerklärlichkeit» besänftigt mehr als daß sie ins Nachdenken brächte. Aber irgendwann wird das Leid zu gross. Wenn Kinderbetten dauerhaft leer bleiben, die wöchentliche Zählung der einsatzfähigen Mitarbeiter morbide Gewöhnung geworden ist und bewachte Schulen das Kinderlachen erstickt haben – dann findet Marlise Müller wohl ihre Zuhörer. Emmanuel Mounier hat ihre Stimme für uns in seiner überaus wertvollen «Anthologie der deutschen Meinung» erhalten (dort auf den Seiten 67ff).

Dreiundzwanzig Jahre war sie alt, als sie endlich aufwachte und sich den Schlaf verträumter Jahre aus den Augen rieb: «Was man damals doch mit Reife bezeichnete! Es war ja so leicht, sich für reif, gebildet, ausgebildet zu halten. Unser Denken war klar ausgerichtet, wurde in vorgeschriebenen Bahnen gehalten (…). Die Tugend, die uns als eine sehr hohe und schwere gelehrt und gepriesen wurde, war ja eigentlich leicht und bequem: Gehorsam.»

Ja, es ist doch so einfach: «Distanziere dich von denen, die krude Theorien verbreitet. Du weisst, was wir meinen, deine Lehrer haben dich oft genug darauf hingewiesen. Und falls du ihnen nicht glauben möchtest: Deine Influencerin im Youtube-Kanal sagt doch genau dasselbe, du musst nicht einmal den Fernseher einschalten. Vertraue uns und sei einfach solidarisch. Nur so kommst du voran.»

Doch irgendwann gab es für Marlise kein Ausweichen mehr; das betreute Denken brach zusammen. «Alle tönenden Redewendungen, die so prächtig klangen, hielten der Wirklichkeit nicht stand, verblaßten und zerbrachen wie das Reich.» Gründe drängten sich auf, «tausend Gründe», um eine unselige Zeit «zu verfluchen». «Ja, wir haben’s gutgemeint damals, wir Mädel, aber wir waren zu unselbständig und jedem fraglos ergeben, der uns zu begeistern wusste.»

Wie geht Marlise mit diesem Schock um, mit dieser Auflösung alles dessen, was sie für gut und richtig und der Solidarität wert gehalten hatte? Sie tastet sich weiter. «Zu viele versuchen heute zu verurteilen und freizusprechen. Wir richten nicht uns und nicht andere. Wir stellen fest.» Aber sie muss versuchen, das Versagen ihrer Generation einzuordnen. Und so fährt sie fort: «Zu unserer Entschuldigung haben wir als machtvollen Verteidiger wiederum die Wahrheit. War unser Denken und Handeln nicht sauber und lauter», die eigenen Motive rein, von aussen mißbraucht zwar, aber auf ihre Weise unschuldig?

Doch:

«nun sind wir vorsichtig geworden. Und was wir früher nie zu tun wagten, tun wir heute im Übermaß: forschen, untersuchen, kritisieren».
«Denn dies ist das Wichtigste, das uns der Krieg gelehrt hat: Was nicht auf Wahrheit gegründet ist, zerbricht. – Wir aber wollen leben.»

Wenige Jahre nach dieser jungen Frau konstatiert ein anderer Gebrannter jener Zeit: «Ich zweifle, ich suche, ich frage. Was gäbe es Besseres?» Der Mann heisst Hermann Rauschning und war einmal Senatspräsident von Danzig, bevor er sich entsetzt von der herrschenden Ideologie abwandte (zitiert aus: Ruf über die Schwelle, 1955, Seite 66).

Eine Mitläuferin war sie also, Marlise Müller, geblendet vom gemeinschaftlichen Pathos ihrer Zeit. Und verführt von denen, die vorgaben, das Beste für alle zu wollen. Die übermächtige Not riss ihr schließlich den Schleier von den Augen. Aber dann versuchte sie, dem Neuerkannten standzuhalten. Um des Lebens willen.

Zwei Jahre zu früh bin ich vielleicht dran mit diesem Rückblick. Mag sein. Aber vielleicht können wir diese Spanne ja gerade mit dieser Zusammenschau verkürzen, sollen wir doch:

«nicht mehr Unmündige» sein, «hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen, sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus».
Paulus in seinem Brief an die Epheser, Kapitel 4,14.15 in der Übersetzung von Franz E. Schlachter.

Oder dasselbe in den Worten der Message-Bible:

«No prolonged infancies among us, please. We’ll not tolerate babes in the woods, small children who are easy prey for predators. God wants us to grow up, to know the whole truth and tell it in love – like Christ in everything.»

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Wort zum Sonntag vom 19. März 2023: Reif für den Frieden?

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort
Website: www.stimme-und-wort.ch

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