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Der Spiegel und das ukrainische Getreide

Published On: 30. März 2023 17:00

Der Spiegel hat am Beispiel des ukrainischen Getreides mal wieder gezeigt, wie dreist das ehemalige Nachrichtenmagazin seine Leser durch Weglassen von Zusammenhängen desinformiert.

Im Spiegel ist am 29. März ein Artikel mit der Überschrift „Gefahr für den eigenen Markt – Polens Ministerpräsident droht mit Blockade ukrainischer Getreidelieferungen“ erschienen, der ein klassisches Beispiel aus dem Lehrbuch dafür ist, wie deutsche „Qualitätsmedien“ ihre Leser bewusst durch Weglassen von Informationen und Zusammenhängen desinformieren.

Der Inhalt des Spiegel-Artikels ist schnell erzählt: Die EU hat im letzten Jahr alles Getreide, das sie bekommen konnte, aus der Ukraine abtransportiert – und zwar zu Schleuderpreisen. Dieses Getreide lagert in Getreidesilos in Osteuropa und nun protestieren in einigen osteuropäischen Ländern die Bauern, weil sie ihr eigenes Getreide nicht verkaufen können, nachdem das ukrainische Getreide die Preise kaputt gemacht hat und sie können ihr Getreide auch nicht einlagern, weil die Silos voll sind mit dem ukrainischen Getreide. Die Regierungen von Polen und Bulgarien fordern von der EU nun erstens finanzielle Unterstützung und zweitens Schutzzölle, um ihre Bauern vor dem billigen ukrainischen Getreide zu schützen.

Was der Spiegel wohlweißlich nicht erwähnt

Der Spiegel-Artikels endet mit folgendem Absatz:

„Erst vor wenigen Tagen hatten Russland und die Ukraine unter türkischer Vermittlung ihr Getreideabkommen verlängert. Es sieht vor, dass die Ukraine trotz des Krieges durch Korridore im teilweise von der russischen Flotte kontrollierten Schwarzen Meer Getreide verschiffen kann. Große Mengen des Agrarproduktes kann die Ukraine nur über den Seeweg exportieren.“

Der Spiegel setzt offensichtlich darauf, dass seine Leser kein Langzeitgedächtnis haben, denn im letzten Sommer hat der Spiegel wochenlang berichtet, Russland blockiere ukrainische Getreideexporte und setze so den Hunger als Waffe ein, weil das ukrainische Getreide von den ärmsten Ländern der Welt so dringend gebraucht wird. Das ukrainische Getreide sei für die Dritte Welt bestimmt und die EU setzte sich angeblich ganz ganz doll dafür ein, dass die bösen Russen endlich erlauben, dass das ukrainische Getreide an die ärmsten Länder geliefert werden kann.

In der Folge wurde das Getreideabkommen geschlossen und das ukrainische Getreide konnte über das Schwarze Meer exportiert werden. Die Medien haben dann schnell aufgehört, darüber zu berichten, denn es stellte sich heraus, dass das ukrainische Getreide gar nicht an die ärmsten Länder der Welt ging, sondern vor allem in die EU. Das kann man auf der entsprechenden Seite der UNO nachlesen, aber das mussten die Menschen im Westen ja nicht erfahren.

Der aktuelle Spiegel-Artikel bleibt dieser Tradition der westlichen „Qualitätsmedien“ treu, denn auch er erwähnt das nicht. Mehr noch: Der Spiegel erinnert nicht an die eigenen Berichte vom letzten Sommer, denn der Spiegel-Leser soll nicht erfahren, dass das angeblich für die Hungernden in der Dritten Welt bestimmte ukrainische Getreide nun die Silos in der EU füllt.

Dass das so gekommen ist, bestätigt übrigens die sogenannte „russische Propaganda“, denn russische Medien haben schon letzten Sommer gemutmaßt, dass das ukrainische Getreide quasi im Tausch gegen die Waffenliegerungen zu Schleuderpreise in die EU gehen würde. Genau das ist passiert, wie die Proteste der osteuropäischen Bauern gegen das billige ukrainische Getreide nun belegen.

Aber auch das brauchen die Spiegel-Leser ja nicht zu erfahren…


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