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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Ostern in den eigenen vier Wänden

Published On: 8. April 2023 22:26

Veröffentlicht am 8. April 2023 von LM.

Wie reagieren Menschen auf die Nachricht, Jesus sei wieder unter den Lebenden? Wie reagiert der Auferstandene auf diese Menschen? – Beide wohl nicht viel anders als damals:

«Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern und sagte: ‹Ich habe den Herrn gesehen.› Und sie berichtete, was er ihr aufgetragen hatte [‹dass ich hinaufgehen werde zu meinem Vater, zu eurem Vater und zu meinem Gott, eurem Gott›].
Es war Abend geworden an jenem Sonntag, dem ersten Tag nach dem Sabbat. Aus Furcht vor den Juden hatten sich die Jünger in einem Raum versammelt, die Türen fest verschlossen. Da stand auf einmal Jesus mitten unter ihnen und sagte: ‹Friede sei mit euch.›» Johannes 20, Verse 18.19 nach Berger / Nord.

Alles steht drin in diesen beiden Versen aus dem Johannes-Evangelium: das Ereignis, eine erste Zeugin, die begründete Beklommenheit der vielen anderen und dann der ganz persönliche Durchbruch. – Alles da.

Es ist der Weg vom unwahrscheinlichen Aussen zum staunenden Innen, vom vermeintlichen Faktum zur erfahrenen Wahrheit. Und das gehört zum Geheimnisvollen an den Erzählungen des Neuen Testaments: dass sie gerade übers Erzählen von äusserem Geschehen eine innere Wahrnehmung schärfen, ja, sie oft erst wieder lebendig werden lassen.

Zusammen mit zwei anderen Frauen hatte Maria erst vorgestern der grausigen Szene beigewohnt: wie die Soldaten ihm die Nägel durch die Handgelenke in die vorgebohrten Löcher geschlagen hatten, wie er sogar dann noch Fürsorge gezeigt und seinen Jünger Johannes an seine eigene Mutter verwiesen hatte und wie er schliesslich «sein Haupt neigte und gab den Lebensgeist zurück» (Johannes 19,30).

Um dem Toten eine letzte Ehre zu erweisen, sucht Maria aus Magdala dann zusammen mit Petrus und Johannes sein Grab auf. Sie finden es leer. Ratlos gehen die beiden Männer wieder heim; Maria bleibt und lässt ihrem Schmerz freien Lauf. Mit einem Mal zeigt sich ihr der Gesuchte als der Auferstandene und schickt sie mit einem Gruss zu seinen Jüngern zurück; Johannes 20,14-17.

Alles klar nun für die verstörte Schar? – Keineswegs. Vers 18: «Und sie berichtete, war er ihr aufgetragen hatte». Vers 19: Die Jünger hatten sich «in einem Raum versammelt, die Türen fest verschlossen». Heisst: Man hatte den Bericht der Frau im besten Fall zur Kenntnis genommen. Aber er hatte überhaupt nichts bewirkt. «Auferstanden? So what?!» würde das vielleicht heute lauten.

Wenn nicht einmal der unmittelbare Bericht aus dem engsten Kreis etwas bewirkt, wie will das eine Erzählung leisten über ein Geschehen, das inzwischen zwei Jahrtausende – zwanzig Jahrhunderte – zurückliegt?

Entsprechend verrammelt sind viele Türen. Aus Angst vor Ansteckung, aus Furcht vor den Machthabern, aus Rücksichtnahme auf die Meinungen der Falschen, zum Vermeiden von Blösse, wenn man seinen Ängsten und Hoffnungen Wort und Stimme gäbe.

Sicherheit hat Vorrang, und darum lieber «in einem Raum versammelt», unter Gleichgesinnten, wo nichts und niemand ungut auffällt. Besser also die Wärme suchen aus notgedrungener Nähe als sich einer möglichen Hitze im unwägbaren Draussen aussetzen.

In jenen beiden Versen aus dem Johannes-Evangelium ist alles schon drin, auch der Aus-Weg, der nichtgesuchte.

«Da stand auf einmal Jesus mitten unter ihnen und sagte: ‹Friede sei mit euch.›»

Schwere Holztüren und Mauern um die Herzen hatten mit einem Mal keine Bedeutung, kein Gewicht mehr. Denn sie deuten nach hinten und wollen aus Angst vor dem bedrohten wie offenbar auch bedrohlichen Leben eine Furcht vor dem Tod verstetigen. Aber eben dies hatte ihr Meister ja soeben hinter sich gelassen.

«[Ich will] euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin», hatte er ihnen unlängst gesagt. Herausgelöst aus Todesfurcht wie Lebensangst, das ist der Ort, wo Er jetzt ist und von dem Er will, dass auch sie seien, bereits jetzt.

Darum:

«Friede sei mit euch.»

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Wort zum Sonntag vom 2. April 2023: Das ist nicht normal!

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort
Website: www.stimme-und-wort.ch

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