rentenreform-durchgepeitscht,-proteste-gehen-weiterRentenreform durchgepeitscht, Proteste gehen weiter
baerbocks-sinnloser-besuch-in-chinaBaerbocks sinnloser Besuch in China
der-stand-der-ermittlungen-zum-terroranschlag-in-st.-petersburg

Der Stand der Ermittlungen zum Terroranschlag in St. Petersburg

Published On: 17. April 2023 8:00

Vor zwei Wochen wurde der russische Kriegskorrespondent und Aktivisten Wladlen Tatarsky bei einem Bombenanschlag in St. Petersburg ermordet. Die Hintergründe der Tat sind inzwischen weitgehend aufgeklärt.

Im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens ging es am Sonntag auch um den Bombenanschlag in St. Petersburg, bei dem vor zwei Wochen der russische Kriegskorrespondent und Aktivisten Wladlen Tatarsky ermordet wurde. Ich habe den Beitrag, in dem es um den aktuellen Stand der Ermittlungen ging, übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Neue Details zu dem Terroranschlag in St. Petersburg, bei dem der Militärkorrespondent Wladlen Tatarsky am 2. April ermordet wurde. Darja Trepowa, die Attentäterin, die dem Journalisten eine mit Sprengstoff gefüllte Gipsbüste überreichte, wurde verhaftet. Der FSB erklärte, dass die Identität ihres Mittäters festgestellt worden sei. Es ist Juri Denissow, ein Bürger der Ukraine. Er war es, der Wladlen Tatarsky in Moskau beobachtet hat und Trepowa den Sprengsatz übergab. Denissow wurde auf die Fahndungsliste gesetzt. Nach Angaben des FSB waren die Organisatoren des Terroranschlags die ukrainischen Geheimdienste. Das ist ihre Handschrift: Anbringen von Sprengstoff und Fernzündung.

Genau so haben ukrainische Attentäter im Donbass 2016 den legendären Kämpfer Motorola und 2018 den Chef der Volksrepublik Donezk Alexander Sachartschenko ermordet. Dann rückten sie näher an uns heran, auf russisches Gebiet. Im vergangenen August wurde Sprengstoff unter dem Auto der Journalistin Darja Dugina platziert. Vor zwei Wochen wurde eine getarnte Bombe direkt in die Hände des Militärkorrespondenten Wladlen Tatarsky übergeben. Im April letzten Jahres gab es auch den Plan, den Fernsehmoderator Wladimir Solowjow in die Luft zu sprengen, der aber vom FSB verhindert werden konnte.

Damals haben einige fast gelacht und gesagt, das wäre ein Film und eine „Lüge“. Fake, hieß es… Das kann nicht sein!

Der raffinierte Mordanschlag auf Wladlen Tatarsky beweist: Doch, es kann sein. Mehr noch, russische Journalisten sind ein bewusstes Ziel für das Kiewer Regime. Es rühmt sich sogar, sich am israelischen Mossad zu orientieren, der für seine Dreistigkeit bei der außergerichtlichen Liquidierung von Gegnern im Ausland bekannt ist. Der Mossad ist jedoch zu einer anderen Zeit und unter anderen Umständen entstanden. Die Kenntnis der Geschichte versagt bei den Nazis wie üblich. Aber sie faseln trotzdem vom Mossad. In Kiew zeigte der Sender 2+2 sogar einen Film, in dem es um die rhetorische Frage ging, ob eine dem Mossad ähnliche Struktur bereits existiert und in der Ukraine tätig ist. Natürlich wird das niemand zugeben, so wie auch der Mossad seine Liquidierungen nicht zugeben wird, aber sie werden durchgeführt. Ein Mensch nach dem anderen wird in die Luft gesprengt.

Dieses Propagandastück heißt „Zahltag“ und darin heißt es: „Und vor allem: Existiert ein ukrainisches Äquivalent des legendären Mossad bereits und liquidiert gerade jetzt russische Kriminelle? Aber die Hauptfrage bleibt: Gibt es also ein ukrainisches Analog zum Mossad? Der Krieg dauert immer noch an. Die Zahl der russischen Verbrechen nimmt zu. Aber es gibt bereits Todeslisten. Und es werden Beweise gesammelt und ausgewertet. Auch die Beihilfe zu Verbrechen ist eine wichtige Komponente. Die Kisseljows, Skabejews und Solowjows sollten also bereit sein“.

Das ist eine direkte Drohung im Namen des so genannten ukrainischen Mossad. Nun, es ist Krieg.

Über den Stand der Ermittlungen im Mordfall Tatarsky berichtet unsere Reportage.

Am Tatort des Mordes am Militärjournalisten Maxim Fomin, der als Wladlen Tatarsky bekannt ist, liegen immer noch Berge von Blumen. Die Ermittler haben den Explosionsort bereits gründlich untersucht und scheinen das Bild des Geschehens vollständig rekonstruiert zu haben, sie kennen auch die Hauptakteure des zynischen Terroranschlags.

Diese Aufnahmen zeigen den ukrainischen Staatsbürger Juri Denissow. Er ist nach der Explosion aus Russland geflohen. Nach Angaben des FSB ist Denissow Mitglied einer ukrainischen subversiven Terrorgruppe. Er war es auch, der Darja Trepowa über einen Expresslieferdienst eine als Gipsbüste des Kriegsreporters getarnte Bombe übergab. Trepowa brachte die Büste zu dem Treffen mit Tatarsky.

„Sie wurde als Material verwendet, sie erfüllte ihre Funktion und wurde den Ermittlern überlassen. Es hätte aber auch eine viel krassere Variante geben können, sie hätte neutralisiert und aufgegeben werden können, um keine Spuren zu hinterlassen“, sagt Alexej Filatow, Präsident der Vereinigung „Offiziere der Alpha-Gruppe“.

Ein kurioses Detail: Trepowa trug Schuhe mit hohen Absätzen. Eine merkwürdige Wahl für eine Person, die weiß, dass sie in demnächst weglaufen muss. Die Ermittler werden noch herausfinden, ob sie von der Bombe in der Büste wusste oder nicht. Nach Angaben der Zeitschrift Life wurde Trepowa vor ihrem Treffen mit Tatarsky beauftragt, einen Schutzmagneten von der Unterseite der Büste zu entfernen. Dadurch konnte der Sprengstoff aus der Ferne aktiviert werden.

Tatarsky scheint von zwei Überwachungsteams verfolgt worden zu sein. Eines war Trepowa selbst, die an seinen Treffen teilnahm, und das andere war Denissow. Nach Angaben des FSB kam er auf Anweisung der ukrainischen Geheimdienste zwei Monate vor dem Terroranschlag von Kiew über Lettland nach Moskau. Er ließ sich in der Nähe von Tatarsky nieder und kaufte sich ganz offiziell für wenig Geld ein gebrauchtes Auto mit Kennzeichen aus Kirow. Denissow besuchte sogar das Grab seines Vaters im Wladimirer Gebiet.

Der Verdächtige hatte seit seiner Kindheit in der Nähe von Mariupol gelebt. Im Jahr 2014 unterstützte er den Maidan. Nachbarn zufolge arbeitete er als Fahrer, verunglückte 2017 mit seinem Auto und floh nach Kiew. Im Februar dieses Jahres tauchte er im Wladimirer Gebiet wieder auf. Der Onkel von Denissow versichert, dass sein Neffe in den letzten Jahren für das ukrainische Innenministerium in Mariupol gearbeitet hat. RIA Novosti zitierte Bekannte Denissows mit der Aussage, er habe für den ukrainischen Geheimdienst SBU gearbeitet.

Die gesamte Vorbereitung des Terroranschlags in St. Petersburg ähnelte sehr dem Mordanschlag auf die Politikwissenschaftlerin Darja Dugina. Im vergangenen August wurde ein Sprengsatz unter ihrem Auto platziert. Die junge Frau starb vor den Augen ihres Vaters Alexander. Es stellte sich heraus, dass Dugina von der ukrainischen Staatsbürgerin Natalia Wowk verfolgt worden war. Sie ließ sich in der Nähe ihres Opfers nieder. Sie beobachtete Duginas Wege. Wowk wurde außerdem von Bogdan Tsyganenko, einem gebürtigen Donbasser, mit Sprengstoff versorgt. Sie bauten die Bombe in einer Garage zusammen. Sie fuhren mit einem Auto mit Donezker Nummernschildern in die Garage und kamen mit kasachischen Nummernschildern wieder raus. Dann brachten sie die Bombe an, brachten sie zur Explosion und flohen aus Russland.

Nach Angaben des FSB versuchten ukrainische Geheimdienste außerdem, Konstantin Malofejew, Geschäftsmann und Gründer des Fernsehsenders Zargrad, zu töten. Russische Agenten verfolgten den Täter, der Sprengstoff unter dem Auto platzierte, und entschärften die Bombe mit einem Roboter.

„Egal wie sehr die ukrainische Regierung und Geheimdienste ihre Beteiligung leugnen, sie streben nicht nur in die NATO, sondern auch in die EU. Das ist ein terroristischer Staat. Und da sie nicht als terroristischer Staat bezeichnet werden wollen, distanzieren sie sich natürlich von Darja Dugina, der Krim-Brücke und Wladlen Tatarsky“, sagte Aleksej Filatow.

In der Ukraine sind Ermordungen von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Journalisten und politischen Analysten durch Sprengstoffanschläge an der Tagesordnung. Seit 2014 werden solche Morde auch in den nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten von Donezk und Lugansk verübt.

„Angefangen bei Sachartschenko bis hin zu Motorola: Sie alle wurden durch Explosionen ermordet. In Moskau war es Dugina. In St. Petersburg war es Tatarsky. Sie rekrutieren Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten für ihr Programm. Will man Sabotage, sie haben Agenten. Will man politische Provokationen, sie haben Agenten. Will man wirtschaftliche Provokationen, sie haben Agenten“, sagt Sergej Gontscharow, Präsident der Internationalen Alpha-Vereinigung.

Einfache Beispiele: Der SBU hat in den letzten Jahren die sogenannten ukrainischen Callcenter geführt, die sich mit Kreditbetrug beschäftigen und ausschließlich russische Rentner betrügen. Jetzt sucht der SBU in Chats nach Russen, die bereit sind, gegen Geld Sabotagen zu begehen, wobei den Tätern hohe Haftstrafen drohen. Das sind alles Elemente der Destabilisierung. Die überwiegende Mehrheit solcher Anschläge wird jedoch von russischen Geheimdiensten verhindert. Nach Angaben des Nationalen Anti-Terrorismus-Komitees verhinderten sie im vergangenen Jahr 123 solcher Verbrechen, darunter 64 Terroranschläge.

Was die Ermordung von Tatarsky betrifft, so wurde sie nach Angaben des russischen FSB „von den ukrainischen Geheimdiensten und ihren Agenten organisiert, darunter auch von russischen Oppositionellen, die sich im Ausland versteckt halten“: „So erklärten die Leiter der extremistischen Nawalny-Organisation Anti-Korruptionsstiftung, Wolkow und Zhdanow, nach dem Beginn der Militäroperation wiederholt die Notwendigkeit, subversive Aktivitäten in Russland mit dem Ziel durchzuführen, die verfassungsmäßige Ordnung der Russischen Föderation mit allen verfügbaren Mitteln zu ändern. Infolgedessen beging Darja Trepowa, eine Anhängerin von Nawalnys Ideologie, die sich zuvor bei einem der wichtigsten Projekte der Anti-Korruptionsstiftung, dem Smart Voting, angemeldet hatte, am 2. April den Terrorakt in St. Petersburg.“

Gegen die Anführer der Anti-Korruptionsstiftung wurde ein Strafverfahren wegen öffentlichen Aufrufs zu terroristischen und extremistischen Aktivitäten eingeleitet, und sie werden gesucht. Darja Trepowa fällt unter den Paragrafen für Terrorismus. Sie hat ein Geständnis abgelegt. In dieser Woche wurde auch Dmitri Kassintsew, der Trepowa nach dem Terroranschlag in seiner Wohnung versteckt hatte, unter Hausarrest gestellt. Nach Juri Denissow wurde eine internationale Fahndung eingeleitet. Der FSB erklärt, dass alle Organisatoren und Komplizen des Terroranschlags nach russischem Recht zur Rechenschaft gezogen werden.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „„Putins Plan – Mit Europa und den USA endet die Welt nicht – Wie das westliche System gerade selbst zerstört ““ gehe ich der der Frage, worum es in dem Endkampf der Systeme – den wir gerade erleben – wirklich geht. Wir erleben nichts weniger als den Kampf zweier Systeme, in dem Vladimir Putin der Welt eine Alternative zum neoliberalen Globalismus anbietet. Wurden die Bürger im Westen gefragt, ob sie all das wollen, ob sie zu Gunsten des neoliberalen Globalismus auf ihren Wohlstand und ihre Freiheiten verzichten wollen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

rentenreform-durchgepeitscht,-proteste-gehen-weiterRentenreform durchgepeitscht, Proteste gehen weiter
baerbocks-sinnloser-besuch-in-chinaBaerbocks sinnloser Besuch in China