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Wie in Russland über die Pentagon-Leaks berichtet wird

Published On: 17. April 2023 13:00

Die Pentagon-Leaks haben letzte Woche die Schlagzeilen beherrscht. Das war auch in Russland so, weshalb ich hier aufzeige, wie in Russland darüber berichtet wurde.

Die Pentagon-Leaks waren am Sonntag auch ein großes Thema im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens. Hier übersetze ich den Bericht des russischen USA-Korrespondenten zu dem Thema, um aufzuzeigen, wie in Russland darüber berichtet wurde.

Beginn der Übersetzung:

Journalisten versuchen, den Angehörigen des Soldaten, der der Welt amerikanische Geheimnisse verraten hat, zumindest irgendein Wort zu entlocken. Die Presse umringt sie vor dem Gerichtsgebäude. Jack Teixeira hat dem Richter schweigend zugehört. Er wurde der Entwendung, des Besitzes und der Weitergabe von Geheiminformationen angeklagt.

Die Armee war sein Kindheitstraum. Die Familie ist patriotisch, viele Familienmitglieder sind beim Militär. Der Stiefvater trug 34 Jahre Uniform. Sein Halbbruder dient und Jack Teixeira hat vor drei Jahren selbst die Epauletten angelegt. Sie waren alle im selben Regiment, der Massachusetts National Guard.

Jack Teixeira diente im 102. Aufklärungsgeschwader der Massachusetts Air National Guard im Rang eines Airman First Class, also eines Gefreiten. Seine Berufsbezeichnung ist Cyber Systems Specialist. Das bedeutet, dass er die Kommunikationskanäle der Armee aufrechterhalten und schützen soll.

Es ist unverständlich, wie die Massachusetts Air National Guard an Papiere kam, die nur das Weiße Haus und das Außenministerium aneinander weitergeben können. Oder die Abkürzung NOFORN, was für „NO FOReign National access allowed“ („nicht für Ausländer“) steht. Mit anderen Worten: Papiere, die Generälen aus den Armeen der engsten Verbündeten nicht gegeben werden dürfen, befinden sich in den Händen eines 20-jährigen Soldaten. Inzwischen weiß auch jeder, worüber man in den USA nicht spricht: Es gibt amerikanische und auch NATO-Soldaten in der Ukraine. 14 Soldaten aus amerikanischen Spezialeinheiten, um genau zu sein, 50 aus Großbritannien, 15 aus Frankreich: Insgesamt sind es etwa hundert Kommandosoldaten.

„Das bestätigt, dass Joe Biden die Entsendung amerikanischer Spezialeinheiten in das Kriegsgebiet in der Ukraine genehmigt hat. Die Amerikaner hätten davon wissen müssen, solche Dinge hätten zumindest durch den Kongress laufen müssen. Diese Dokumente zeigen unsere Strategie in der Ukraine, sie zeigen, wie sehr wir in diesen Krieg verwickelt sind“, sagte Sean Hannity in seiner Sendung.

Sie führen Krieg mit ihren eigenen Händen: Die Amerikaner haben in der Ukraine sowohl Augen als auch Ohren. Glaubt man diesen mit SI (Sigint) gekennzeichneten Papieren, so fängt das Pentagon regelmäßig Gespräche der Verbündeten ab und weiß zum Beispiel von Selenskys Plänen, Russland anzugreifen: „Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky schlug Ende Februar vor, russische Truppenstandorte in der Region Rostow mit Drohnen anzugreifen. Am 28. Februar äußerte Selensky gegenüber General Valery Saluzhny, dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, und einem ungenannten ukrainischen Beamten seine Besorgnis darüber, dass die Ukraine über keine Langstreckenraketen verfüge, die russische Truppenstandorte in Russland erreichen könnten.“

Durch die Abhörmaßnahmen erfuhr Washington angeblich auch, dass Südkorea keine Waffen an die Ukraine liefern will und dass der Mossad in Israel gegen die Regierung opponiert. Saudi-Arabien, Ungarn und Ägypten wurden ausspioniert. Sogar der UN-Generalsekretär wurde ausspioniert – Guterres wurde verdächtigt, übermäßige Sympathien für Russland zu hegen. In Washington befürchtet man, dass die Verbündeten wütend werden könnten.

Sie werden darüber hinwegkommen, deutet Biden an: „Ich bin nicht besorgt über das Leak, ich bin darüber besorgt, dass es passiert ist. Aber ich habe keine Informationen, dass es etwas Bedeutendes ist.“

Vor den Reportern steht der Oberbefehlshaber der USA, der möglicherweise unter Umgehung des Kongresses amerikanische Soldaten in die Ukraine geschickt hat. Aber niemand fragt Biden nach dem Inhalt der Daten, die ins Netz „geflossen“ sind. Die US-Medien gehen noch weiter und zeigen Bilder der Papiere, die zuvor unkenntlich gemacht und verpixelt wurden.

„Wenn Sie ein echter Journalist wären, der für Transparenz eintritt, der eine Regierung entlarven will, die das amerikanische Volk belügt, würden Sie den Mann loben, der die Dokumente durchsickern ließ. Aber er wird gehasst, weil er all die Lügen aufgedeckt hat, die sie an das Publikum weitergegeben haben“, so der Journalist Glenn Greenwald.

Welche Daten Teixeira aufgedeckt hat, interessiert kaum jemanden. Die Journalisten bei der Pentagon-Pressekonferenz fragen, wer die Schuld trägt und was zu tun ist. Aber auch auf diese Fragen gibt es keine klaren Antworten. Der Verteidigungsminister gibt sich ratlos und kann nicht verstehen, warum sie mehr als ein Jahr lang nicht bemerkt haben, dass ihre Geheimnisse sich ins Internet ergossen haben.

„Die Dokumente waren irgendwo im Internet und wir wissen nicht, wo genau und wer zu diesem Zeitpunkt Zugang hatte“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Seit Februar letzten Jahres gehen die Geheimnisse auf einer Plattform von Computerspiel-Enthusiasten umher. Etwa 300 Fotos von geheimen Karten wurden von Teixeira dort gepostet, die er, den Bildern nach zu urteilen, in der Küche seines Elternhauses gemacht hat. Er erzählte seinen Spielerkollegen aus verschiedenen Ländern vom Konflikt in der Ukraine, er nannte ihn „deprimierend“, wie sich seine jungen Zuhörer erinnern.

Er war mit bestimmten Aspekten der US-Politik nicht einverstanden, zum Beispiel damit, wie die Regierung ihre Vollmachten überschreitet. Sein Interesse war es nicht, ausländischen Kräften zu helfen. Er ist ein junger, charismatischer Mann, der die Natur, Gott, das Schießen und Autorennen liebt. Ein weißer Christ mit einer Waffe. Diesem Porträt fügten Journalisten ein Video hinzu, auf dem Teixeira beim Schießen antisemitische und rassistische Parolen gerufen haben soll. Die liberalen Medien waren schnell dabei, ihn als radikalen Trumpisten abzustempeln.

Teixeira wurde, wie die Trumpisten nach dem 6. Januar, vor laufender Kamera festgenommen. Mehrere TV-Hubschrauber zeigten live im Fernsehen aus verschiedenen Blickwinkeln, wie schwer bewaffnete FBI-Spezialkräfte in einem gepanzerten Wagen dem unbewaffneten Soldaten die Hände auf den Rücken drehten. Die Reporter waren übrigens schon vor den Spezialkräften bei seinem Haus.

„Ich traue nichts in dieser Geschichte. Ich gehe davon aus, dass die Regierung mich anlügt, dass die Medien mich anlügen. Sie sagen, dass alles zusammenpasst, dass diese Sache von einem Gamer aus Massachusetts ‚durchgesickert‘ ist. Nun, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal, ob diese Leaks überhaupt echt sind. Sind es Halbwahrheiten oder Halb-Desinformationen?“, fragte Fox-News-Moderator Jesse Waters.

Der Verteidigungsminister hat eine Überprüfung darüber angeordnet, wer Zugang zu Staatsgeheimnissen erhält und auf welcher Grundlage. In den USA gibt es eine obszön große Anzahl von Menschen, die mit für das Land so sensiblen Informationen betraut sind – mehr als 1,2 Million Menschen. Das Ausmaß der Unordnung in diesem „Geheimbüro“ ist unglaublich. Die Washington Post verrät sich selbst, wenn sie über den Fall Teixeira schreibt: „Die Zeitung hat mehr als 300 geheime Dokumente ausgewertet, die nicht veröffentlicht wurden.“

Wer und auf welcher Grundlage den Journalisten die geheimen Papiere weitergegeben hat, ist eine offene Frage.

„Die Einheiten der Armee kommunizieren miteinander. Leider sind es nicht immer die Obersten und Generäle, die solche Dokumente ausdrucken. Sie haben Mitarbeiter. Einige von ihnen werten Daten aus, andere erstellen Präsentationen für bestimmte Reden. Leider sehen viele Leute diese Dokumente“, erklärt Generaloberst im Ruhestand Mark Hertling.

Allein zu den von Teixeira „durchgesickerten“ Dokumenten hatten 5.000 Mitarbeiter Zugang. Sie wussten sowohl über die amerikanischen Soldaten in der Ukraine, über die wahren Verluste der ukrainischen Streitkräfte als auch über die tatsächliche Lage an der Front Bescheid.

„Die Ukraine verliert. Die Biden-Administration weiß das genau, gerät in Panik, aber belügt die Öffentlichkeit. Verteidigungsminister Austin sprach kürzlich im Senat darüber, dass die russische Armee schwächer wird, also den Krieg verliert. Er wusste, dass er lügt, aber er hat es im Senat trotzdem gesagt. Das ist ein Verbrechen! Aber es war nicht Austin, der verhaftet wurde, sondern ein 21-jähriger Junge, der Folien ‚durchsickern‘ ließ, die bestätigten, dass wir belogen wurden. Er hat das Verbrechen aufgeklärt, also ist er ein Krimineller. So funktioniert Washington“, empörte sich der Journalist Tucker Carlson.

Wie Zeitungen erfahren haben, wird die Generalstaatsanwaltschaft für den Gefreiten Teixeira die Höchststrafe beantragen. Dem Mann, der der Welt die unschmeichelhaften Geheimnisse Amerikas verraten hat, könnten Jahrzehnte hinter Gittern drohen.

Ende der Übersetzung


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