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Das andere «Wort zum Sonntag» oder: Für Eitelkeit ist keine Zeit mehr

Published On: 22. April 2023 22:02

Veröffentlicht am 22. April 2023 von LM.

In meiner fränkischen Heimat gibt es viele Karpfenweiher. Irgendwann im November werden sie abgelassen. Einige Männer kommen zusammen. Sie lösen die Bretter am Abfluss-Schacht, und schon nach kurzer Zeit zeigt sich der schlammige Untergrund des Weihers. An den tiefsten Stellen sammeln sich dann die Fische, die nun recht leicht mit Käschern rauszuholen sind.

Was ist da in den letzten Jahren nicht alles zum Vorschein gekommen, sobald die Wasser der Behaglichkeit abgeflossen waren. Da war und ist dann Offenbarungszeit, gerade auch für die dicken Fische: die Ärzte, Anwälte, Richter, Journalisten, Kirchenleute. In beschämender Weise haben sie sich im «gruppendynamischen Gleichschritt» geübt, wie das Ralf Schuler nennt. Die Mehrheit von ihnen tun es weiterhin.

  • Laut einem neuen Entscheid des Schweizer Bundesgerichts hätte die Uni Fribourg ihren Studenten wegen «2G» nicht den Zutritt verweigern dürfen – aber nicht um der freien Lehre oder gar der Menschenrechte willen, sondern weil sie ihr Frei-Testen hatten selber bezahlen müssen. Die Richter spielen also weiter System.
  • In Landsberg befindet sich Oberst Max Eder im absoluten Hungerstreik. Eine Entlassung aus der U-Haft, auch unter strengen Auflagen, hat das Bayrische Justizministerium abgelehnt: Es gebe keinen Anspruch darauf und auch keinen entsprechenden Paragraphen. Auch hier: Hörigkeit vor Mensch.
  • Sehr viele Journalisten in Deutschland, der Schweiz und Österreich haben sich vom Staat kaufen lassen, wie inzwischen herausgekommen ist. Verdunkelung statt Aufklärung, Geld statt Moral, Propaganda statt Recherche.
  • Vor einem Jahr stellte der Vatikan seine Jahres-Serie an Euro-Münzen vor. Prunkstück der Schatulle war eine dicke Silbermünze mit einem jungen Menschen, der die Spritze bekommt: das neue Sakrament, geprägt auf den alten Mammon; eine weitere Offenbarung dieser Zeit.

Die Beispiele liessen sich endlos verlängern. Nur schon diese wenigen machen deutlich, dass Bildung und Wissen nicht vor einer Korruption des Denkens, Redens und Handelns bewahren. Warum ist das so? Man sollte doch meinen, gerade diese Menschen hätten eigentlich schlau genug sein sollen, um das böse Treiben zu durchschauen. Lag es nur am Geld?

Der bereits zitierte Ralf Schuler bringt eine weitere Erklärung. Er zitiert eine Analyse des Physikers und Kabarettisten Vince Ebert. Ihm zufolge trete dieses Phänomen der geistigen Korruption «paradoxerweise umso stärker auf, je höher der soziale und wirtschaftliche Status einer Person ist».

«Gebildete und/oder wohlhabende Menschen machen sich mehr Gedanken darüber, was andere von ihren Meinungen halten könnten, weil sie einen akademischen Ruf oder eine gute berufliche Position zu verlieren haben.»
Man trainiert sein Hirn geradezu darauf, «ihm den grössten Blödsinn als vernünftige Idee zu verkaufen, solange es seinen sozialen Status hebt. (…) Der ideologische Mitläufer sitzt also weniger am Stammtisch, sondern eher im Hörsaal.»
Ralf Schuler, Generation Gleichschritt, Seite 129

Eine Bankrott-Erklärung des universitären Bildungssystems. Es bringt keine selbständigen Geister hervor, sondern eitle Karrieristen. Und es ist eben diese Eitelkeit, dieser Stolz, der erst empfänglich macht für «Zuwendungen» jeglicher Art.

Dem ist mit «Bildung» und Argumenten kaum beizukommen. Vonnöten, dringend vonnöten ist eine Umkehr in der Einstellung: weg von einem «Was nützt mir, wie komme ich durch?» zu einem «Für wen bin ich gerade jetzt da?» Denn diese an sich Gebildeten hätten umso mehr den Auftrag, sich und ihr Können energisch in den Dienst für andere zu stellen, gerade in Zeiten der Gefahr.

Das Wort aus dem Philipperbrief bekommt vor diesem Hintergrund einen neuen Klang:

«Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.» Philipperbrief 2,3-4

Seinen Stolz, diese Mischung aus Überlebenswille und Herrschaft, gibt nur der dran, der davon nicht mehr abhängig ist, weil er auf eine Selbstbehauptung auf Kosten anderer verzichten kann. Er weiss einen Größeren über und um sich als es das eigene Ego je sein könnte. Er hat im Glauben an «Christus Jesus» (Philipperbrief 2,5) sein neues Leben gefunden: seine Freiheit zum Dienst.

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Wort zum Sonntag vom 16. April 2023: die persönliche Energiewende

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort
Website: www.stimme-und-wort.ch

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