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Daniel Ellsberg kritisiert «Geheimhaltungsmystik» der US-Regierung

Published On: 27. April 2023 0:05

Daniel Ellsberg leakte 1971 geheime Militärpapiere über den Vietnamkrieg. Foto: Printscreen SRF/Keystone

Veröffentlicht am 27. April 2023 von RL.

Anmerkung der Redaktion: 1971 hatte Daniel Ellsberg geheime Militärpapiere der «New York Times» und der «Washington Post» zugespielt. Sie wurden als «Pentagon Papers» bekannt. Die Dokumente deckten auf, dass die US-Regierung im Vietnam-Krieg sowohl die Öffentlichkeit als auch den Kongress über das eigentliche Geschehen jahrelang systematisch belogen hatte. Nach der Weitergabe der 7000 Seiten starken «Pentagon Papers» wurde Ellsberg mit zahlreichen Anklagen konfrontiert. Die Klagen wurden später jedoch wegen Fehlverhaltens der Regierung fallengelassen. Diese Woche äusserte sich Ellsberg, der schwer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, zu den jüngsten Pentagon-Leaks. «Transition News» dokumentiert an dieser Stelle die Aussagen von Ellsberg.

Jack Teixeira, ein 21-jähriges Mitglied der Nationalgarde, hat kürzlich zahlreiche geheime Dokumente zum Ukrainekrieg geleakt (wir berichteten). Diese haben unter anderem aufgedeckt, dass die Verluste der Ukrainer deutlich höher sind als bisher angenommen. Auch geht aus den Dokumenten hervor, wie stark der Westen im Allgemeinen und die NATO im Besonderen im Ukrainekrieg involviert sind.

Gegen Whistleblower Teixeira hat seit der Veröffentlichung eine regelrechte Hetzjagd stattgefunden, die von grossen US-Medien wie der New York Times und der Washington Post befeuert wurde. Inzwischen wurde er festgenommen und ihm droht eine lange Gefängnisstrafe.

Whistleblower Daniel Ellsberg hat sich zu Beginn dieser Woche in einem Interview mit der Washington Post über die jüngsten Leaks geäussert. Ellsberg erklärte, dass er erstaunt sei über die Ähnlichkeiten zwischen dem Vietnamkrieg und dem aktuellen Krieg in der Ukraine.

Die jüngsten Enthüllungen geheimer Informationen zeigen, dass die Welt immer noch mit sehr ähnlichen Gefahren konfrontiert sei, die ihn vor mehr als 50 Jahren zum Handeln veranlassten, sagte der 92-Jährige.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine verdeutliche, dass die Grossmächte sich in einer militärischen Pattsituation befinden. Ellsberg geht davon aus, dass sich der Krieg vermutlich bis mindestens nächstes Jahr hinziehen wird.

Der Whistleblower erinnerte daran, dass er 1971 mit den «Pentagon Papers» versucht habe, den Vietnamkrieg zu beenden. Aus den Papers ging hervor, dass mehrere US-Regierungen genau wussten, dass der Krieg schlecht lief. Gleichzeitig verkündeten sie gegenüber der Öffentlichkeit Optimismus und vermittelten das Bild, dass ein Sieg kurz bevorstehe.

«Ich erlebe einen Teil der Geschichte wieder, den ich nicht noch einmal erleben wollte. Ich hoffte, dass das nicht geschehen würde. Das macht es übrigens leichter, zu gehen (…)», sagte Ellsberg, der schwer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, der Washington Post.

Der Krieg in der Ukraine fühle sich ähnlich an wie der Vietnam-Krieg. «Der Krieg ist festgefahren, das scheint jetzt offensichtlich zu sein, doch beide Seiten leugnen das völlig. Was diese neuen Leaks zeigen, ist das, was schon die Pentagon Papers gezeigt haben, dass die Insider das alle wissen. Sie wissen, dass sie in einer Pattsituation kämpfen.»

Ellsberg argumentierte, dass der Ukrainekrieg «nicht nur ein weiterer Krieg» sei. Er verwies dabei auf das russische Atomwaffenarsenal. «Es ist nicht der Irak, Iran oder Afghanistan. Bei keinem dieser Kriege gab es eine reale Möglichkeit, die Welt in die Luft zu jagen. Dieser hier kann es wirklich.»

Die gegenwärtige Jagd auf Whistleblower Teixeira sieht Ellsberg sehr kritisch. Dem 92-Jährigen zufolge gebe es keinen Grund zu glauben, dass die jüngsten Leaks «die nationale Sicherheit der USA in irgendeiner messbaren Weise beeinträchtigt» hätten. Ellsberg kritisierte die «Geheimhaltungsmystik» der Regierung. «Im Pentagon ist streng geheim wie Klopapier, es ist ein nichts.»

Klar ist: Für die Washington Post werden die jüngsten Leaks kein Ruhmesblatt sein. Anders als 1971, als sie ebenso wie die New York Times die «Pentagon Papers» veröffentlichte und damit die Regierung in arge Bedrängnis brachte, hat sich die Zeitung jüngst als verlängerter Arm der Regierung betätigt.

Erst durch die Arbeit der Washington Post, der New York Times und der Organisation Bellingcat, die eng mit den westlichen Geheimdiensten kooperiert, gelang es den US-Behörden, Teixera zu verhaften und auffliegen zu lassen. 1971 schützten die grossen US-Medien Insider und Whistleblower, die Missstände aufdeckten. Heute decken sie die Regierung und verfolgen Whistleblower.

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