Wer „fähig“ ist und wer nicht entscheidet der Staat

enötigst du aber eine gute Note in Hauswirtschaft», sagte mein Lehrer. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Ich hatte nie Hauswirtschaftsunterricht gehabt. Ich hatte nie gelernt, wie man kocht oder backt. Ich hatte nie gelernt, wie man einen Haushalt führt. Ich hatte nie gelernt, wie man Wäsche wäscht oder bügelt. Ich hatte nie gelernt, wie man ein Budget erstellt oder eine Steuererklärung ausfüllt. Ich hatte nie gelernt, wie man ein Auto repariert oder einen Garten pflegt. Ich hatte nie gelernt, wie man ein Instrument spielt oder ein Gedicht schreibt. Ich hatte nie gelernt, wie man eine Fremdsprache spricht oder eine Landkarte liest. Ich hatte nie gelernt, wie man ein Buch liest oder eine Zeitung versteht. Ich hatte nie gelernt, wie man denkt oder fragt. Ich hatte nie gelernt, wie man lebt oder liebt. Ich hatte nie gelernt, wer ich bin oder sein könnte. Ich hatte nie gelernt, was Bildung bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Schule bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Leben bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Freiheit bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Menschsein bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Zukunft bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Hoffnung bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Glück bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Liebe bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Leben bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Leben bedeutet. Ich hatte nie gelernt, was Leben bedeutet. (3)

H2: Leseunfähigkeit und Trauma

Die Begegnung mit dem jungen Mann, der aufgrund einer staatlichen Bescheinigung als leseunfähig gilt, wirft Fragen auf. Ist Leseunfähigkeit möglicherweise die Folge von Misshandlungen in jüngeren Jahren? Können frühkindliche und spätere Entwicklungen, vor allem im Gehirn, durch sogenannte Traumas teilweise schwer beeinträchtigt werden? Wie können Betroffene Verpasstes nachholen und ihre Fähigkeiten verbessern?

H2: Unfähigkeitszeugnisse und Bildung

Unfähigkeitszeugnisse wie Diskalkulie oder Dislexie können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler sich als hoffnungslose Fälle betrachten und aufgeben. Die Schule sollte jedoch nicht nur Fehlentwicklungen an Kindern ausgleichen, sondern auch Defizite verstärken, indem sie Kinder immer früher von ihrem Zuhause trennt. Wenn Kinder möglichst früh fremd betreut werden sollen, die Eltern-Kindbeziehungen noch früher gestört werden, dann dürfen wir uns nicht darüber wundern, wenn viele Jugendliche mit Unfähigkeitszeugnissen die Schule verlassen.

H2: Was ist Bildung?

Bildung geht über das reine Vermitteln von Wissen hinaus. Es geht darum, den Menschen zu befähigen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Dazu gehört auch, dass Menschen lernen, wer sie sind und sein könnten, was Menschsein bedeutet und wie sie ihre Zukunft gestalten können. Schule sollte nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung und die Bildung von sozialen Kompetenzen fördern

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Wer «fähig» ist und wer nicht, entscheidet der Staat

Veröffentlicht am 19. Mai 2023 von Red. Vor vier Tagen hatte ich in einem nahegelegenen Ort einen jungen Mann getroffen, der zusammen mit seinem Kollegen etwas gelangweilt an einer Wand lehnte. Ich hatte etwas Lesestoff dabei, den ich zwecks Verbreitung abweichender Meinungen weiter reiche: «Wann haben Sie zum letzten mal in einer Zeitung gelesen? Hier etwas zum Lesen für Sie, damit Ihre Augen auch mal was anderes erblicken als den kleinen Bildschirm.» Erstaunlich, wie viele Passanten sich so ansprechen lassen, aufblicken und das Angebot nicht selten annehmen. Nicht in diesem Fall. Der Mann blickte mir ins Gesicht: «Ich kann nicht lesen, ich habe ein Leseunfähigkeitszeugnis (Dislexie).» Etwas verdutzt erwiderte ich den offenen Blick und bekundete mein Verständnis, dass er mein Angebot von

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