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Der Green Deal – ein neues spaetantikes Kolonat?

Published On: 20. Mai 2023 15:43

Die Transformation Europas in ein neues „Kolonat“

Eine bislang florierende Wirtschaft wird durch eine selbstzerstörerische Gesetzgebung bewusst zugrunde gerichtet. Technologisch findet eine Rückabwicklung von Hochtechnologien statt. Die Parallelen zum Ende früherer Zivilisationen sind offensichtlich.

Der „Green Deal“ ist nicht nur in Deutschland, sondern der ganzen EU zur neuen Leitlinie geworden – und sollte die Bürger auf das Höchste besorgen: Es geht um nichts weniger als ihre Transformation in eine amorphe Masse, der sowohl Besitz als auch Bewegungsfreiheit und selbst Identität systematisch genommen werden soll.

Sucht man nach historischen Parallelen, bietet sich ein Ausflug in die römische Kaiserzeit und die Einrichtung des „Kolonats“ an: Inflation, Schuldenkrisen, Seuchen und Barbareneinfälle hatten es den einfachen Bauern immer schwerer gemacht, weiterhin unabhängig ihre Güter zu bewirtschaften. Um der zunehmenden Zahlungsunfähigkeit und der Landflucht entgegenzuwirken, erließ der römische Staat immer radikalere Gesetze, um die Bauern an die Scholle zu binden und somit de facto zum Besitz der jeweiligen Großgrundbesitzer zu machen, aus denen sich im Laufe der Jahrhunderte ein echter Feudaladel entwickeln sollte.

Die Schaffung des neuen „Kolonats“

In Rom war diese Entwicklung eine Konsequenz der Schwäche von Staat und Wirtschaft; im heutigen Europa aber verhält es sich genau andersherum: Eine bislang florierende Wirtschaft in einem weiterhin überaus einflussreichen europäischen Staatenverbund wird durch eine selbstzerstörerische Gesetzgebung bewusst zugrunde gerichtet. Konsequenz (oder vielleicht sogar Ziel?): Den bisherigen Träger der europäischen Demokratien, die bürgerliche Mittelschicht, in ein höriges Proletariat zu transformieren, während ihr mühsam akkumulierter Besitz an die zunehmend mächtige Kaste der Superreichen verhökert werden soll, ein System, das ich vor einiger Zeit einmal in Anlehnung an Oswald Spengler den „Milliardärssozialismus“ genannt habe.

Die Schaffung dieses neuen „Kolonats“ beruht auf vier Säulen. Die erste Säule der Transformation ist die bereits bekannte Zerstörung altehrwürdiger Solidargemeinschaften durch Masseneinwanderung, staatlich geförderte Familienzerstörung, Diversity-Quoten, Gender-Theorie und Entchristianisierung, um ein Maximum an politischer Zersplitterung und Hass zu erzeugen, die jeden breiten zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Unterdrückung unmöglich machen.

Die zweite Säule besteht in der sinnlosen Verteuerung der Energiekosten und somit der eigentlichen Antriebskraft unserer Gesellschaft durch den hochgefährlichen Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom im Namen der „Klimarettung“. Die dritte Säule besteht in der erzwungenen Einführung der Elektromobilität sowie der Abschaffung des Verbrennungsmotors: Hohe Anschaffungspreise, noch höhere Energiekosten und schließlich eine überaus reduzierte Autonomie, zusammen mit unerhört langen Ladezeiten werden es wohl unmöglich machen, weiter jene Mobilität zu genießen, an die wir seit den 1950ern gewöhnt sind und welche integraler Bestandteil unseres Verständnisses von Freiheit ist.

Die vierte Säule und die Gefahr des Transhumanismus

Der moderne europäische Mensch wird an einen immer engeren Aktionsradius gebunden, den er nur mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln überwinden kann, welche bereits jetzt ineffizient und unzuverlässig sind. Die vierte Säule ist durch die neuen Vorgaben zur Beheizung und Isolierung von Privathäusern gegeben. Die anfallenden Kosten werden die Mehrzahl der Hausbesitzer entweder zu Sklaven ihrer Bank machen oder dazu zwingen, ihre Immobilien panikartig zu verscherbeln, was letztlich wieder nur einigen großen Investoren und Hedgefonds nützt – welche, oh Wunder, aus „Sorge“ um das Klima gerade die radikalsten grünen NGOs großzügig bezuschussen.

Und als wäre all dies noch nicht genug, hören wir schon die Forderung nach einem CO2-Pass, welcher es ermöglichen soll, die wenigen verbleibenden freien Lebensäußerungen der Europäer als unzulässige „Umweltverschmutzung“ zu disqualifizieren und ein weiteres Mal zu besteuern – und gleichzeitig ein „Social Credit System“ nach chinesischem Vorbild zu begründen.

Und so finden wir uns trotz modernster Technologie und politischer Theoriebildung in einer Lage wieder, wo der europäische Mensch auf völlig legalem und rechtstaatlichem Wege Schritt für Schritt seiner Freiheit beraubt wird und schließlich den spätantiken Kolonen höchstens quantitativ, aber nicht qualitativ überlegen sein dürfte …

Die Rückkehr zu atavistischen Gesellschaftsformen und der Rückschritt der Technologie

Nicht nur ist diese Entwicklung keine Ausnahme in der Weltgeschichte: Alle späten Zivilisationen neigen zu einer immer stärkeren Einschränkung der Freiheit ihrer Bürger, und ganz offensichtlich scheint die Technologie als solche nur einen sehr oberflächlichen Einfluss auf die innere Entwicklung einer jeden Kultur zu haben, wenn sogar das scheinbar so fortschrittliche Abendland von dieser Dynamik betroffen ist.

Die langsame Rückkehr der hochentwickelten westlichen Zivilisation zu atavistischen, feudalen Gesellschaftsformen hat aber noch eine andere Konsequenz, nämlich den allmählichen Rückschritt der Technologie, wie wir ihn ebenfalls in allen Spätzivilisationen finden. Lediglich im Bereich der Informationstechnologie gibt es weiterhin eine gewisse Art von Fortschritt, dessen Auswirkungen jedoch äußerst begrenzt bleiben und sich letztlich auf zwei Bereiche beschränken: zum einen die Flucht in immer raffiniertere k

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Der „Green Deal“ – ein neues spätantikes Kolonat?

Eine bislang florierende Wirtschaft wird durch eine selbstzerstörerische Gesetzgebung bewusst zugrunde gerichtet. Technologisch findet eine Rückabwicklung von Hochtechnologien statt. Die Parallelen zum Ende früherer Zivilisationen sind offensichtlich. IMAGO / Le Pictorium Der „Green Deal“ ist nicht nur in Deutschland, sondern der ganzen EU zur neuen Leitlinie geworden – und sollte die Bürger auf das Höchste besorgen: Es geht um nichts weniger als ihre Transformation in eine amorphe Masse, der sowohl Besitz als auch Bewegungsfreiheit und selbst Identität systematisch genommen werden soll. Sucht man nach historischen Parallelen, bietet sich ein Ausflug in die römische Kaiserzeit und die Einrichtung des „Kolonats“ an: Inflation, Schuldenkrisen, Seuchen und Barbareneinfälle hatten es den einfachen Bauern immer schwerer gemacht, weiterhin unabhängig ihre Güter zu bewirtschaften. Um

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