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Das Ende des Wirtschaftswachstums

Published On: 26. Mai 2023 0:09

Der Niedergang des Wirtschaftswachstums in der westlichen Welt

Veröffentlicht am 26. Mai 2023 von Redaktion

Der vorliegende Aufsatz von Christian Kreiss gibt die Kernthese eines Buches mit dem gleichen Titel wieder, das im Herbst 2023 erscheinen soll. «Transition News» durfte den Beitrag mit freundlicher Genehmigung des Autors übernehmen.

Die Zeiten ständigen realen Wirtschaftswachstums in der westlichen Welt sind vorbei. Wir stehen an einer säkularen Wende. Trotz immer weiterer Erfindungen und technischen Fortschritts, trotz ständig weiter steigender Arbeitsproduktivität wird es zukünftig vermutlich kaum weiteres reales, wohlfahrtssteigerndes Wirtschaftswachstum für den Grossteil der Bevölkerung geben. Oder wir werden sogar eine Schrumpfung unseres realen Wohlstandes für den grössten Teil der Menschen der westlichen Welt und vieler anderer Länder erleben.

Die Ursachen für das Ende des Wirtschaftswachstums

Meiner Ansicht nach sind es zwei Haupttreiber, die uns in den Niedergang führen. Zum einen abnehmende Gesundheit. Zum anderen, und das dürfte der Hauptgrund sein, sinkende Ethik- und Moralstandards.

1. Abnehmende Gesundheit, Zunehmende Zivilisationskrankheiten

Wenn wir immer kranker werden, wenn Allergien, Neurodermitis, Diabetes, Bluthochdruck, Karies, ADHS, Adipositas, Arthrose, Rheuma, Krebs bereits in jungen Jahren zunehmen, brauchen wir immer mehr Gesundheitspersonal und Medikamente. Dadurch steigt offiziell die Wirtschaftskraft. Eine Zunahme dieser Gesundheitsdienstleistungen oder -produkte steigert das BIP. In Wahrheit kommt es jedoch nicht zu einem Zuwachs an Wohlstand oder Wohlbefinden, im Gegenteil. Man «repariert» nur aufwendig, mit viel Zeit, Kraft und Schmerz, versucht, den Zustand der Gesundheit, der vorher da war, wieder zu erreichen oder zumindest sich nicht weiter verschlechtern zu lassen.

2. Sinkende Moral- und Ethikstandards

Wenn die Moral- und Ethikstandards in einem Land sinken, hat das gravierende schädliche ökonomische Auswirkungen. Schlüsselfaktoren sind Vertrauen und Verlässlichkeit. Unsere Wirtschaft ist in höchstem Masse arbeitsteilig organisiert. Die Produktionsketten sind oft sehr lang und erstrecken sich über viele Länder und Kontinente. Wenn ein Glied in der Produktionskette bricht, funktioniert die ganze Lieferkette nicht mehr, wie wir während der Lockdowns schmerzlich erfahren mussten. Wie stellt man sicher, dass die Lieferketten im Grossen und im Kleinen funktionieren, dass sich alle Beteiligten an die Regeln halten, dass Lieferfristen und Qualitätskriterien erfüllt werden? Je weniger sich die am Wirtschaftsprozess beteiligten Menschen an Ethik und Moral halten, desto höher werden die Transaktionskosten. Das verteuert Produktion und Verteilung der Güter und Dienstleistungen. Je niedriger die Moralstandards, desto mehr wird betrogen. Cum-Ex-Geschäfte, Dieselskandal, Wirecard (5), Gamme

Das Ende des Wirtschaftswachstums in einigen Ländern

Dass viele Länder in oder vor einer Phase realer Wohlfahrtsstagnation oder gar -schrumpfung stehen sollen, klingt auf den ersten Blick vielleicht sehr unplausibel. Daher ein paar empirische Belege anhand von Ländern, in denen die prophezeite Entwicklung bereits seit einigen Jahren weitgehend eingetreten ist: Gemessen am offiziell ausgewiesenen kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf gab es in Grossbritannien, Südafrika, Mexiko und Japan in den letzten 14 Jahren praktisch kein Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum mehr. Brasilien stagniert seit 10 Jahren und die Menschen in Italien sind heute laut Regierungsangaben ärmer als vor 20 Jahren. (2)

In Deutschland ist das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf von 2007 bis 2021 offiziell um insgesamt 11,6 Prozent gestiegen. (3) Das klingt eigentlich nicht schlecht. Allerdings kommt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung von 2016 für einen etwas weiter zurückliegenden Zeitraum zu ganz anderen Ergebnissen. Die gewerkschaftsnahen Wissenschaftler stellten dem BIP einen eigenen Wohlfahrtsindikator gegenüber, den Nationalen Wohlfahrtsindex (NWI). Dieser ergänzt das BIP unter anderem um Verteilungskomponenten, ehrenamtliche Beschäftigung und es werden Tätigkeiten zur Schadensminderung wie Kosten durch Kriminalität, Umweltbelastung, Lärmbelästigung usw. abgezogen. (4) Von 1991 bis 2014 stieg demnach das reale BIP in Deutschland um insgesamt 34,3 Prozent. Der Wohlfahrtsindex NWI erhö

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Das Ende des Wirtschaftswachstums

Bild: K. Demeter/Midjourney Veröffentlicht am 26. Mai 2023 von Red. Der vorliegende Aufsatz von Christian Kreiss gibt die Kernthese eines Buches mit dem gleichen Titel wieder, das im Herbst 2023 erscheinen soll. «Transition News» durfte den Beitrag mit freundlicher Genehmigung des Autors übernehmen. Die Zeiten ständigen realen Wirtschaftswachstums in der westlichen Welt sind vorbei. Wir stehen an einer säkularen Wende. Trotz immer weiterer Erfindungen und technischen Fortschritts, trotz ständig weiter steigender Arbeitsproduktivität wird es zukünftig vermutlich kaum weiteres reales, wohlfahrtssteigerndes Wirtschaftswachstum für den Grossteil der Bevölkerung geben. Oder wir werden sogar eine Schrumpfung unseres realen Wohlstandes für den grössten Teil der Menschen der westlichen Welt und vieler anderer Länder erleben. Vor gut 100 Jahren prognostizierte Oswald Spengler in seinem Buch «Der Untergang

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