Spotlight Tilo Graeser ueber gesellschaftlichen Widerstand in Corona-Zeiten
Die vierte Gewalt im Staat
Der Wortjournalist Tilo Gräser beklagt, dass die Medien von heute, sowohl gedruckt als auch gesendet, langweilig geworden sind. Gräser, der in der DDR aufgewachsen ist und später Journalistik in Leipzig studierte, war unter anderem als Chefredakteur des kritischen Magazins ViER tätig. Rückblickend auf sein Studium kommt er zu dem Schluss, dass die Gleichschaltung der Medien in, aber auch schon vor der Corona-Krise ihren Ursprung unter anderem in der zunehmend mangelhaften Qualität der Journalistenausbildung zu suchen ist. Autoritäten werden von den Medien kaum noch hinterfragt. Im Gegenteil, angehende Journalisten werden regelrecht darauf „getrimmt“, diesen kritiklos zu vertrauen.
Ein weiterer Grund für Konformität, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, sieht er in den Macht- und Eigentumsstrukturen, der Finanzierung, der politischen Kontrolle und Steuerung. Aber auch die Angst, den eigenen Lebensstandard zu verlieren und vor allem die Verflechtung von führenden Medienspitzen mit einem Macht-Elitennetzwerk sind als Kausalitäten zu nennen. Letzten Endes wird nur der unterdrückt, der sich unterdrücken lässt, was Tilo Gräser nie eine Karriere in den etablierten Medien hat anstreben lassen. Er vertritt die Idee der freien Medien als gedachte 4. Gewalt im Staat neben Legislative, Judikative und Exekutive, um staatliche und wirtschaftliche Macht begrenzen zu können.
Die Qualität der Journalistenausbildung
Tilo Gräser sieht die mangelhafte Qualität der Journalistenausbildung als einen der Gründe für die Gleichschaltung der Medien. Angehende Journalisten werden regelrecht darauf „getrimmt“, Autoritäten kritiklos zu vertrauen. Die Ausbildung sollte jedoch dazu befähigen, kritisch zu hinterfragen und unabhängig zu berichten. Eine bessere Ausbildung könnte dazu beitragen, dass die Medien wieder ihre Rolle als kritische Instanz in der Gesellschaft wahrnehmen.
Die Verflechtung von Medienspitzen mit einem Macht-Elitennetzwerk
Ein weiterer Grund für die Konformität der Medien sieht Tilo Gräser in der Verflechtung von führenden Medienspitzen mit einem Macht-Elitennetzwerk. Diese Verflechtungen können dazu führen, dass bestimmte Themen nicht kritisch genug beleuchtet werden oder dass bestimmte Interessen bevorzugt werden. Eine unabhängige Berichterstattung ist jedoch nur möglich, wenn die Medien frei von Einflüssen sind.
Die Idee der freien Medien als gedachte 4. Gewalt im Staat
Tilo Gräser vertritt die Idee der freien Medien als gedachte 4. Gewalt im Staat neben Legislative, Judikative und Exekutive, um staatliche und wirtschaftliche Macht begrenzen zu können. Eine unabhängige Berichterstattung ist wichtig, um Missstände aufzudecken und die Gesellschaft zu informieren. Die Medien sollten ihre Rolle als kritische Instanz in der Gesellschaft wahrnehmen und sich nicht von politischen oder wirtschaftlichen Interessen beeinflussen lassen.
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Spotlight: Tilo Gräser über gesellschaftlichen Widerstand in Corona-Zeiten
Veröffentlicht am: 27. Mai 2023 | Anzahl Kommentare: noch keine Ausschnitt aus dem Gespräch mit Tilo Gräser (Die vierte Gewalt im Staat) – Hier in voller Länge zu sehen: https://apolut.net/im-gespraech-tilo-graeser/ „In unserem deutschen „Blätterwald“ ist es so öde geworden.“ …so der Wortjournalist Tilo Gräser. Damit sind die Medien von heute gemeint – gedruckt wie gesendet. In der DDR aufgewachsen und sehr wohl wissend, dass der Beruf des freien Journalisten in diesem System keine Zukunft hatte, studierte er erst nach der Öffnung der Grenzen Journalistik in Leipzig. Gräser war unter anderem als Chefredakteur des kritischen Magazins ViER. tätig. Rückblickend auf sein Studium kommt er zu dem Schluss, dass die Gleichschaltung der Medien in, aber auch schon vor der Corona-Krise ihren Ursprung
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