Türkei-Wahlen enden mit Erdogan als Favorit für Verlängerung der 20-jährigen Herrschaft

Am Sonntag schlossen die türkischen Wahllokale in einer historischen Stichwahl, die Präsident Recep Tayyip Erdogan’s zwei Jahrzehnte dominierende, aber umstrittene islamische Herrschaft bis 2028 verlängern könnte. Der längstdienende Führer des NATO-Mitglieds trotzte Kritikern und Zweiflern und erzielte im ersten Wahlgang am 14. Mai einen komfortablen Vorsprung gegen seinen säkularen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu. Kilicdaroglu schmiedete eine starke Koalition, die Erdogans enttäuschte ehemalige Verbündete mit säkularen Nationalisten und religiösen Konservativen zusammenbrachte. Oppositionsanhänger sahen dies als eine Chance, die Türkei vor der Umwandlung in eine Autokratie durch einen Mann zu retten, dessen Machtkonsolidierung der der osmanischen Sultane ähnelt.

Kilicdaroglu tauchte nach dem ersten Wahlgang als transformierter Mann wieder auf. Die Botschaft des ehemaligen Beamten von sozialer Einheit und Freiheit wich schreibtischthumpenden Reden über die Notwendigkeit, Migranten sofort auszuweisen und Terrorismus zu bekämpfen. Seine Rechtskurve richtete sich an Nationalisten, die als große Gewinner der parallelen Parlamentswahlen hervorgingen. Der 74-Jährige hatte sich immer an den festen nationalistischen Prinzipien von Mustafa Kemal Ataturk gehalten – einem verehrten Militärkommandanten, der die Türkei und Kilicdaroglus säkulare CHP-Partei bildete. Aber diese spielten eine untergeordnete Rolle bei seiner Förderung von sozial liberalen Werten, die von jüngeren Wählern und Großstädtern praktiziert werden.

Erdogan wird von ärmeren und ländlicheren Teilen der zerrissenen Gesellschaft der Türkei wegen seiner Förderung religiöser Freiheiten und der Modernisierung einst heruntergekommener Städte im anatolischen Kernland gelobt. Aber Erdogan hat aufgrund seiner Unterdrückung von Dissens und seiner Verfolgung einer muskulösen Außenpolitik zunehmend Besorgnis in der westlichen Welt ausgelöst. Er startete militärische Eingriffe in Syrien, die europäische Mächte verärgerten und türkische Soldaten auf die andere Seite der von den USA unterstützten kurdischen Kräfte brachten. Seine persönliche Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin hat auch den Krieg des Kremls in der Ukraine überstanden

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Turkey polls close with Erdogan favourite to extend 20-year rule

Turkish polling stations closed Sunday in a historic runoff election that could extend President Recep Tayyip Erdogan’s two decades of dominant but divisive Islamic style of rule until 2028. The NATO member’s longest-serving leader defied critics and doubters by emerging with a comfortable lead against his secular challenger Kemal Kilicdaroglu in the first round on May 14. Kilicdaroglu cobbled together a powerful coalition that grouped Erdogan’s disenchanted former allies with secular nationalists and religious conservatives. Opposition supporters viewed it as a do-or-die chance to save Turkey from being turned into an autocracy by a man whose consolidation of power rivals that of Ottoman sultans. “I invite all my citizens to cast their ballot in order to get rid of this

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