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Wahlerfolg von Erdogan Deutschturken und Turkdeutsche

Published On: 30. Mai 2023 11:06

ältig von Diskriminierung betroffen war. In der Stichwahl haben jetzt wieder die in der Bundesrepublik lebenden Immigranten mit türkischem Pass mit überwältigender Mehrheit für Erdogan gestimmt. Diesmal waren es im Bundesdurchschnitt 67,4 Prozent. Im ersten Wahlgang hatten in einigen Städten, zum Beispiel in Essen, 77 Prozent Erdogan gewählt. Dieser Wahlerfolg lässt sich nicht allein durch das Wirken der Moscheeverbände (Ditib und IGMG) und den Wahlkampf des AKP-Lobbyvereins UID (Union Internationaler Demokraten) erklären, so sehr das alles zusammen mit der Monopolisierung der türkischen Medien sicher dazu beigetragen hat. In der folgenden Analyse wird die politische Einstellung der (Im)migranten aus der Türkei auf ihre Migrationsgeschichte zurückgeführt.

Eine Klarstellung

Zuerst einmal gilt es zu beachten, dass von den aus der Türkei Zugewanderten nur etwa die Hälfte (1,5 Mio.) bei dieser Wahl wahlberechtigt war. So viele besitzen den türkischen Pass, teilweise auch aufgrund doppelter Staatsbürgerschaft. Von diesen Wahlberechtigten hat also die Mehrheit Erdogan gewählt. Mit welcher Partei die anderen knapp 50 Prozent sympathisieren, wissen wir nicht. Vieles spricht aber dafür, dass diejenigen, die sich irgendwann um die deutsche Staatsangehörigkeit bemüht haben, tendenziell ein eher distanziertes Verhältnis zu der seit 2014 regierenden AKP und ihrem Präsidenten haben. Im Folgenden wird deshalb weniger von denen die Rede sein als vielmehr von denen, die zu Recht „Deutschtürken“ genannt werden. Für die anderen würde die unübliche Benennung Türkdeutsche besser passen, so wie man von Deutschamerikanern spricht.

Ein Blick auf die Migrationsgeschichte

Bis 2000 bestimmte das Abstammungsprinzip das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht, aber damit auch die soziale „Zugehörigkeitsordnung“ (Paul Mecheril). Das brachte es mit sich, dass die ins Land geholten „Gastarbeiter“, besonders die aus der Türkei, immer in einem Provisorium lebten. Auch nach Änderung der Rechtslage sahen sie sich Ausgrenzungen ausgesetzt. Als Bürger verschmäht, verstehen sich viele eben nach wie vor primär als Bürger der Türkei. Nicht wenige sympathisieren mit dem türkischen Nationalismus.

Die Anwerbung von Arbeitskräften

Ein Vertrag von 1961 zwischen der Bundesrepublik und der Türkei regelte die Anwerbung von Arbeitskräften. Diese sollten für eine begrenzte Zeit, zunächst nur für jeweils zwei Jahre, zu Arbeiten in der Produktion herangezogen werden und dann zurückkehren (sog. Rotationsprinzip). Für das westdeutsche Kapital hatten die Anwerbeabkommen – vorher waren bereits solche Abkommen mit Italien (1955), Franco-Spanien und Griechenland (1960) abgeschlossen worden – den Vorteil, dass der Arbeitsmarkt sich wieder entspannte und der Lohndruck von den Unternehmen genommen wurde. Die Einführung der Wehrpflicht hatte ihm nämlich Arbeitskräfte entzogen, und die Abriegelung der Grenze zur DDR stoppte den Zufluss von dort. Vorteilhaft erschien außerdem die höhere Flexibilität des Arbeitsmarktes durch das Rotationsprinzip. Der Vorteil für die Türkei bestand in der Absorption der Überschussbevölkerung vor allem aus den ländlichen Gebieten Anatoliens.

Die Entstehung türkisch dominierte städtische Quartiere

Ungeachtet der unsicheren Aufenthaltstitel verfestigte sich jedoch der Aufenthalt. Allmählich entstanden „türkisch“ dominierte städtische Quartiere, meist Altstadtviertel mit „besonderem Erneuerungsbedarf“. Aber auch einige kleine Industriestädte mit einem hohen Anteil türkischsprachiger Arbeiterfamilien wurden zu einer Art Klein-Istanbul. Da hatte die wirtschaftliche Marginalisierung der Arbeitsmigranten bereits begonnen. Schuld war Automatisierung vieler Produktionsprozesse, mit der die für sie typischen, nämlich schmutzigen, lärmbelasteten Arbeitsplätze wegrationalisiert wurden

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Wahlerfolg von Erdogan: Deutschtürken und Türkdeutsche

In der Stichwahl haben jetzt wieder die in der Bundesrepublik lebenden Immigranten mit türkischem Pass mit überwältigender Mehrheit für Erdogan gestimmt. Diesmal waren es im Bundesdurchschnitt 67,4 Prozent. Im ersten Wahlgang hatten in einigen Städten, zum Beispiel in Essen, 77 Prozent Erdogan gewählt. Dieser Wahlerfolg lässt sich nicht allein durch das Wirken der Moscheeverbände (Ditib und IGMG) und den Wahlkampf des AKP-Lobbyvereins UID (Union Internationaler Demokraten) erklären, so sehr das alles zusammen mit der Monopolisierung der türkischen Medien sicher dazu beigetragen hat. In der folgenden Analyse wird die politische Einstellung der (Im)migranten aus der Türkei auf ihre Migrationsgeschichte zurückgeführt. Von Georg Auernheimer. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Eine Klarstellung Zuerst einmal

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