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Wertlose Schlagzeilen von der Sueddeutschen ueber Zuerich bis Bern

Published On: 31. Mai 2023 10:01

Urs P. Gasche / 31.05.2023

Öffentlichkeit wird erneut mit relativen Risikozahlen in die Irre geführt

Die Redaktion des Tamedia-Konzerns hat einen Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) übernommen und in der halben Deutschschweiz verbreitet. Der Artikel behauptete, dass die Covid-Impfung einen angeblich außerordentlich großen Nutzen habe: Zwei Impfdosen würden das Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion „um etwa 40 Prozent reduzieren“. Diese Information ist jedoch irreführend, da die Leserinnen und Leser die Schlagzeile so verstehen, dass sie ihr persönliches Risiko, an Long-Covid zu erkranken, mit zwei Impfdosen um 40 Prozent verringern können. In Wirklichkeit ist nur der „relative“ Nutzen von zwei Impfdosen gemeint. Wenn man die absoluten Zahlen verschweigt, ist die Information „reduziert das Risiko um 40 Prozent“ wertlos.

Es muss deshalb einleuchten, dass die alleinige Angabe der relativen Risikoreduktion („reduziert das Risiko um 40 Prozent“) eine wertlose und irreführende Information ist. Um den Wert und die Glaubwürdigkeit der Schlagzeile „Impfung reduziert das Risiko um 40 Prozent“ zu erhöhen, schrieb die Autorin, es handle sich um eine Metaanalyse britischer Forscher, die „41 Studien aus verschiedenen Ländern mit insgesamt 860’000 Patienten ausgewertet“ hätten. Das stimmt nicht. Um den Nutzen der Impfung zu bewerten, um den es im SZ- und Tamedia-Artikel ging, haben die Forscher von den 41 durchgesehenen Studien lediglich vier brauchbare ausgewertet.

Tamedia informiert wie andere Medien immer wieder mit relativem Nutzen

Wie manch andere Medien geben auch die Tamedia-Zeitungen Risiken und Nutzen immer wieder mal wieder ausschließlich mit relativen Zahlen an, ohne über den absoluten Nutzen oder das absolute Risiko zu informieren. Im Sommer 2022 verbreitete beispielsweise der „Tages-Anzeiger“, das Medikament Paxlovid könne „das Risiko, an der Infektion zu sterben, um 75 Prozent senken“. Dies sei „eine sehr gute Wirksamkeit“. Viele Leserinnen und Leser verstanden das fälschlicherweise so, dass sie dank Paxlovid ihr persönliches Sterberisiko um 75 Prozent senken könnten.

Long-Covid trotz dreifacher Impfung

Vor über einem Jahr wurde Ex-Skiprofi Marco Büchel auf Covid-19 positiv getestet, obwohl er dreifach geimpft war. Lange litt er an Long-Covid. Spitzensportler sind von Long-Covid überdurchschnittlich betroffen, weil sie nach einer Covid-Erkrankung zu schnell versuchen, wieder in Form zu kommen. Davon rieten Fachärzte schon bald ab. Unter den Betroffenen ist Marathonläuferin Chantal Britt, Präsidentin des Vereins „Long Covid Schweiz“. Der „Blick“ berichtete über den GC-Fußballprofi Petar Pusic und die Schweizer 800-Meter-Rekordhalterin Selina Rutz-Büchel, die beide an Long-Covid litten.

Die Bedeutung von absoluten Zahlen in der Risikokommunikation

In der Risikokommunikation gilt schon lange der Grundsatz, das relative Risiko oder den relativen Nutzen nur dann anzugeben, wenn gleichzeitig mit absoluten Zahlen informiert wird. Die alleinige Angabe der relativen Risikoreduktion ist irreführend und wertlos. Es ist wichtig, dass die Leserinnen und Leser die absoluten Zahlen kennen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Die Rolle der Medien bei der Risikokommunikation

Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Risikokommunikation. Sie müssen sicherstellen, dass sie die Leserinnen

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Wertlose Schlagzeilen von der Süddeutschen über Zürich bis Bern

Urs P. Gasche / 31.05.2023  Wieder wird die Öffentlichkeit mit der Angabe eines «relativen» Risikos in die Irre geführt. Die Autorin zeigt sich unbeeindruckt. Die Redaktion des Tamedia-Konzern übernahm einen Artikel der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) und verbreitete ihn in der halben Deutschschweiz. Es ging um einen angeblich ausserordentlich grossen Nutzen der Covid-Impfung: Zwei Impfdosen würden das Risiko von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion «um etwa 40 Prozent reduzieren». Irreführende und wertlose Information Diese Information ist krass irreführend, weil praktisch alle Leserinnen und Leser die Schlagzeile so verstehen, dass sie ihr persönliches Risiko, an Long-Covid zu erkranken, mit zwei Impfdosen um 40 Prozent verringern können. Das wäre die absolute Reduktion des Risikos: Dank der Impfung erkranken von 10’000 Geimpften 4000 nicht an Long-Covid. Die Impfung wäre enorm

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Categories: Corona, Deutsch, Infosperber, Medien, QuellenTags: Daily Views: 1Total Views: 22
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