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Kleine Helden des Alltags (VII) Erwin der Jockelesbur

Published On: 5. Juni 2023 0:18

Erwin Willmann – Ein Leben für die Tiere

Erwin Willmann war ein Mann, der sein Leben den Tieren gewidmet hat. Er wurde am Heiligen Abend 1929 in einem kleinen Bauerndorf in der Nähe von Zell am Harmersbach im idyllischen Kinzigtal im Schwarzwald geboren. Dort wuchs er auf dem elterlichen “Jockeleshof” auf und entdeckte sehr früh seine tiefe Liebe zu den Tieren des Hofes, die bald zu “seinen” Tieren wurden. Seine ganz große Liebe war und blieb allerdings Anna, die am 20. Mai 1958 seine Frau und später die “Jockelesbäuerin“ wurde.

Der Jockeleshof – Ein klassisches Schwarzwälder Bauerngehöft

Erwin Willmann übernahm den Hof von seinem Vater und modernisierte zuerst Teile der Infrastruktur. Der Jockeleshof war ein klassisches Schwarzwälder Bauerngehöft: Ein mächtiges, wuchtiges und sehr langgezogenes Gebäude, in dem nach vorn, zur Dorfstraße hin, die Wohn- und Schlafräume, die gute Stube, diverse Kammern und vor allem die riesige Küche untergebracht waren. Letztere war das “Sozialzentrum” des Hofes. Es gab eine Verbindung vom Küchenherd zur Räucherkammer in der Etage darüber, und so konnte Anna aus der Küche heraus Waren räuchern, ohne große Wege erledigen zu müssen.

Etwas weiter hinten in dem gestreckten Gebäudekomplex fanden sich die Ställe und der Scheunenbereich. Zum Jockeleshof gehörten Wald, Felder mit Obst, Gemüse und Getreide und Kühe, Schweine, Hühner, Kaninchen und weitere kleine Tiere wie Katzen für die Kinder und natürlich Mäuse. Der Hof war ziemlich autark und bot eine Menge an Köstlichkeiten, mit denen die ganze Umgebung versorgt wurde.

Ein Leben für die Tiere

Erwin Willmann galt überall im Ort als besonders tierfreundlich. Seine Familie und seine “Viecher” waren sein Ein und Alles. Er konnte fuchsteufelswild werden, wann immer Tiere gequält wurden oder ihnen Leid angetan wurde. Wenn auf dem Jockeleshof geschlachtet wurde, gab es mit allen Beteiligten ein Schlachteessen. Ein einziges Mal war ich selbst dabei. Erwin – als Bauer und Gastgeber – sprach vor Beginn der Speisung ein kleines Gebet und dankte dem Tier mit dessen Namen, dass es der Hofgemeinschaft nun fürs nächste halbe Jahr als Speise diente.

Ein paar Jahre später, bei einem der weiteren Besuche, habe ich ihn gefragt, wieso er die Tiere einerseits so liebt und sie andererseits auf seinem Hof schlachten lässt. Darauf gab er mir eine unfassbar kluge und weise Antwort, an der ich erkannte, dass er viele Jahre über diesen scheinbaren Widerspruch selbst sinniert haben musste. Erwin sagte: “Sieh mal: Das ist der Lauf der Dinge! Wenn wir Bauern keine Viecher mehr aufziehen, hegen und pflegen und ihr Fleisch nicht mehr genutzt wird, dann werden diese Viecher einfach gar nicht auf dieser schönen Welt sein – Auch wenn am Ende des Lebens – wie bei uns – der Tod steht, so können und sollen sie ein glückliches und zufriedenes Leben haben. Wenn wir Bauern keine Viecher mehr halten, dann werden sie zukünftig gar kein Leben haben!“

Erwin Willmann hat den Staffelstab an seinen Sohn Gebhard weitergegeben, der den Hof seither im Geist seines Vaters fortführt. Anfangs stand Erwin noch wie eh und je selbst auf dem Hofe, zog sich dann aber mehr und mehr zurück. Im Sommer 2014 ist er friedlich entschlafen. Seine lebenslange Heldenleistung für die Tiere und für sein Streben

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Kleine Helden des Alltags (VII): Erwin, der “Jockelesbur“

Erwin mit seiner Anna auf dem “Jockeleshof” (Foto:privat) Erwin Willmann war ein ganz besonderer Mann. Das zeigte sich schon am Tag seiner Geburt: Er wurde am Heiligen Abend 1929 in einem kleinen Bauerndorf in der Nähe von Zell am Harmersbach im idyllischen Kinzigtal im Schwarzwald geboren. Dort wuchs er auf dem elterlichen “Jockeleshof” auf und entdeckte sehr früh seine tiefe Liebe zu den Tieren des Hofes, die bald zu “seinen” Tieren wurden. Seine ganz große Liebe war und blieb allerdings Anna, die am 20. Mai 1958 seine Frau und später die “Jockelesbäuerin“ wurde. Als er den Hof von seinem Vater übernahm, modernisierte er zuerst Teile der Infrastruktur: Im Backhaus wurde eine automatische Knetmaschine aufgestellt, damit seine Frau etwas Entlastung bekam.

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