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Kontertext Der taegliche Turing-Test

Published On: 5. Juni 2023 10:16

r Leser sich da, ob das nicht zu Lasten der Qualität geht. Denn der GPT erfindet keine neuen Inhalte, sondern greift auf bereits vorhandene Daten im Internet zurück. Doch wie funktioniert der GPT überhaupt?

Der Generative Pretrained Transformer (GPT) von OpenAI ist ein neuronales Netzwerk, das auf einem Large Langue Model (LLM) basiert. Seit Ende November 2022 ist er weltweit im Einsatz und liefert akkurat formulierte Texte, egal ob auf Englisch oder Deutsch, ja teilweise sogar in Dialekt. Der GPT greift auf Trainingsdaten aus dem weltweiten Web zurück, die er zu Antworten und Aussagen auswertet. Dabei berechnet er an jeder Stelle eines Satzes nach statistischem Verfahren ein wahrscheinlich nächstes Wort für die Fortsetzung. Das Verfahren lässt sich vergleichen mit den drei Wortvorschlägen auf WhatsApp, nur eben viel raffinierter.

Der Turing-Test, den der englische Mathematiker Alan Turing vor 75 Jahren entwarf, ist heute ein Gradmesser für maschinelle Intelligenz. Dabei kommuniziert ein Befrager per Tastatur und Bildschirm mit zwei Gegenübern, die er nicht sieht. Das eine Gegenüber ist ein Mensch, das andere eine Maschine. Ziel der Befragung ist es herauszufinden, welches Gegenüber Mensch, welches Maschine ist. Wenn letztere den Menschen derart zu imitieren vermag, dass der Befrager zu keinem klaren Urteil mehr kommt, kann die Maschine denken, ist sie folglich intelligent. Der GPT ist ein Beispiel für eine Maschine, die den Turing-Test bestehen könnte.

Die Verwendung des GPT hat jedoch auch ihre Tücken. Denn der GPT erfindet nichts Neues, sondern konfrontiert uns mit Werten, die aus der Mehrheit kommen. Das kann zu verwirrenden Antworten führen, wie ein Test zeigt. Die Frage nach dem Autor des Buches «Die Zukunft der Toten» wurde vom GPT mit einer Antwort beantwortet, die richtig und falsch in verwirrter Weise miteinander mixt. Formal formuliert der GPT tadellos, inhaltlich ist er jedoch höchst fragwürdig. Für Häme ist es jedoch zu früh. Der Turing-Test wird zur täglichen Pflicht, da wir nicht alle Antworten bei jeder Gelegenheit doppelt und dreifach überprüfen können.

H2: Die Auswirkungen des GPT auf unsere Schriftkultur

Der GPT hat Auswirkungen auf unsere Schriftkultur. Denn je mehr und je Vielfältigeres wir über das Internet erfahren, umso wichtiger wird das präzise einordnende Expertenwissen. Der GPT kann Hinweise, Einladungen, Börsenberichte, Abhandlungen und vor allem auch Übersetzungen. Doch ist es überhaupt von Belang, wer oder was einen Text geschrieben hat? Ein schlechter Text bleibt ein schlechter Text, und ein wirklich origineller, meinungsstarker Text stammt ohnehin (noch) vom Menschen. Fraglich bleibt jedoch das Mittelmass, die sachliche Auskunft. Genau hierin entfaltet sich die Wirkung des GPT, beginnt er die Gesellschaft zu durchdringen, unterminiert er unsere Schriftkultur.

Der Buchdienstleister bookwire hat den GPT in sein Operating System aufgenommen, damit Verlage einfacher «automatisierte Klappentexte und Social-Media-Beiträge für Instagram, Twitter oder Facebook» erstellen und «ihre digitalen Werke noch erfolgreicher» vermarkten können. Doch fragt sich der Leser, ob das nicht zu Lasten der Qualität geht. Denn der GPT erfindet keine neuen Inhalte, sondern greift auf bereits vorhandene Daten im Internet zurück. Die Verwendung des GPT kann somit zu einer Verflachung der Schriftkultur führen.

H2: Die Bedeutung des Expertenwissens in Zeiten des GPT

In Zeiten des GPT wird das präzise einordnende Expertenwissen immer wichtiger. Denn der GPT greift auf bereits vorhandene Daten im Internet zurück und konfrontiert uns mit Werten, die aus der Mehrheit kommen. Das kann zu verwirrenden Antworten führen, wie ein Test zeigt. Der Turing-Test wird somit zur täglichen Pflicht, da wir nicht alle Antworten bei jeder Gelegenheit doppelt und dreifach überprüfen können. Je mehr und je Vielfältigeres wir über das Internet erfahren, umso wichtiger wird das präzise einordnende Expertenwissen

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kontertext: Der tägliche Turing-Test

Beat Mazenauer / 5.06.2023  Unser Autor hat GPT eine Testfrage gestellt: Wer hat das Buch «Die Zukunft der Toten» verfasst? Die Antwort ist verwirrend. Als der englische Mathematiker Alan Turing vor 75 Jahren seinen Turing-Test entwarf, waren die computertechnischen Möglichkeiten noch sehr bescheiden. Umso prophetischer klingt aus heutiger Warte sein 1950 erschienener Aufsatz «Computing Machinery and Intelligence». Gleich eingangs stellt er darin die zentrale Frage «Can machines think?». Als Antwort schlägt er ein «Imitation game» vor, den Turing-Test. Ein Befrager kommuniziert per Tastatur und Bildschirm mit zwei Gegenübern, die er nicht sieht. Das eine Gegenüber ist ein Mensch, das andere eine Maschine. Ziel der Befragung ist es herauszufinden, welches Gegenüber Mensch, welches Maschine ist. Wenn letztere nun den Menschen derart

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