Schlägerei am Abgrund

Was hat die Berliner im Mai am meisten begeistert? Sicherlich der Fußball! Aber die Reaktion war zwischen „Wessies“ und „Ossies“ geteilt! Als ein Tor in der vorletzten Minute Westberlins legendäres Team „Hertha“ (gegründet 1892) aus der „Top 18“ Liga drängte und in die zweite Liga mit weniger TV-Zeit, weniger Werbeverträgen, Tickets und Gewinnen schickte, stöhnten zwei Drittel Berlins. Dann erreichte Ostberlins „Union“ (keine Gewerkschaftsbeziehungen, aber einmal eine GDR-Mannschaft) endlich die Nähe zur Spitze in dieser Top-Liga (4.) und kann nun an den Europameisterschaften teilnehmen. So gab es riesige Freude, mehr TV-Zeit, mehr Fans, mehr €€€€! Eine andere Spaltung teilte Menschen mit türkischem Hintergrund (viele haben eine doppelte Staatsbürgerschaft), von denen eineinhalb Millionen bei den Konsulaten in Deutschland für die türkischen Wahlen stimmten. Zwei Drittel, mit Wurzeln in konservativen, religiösen anatolischen Dörfern, halfen Erdogan zu gewinnen, während es in Berlin, mit vielen Fachleuten, Exilanten und Kurden, fünfzig-fünfzig war. Die Abstimmung spiegelte oft weniger Interesse an entfernter Politik wider als Protest gegen Diskriminierung gegenüber Menschen mit türkischen Namen bei der Jobsuche, Wohnungsvergabe oder im Allgemeinen.

In einer glücklichen Note kehrte der 25. „Karneval der Kulturen“ nach einer dreijährigen Covid-Pause nach Berlin zurück. Fantastisch kostümierte Tänzer, Musiker und Trommler aus zwanzig Nationalitäten (und aus Behindertengruppen) schlängelten sich, schlugen oder schimmerten durch Kreuzberg, den internationalsten Bezirk. Viel Farbe, viel Vorstellungskraft, kein Mangel an sichtbar gut geformten Körpern (auch einige weniger gut geformte) wurden von ein paar 100.000 an dem sonnigen Sonntag bewundert. Die Paraden setzen sich gegen Rassismus, Fremdenhass, Umweltzerstörung und Stacheldraht, Tränengasbarrikaden an Europas Außengrenzen ein.

Das Recht auf friedliche Demonstrationen ist durch das deutsche Gesetz garantiert; kaum verhüllte faschistische Märsche sind nicht nur erlaubt, sondern geschützt. Aber als Palästinenser in Berlin eine Kundgebung zur Erinnerung an Naqba beantragten, die brutale Vertreibung von mindestens 750.000 Arabern aus ihren Häusern und Dörfern im Jahr 1948 und in all den Jahren seitdem, zuletzt in Ost-Jerusalem, wurde die Genehmigung verweigert; „Es könnte zu Gewalt oder anti-israelischen Slogans und Rufen kommen, die als antisemitisch ausgelegt werden könnten.“ Eine kleine Protestkundgebung jüdischer Berliner, viele von der Linke-Partei, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen, wurde zuerst erlaubt (vielleicht aus Versehen), dann brutal von der Polizei gestört und in den Medien auf die befreundeten (und friedlichen) palästinensischen Gäste zurückgeführt, die als feindlich missverstanden wurden.

H2: Die politischen Spannungen in Deutschland

Die größte Partei der Regierungskoalition, die Sozialdemokratische Partei, angeführt von K

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Brawling on the Brink

What excited Berliners most in May? Surely soccer! But the reaction was split between “Wessies” and “Ossies”! When a second-to-last-minute goal pushed West Berlin’s legendary “Hertha” team (founded 1892) out of the “top 18” league and down into the second league, with less TV-time, less endorsements, tickets and profits, two-thirds of Berlin groaned. Then East Berlin’s “Union” (no labor union ties but once a GDR team) finally reached so close to the top in that top league (4th) that it can now compete in the European Championships. Thus huge joy, more TV time, more fans, more €€€€! A different split divided people with a Turkish background (many have dual citizenship), with one and a half million voting at their consulates

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