
Hetze, Hass, Gewalt: Die Schande von Göttingen – Rewritten in German: Verleumdung, Hass, Gewalt: Die Schande in Göttingen
Teilnehmer der „Herbsterwachen“-Demo, linke Gegendemonstranten im Hintergrund (Screenshot: Youtube)
Nachdem gesundheitliche Probleme, deren Zusammenhang mit mRNA-Spritzen natürlich rein spekulativ ist, mein politisches Engagement fast ein Jahr lang auf die Rolle eines „Schreibtischtäters“ reduziert haben, wollte ich am gestrigen Samstag endlich wieder einmal zu einer Demonstration fahren. Ich entschied mich gegen Magdeburg, wo ich – zumindest den späteren Berichten freier Medien zufolge – auf dem Domplatz inmitten von tausenden Demokraten und Patrioten ein großes Freiheits- und Friedensfest hätte miterleben können. Stattdessen fuhr ich zum „Herbsterwachen“ nach Göttingen, weil mir nach den Medienberichten im Vorfeld klar war, dass die Opposition auf diesem für sie schwierigen Pflaster jeden zusätzlichen Teilnehmer dringend brauchen würde. Diese Einschätzung erwies sich als richtig, aber trotzdem hinterließen die äußeren Umstände dieser Demonstration bei mir ein bleibendes Gefühl von Entsetzen über den Zustand der politischen Kultur in der Bundesrepublik des Jahres 2023.
Es muss betont werden, dass bei der Auftaktkundgebung des „Herbsterwachens“ vor dem Göttinger Bahnhof keinerlei „rechte“ Symbolik zu sehen war – nicht einmal von der AfD. Auch in den Redebeiträgen war nichts zu vernehmen, was man auch nur andeutungsweise als „rechtsextrem“ deuten könnte, wenn man nicht als linker Inquisitor etwa das Wort „Souveränität“ zwanghaft in einem solchen Sinne missverstehen würde. Man kann die Intention des „Herbsterwachens“, die gegen Ende der Auftaktkundgebung in zehn Thesen zusammengefasst wurde, als „radikaldemokratisch“, aber eben als uneingeschränkt demokratisch beschreiben. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, am Göttinger Wall, fand gleichzeitig eine lautstarke Gegenkundgebung statt, auf der unter anderem die Göttinger Oberbürgermeisterin sprach. Ich habe ihre Rede nicht gehört und unterstelle ihr deshalb auch keine Hetze, aber es heißt schon in der Bibel: „An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.“ Die „Früchte“ dieser Gegenkundgebung bestanden offensichtlich darin, dass sich schon gegen Ende der Auftaktkundgebung des „Herbsterwachens“ auf der anderen Straßenseite ein Mob mit hassverzerrten Gesichtern befand, der sich ohne Polizeiabsperrung sehr wahrscheinlich hemmungslos auf die Demokraten gestürzt hätte. Ich sah dort in der realen Welt genau jene Zeitgenossen, die in Internet-Diskussionen jeden Andersdenkenden als „Hater“ diffamieren und dabei gar nicht mehr bemerken, dass sie selbst von Hass regelrecht zerfressen sind.
Die Oppositionellen zeigten, trotz einer leider offensichtlichen Unterzahl, Mut und begannen nach der Kundgebung mit dem geplanten Aufzug. Gewaltige Trommelwirbel übertönten den Lärm der Gegendemonstranten und hoben das Selbstbewusstsein der Demokraten. Beim gelegentlichen Zurückschauen stellte ich fest, dass der Demonstrationszug eine nicht geringe Länge angenommen hatte, weil sich ihm offenbar eine Reihe von Menschen vor dem Bahnhof spontan angeschlossen hatte. Ich schätze die Teilnehmerzahl – im Gegensatz zu den offiziellen Verlautbarungen von etwas über 400 Personen – auf knapp über 1.000 Demonstranten, was für die linksgrüne Hochburg Göttingen alles andere als schlecht ist. Dennoch war die äußere Atmosphäre entsetzlich.
Hier muss zum besseren Verständnis zunächst die Topographie des Schauplatzes beschrieben werden: Die Göttinger Innenstadt ist vom alten Stadtwall umgeben, auf dem man den Stadtkern zu Fuß umrunden kann. Noch weiter außen liegt die Ringstraße, auf der sich der Demonstrationszug zunächst bewegte. Auf dem Wall sah man viele Gestalten mit hasserfüllten Gesichtern und Gesten stehen. Andere liefen dort parallel zum Demonstrationszug, während Polizisten zwischen beiden Parteien am Straßenrand in dieselbe Richtung rannten, um jeweils an der nächsten Einmündung einer aus der Innenstadt auf den Ring führenden Straße eine Blockade zu verhindern. Einige Male funktionierte dies, aber dann musste der Demonstrationszug anhalten, kurz bevor er eigentlich in die Innenstadt einbiegen wollte. Etwa 200 Meter vor mir brach auf der blockierten Kreuzung plötzlich ein Feuer aus, das schnell gewaltige Ausmaße annahm und eine Rauchsäule über der Stadt erzeugte. Der Demonstrationszug wurde von der Polizei in eine Nebenstraße dirigiert, um vorgeblich die Blockade zu umgehen. Da ich hier schnell die Gefahr einer „Einkesselung“ erkannte und mich nicht an eventuellen Straßenkämpfen beteiligen wollte, schlich ich mich vorsichtig nach hinten aus dem Zug heraus.
Dies erwies sich als sehr richtig, denn es fand nach Augenzeugenberichten zu diesem Zeitpunkt tatsächlich ein Frontalangriff fanatischer Irrer auf die Spitze des Demonstrationszuges statt, den die Polizei nur mit äußerster Mühe stoppen konnte. Durch meinen Rückzug hatte ich die Gelegenheit, mich zu der blockierten Kreuzung zu begeben, wo die Feuerwehr den Brand inzwischen gelöscht hatte. Auf der Straße lag ein rauchender Trümmerhaufen. Daneben hatte die Polizei einen Kessel gebildet, in dem sie etwa 100 Chaoten vorläufig festhielt. Dafür ist den Polizisten zwar Respekt zu zollen, aber zu einer Fortsetzung des Demonstrationszuges auf der eigentlich vorgesehenen Strecke war sie trotz eines an Bürgerkriegszustände erinnernden Massenaufgebotes anscheinend weder willens noch in der Lage. Das Chaos löste sich anscheinend in der Folgezeit nach und nach auf, während ich über eine menschenleere Ringstraße zurück zum Bahnhof spazierte und mich dort in den ersten Zug Richtung Wolfs
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Hetze, Hass, Gewalt: Die Schande von Göttingen
Teilnehmer der “Herbsterwachen”-Demo, linke Gegendemonstranten im Hintergrund (Screenshot:Youtube) Nachdem gesundheitliche Probleme, deren Zusammenhang mit mRNA-Spritzen natürlich rein spekulativ ist, mein politisches Engagement fast ein Jahr lang auf die Rolle eines „Schreibtischtäters“ reduziert haben, wollte ich am gestrigen Samstag endlich wieder einmal zu einer Demonstration fahren. Ich entschied mich gegen Magdeburg, wo ich – zumindest den späteren Berichten freier Medien zufolge – auf dem Domplatz inmitten von tausenden Demokraten und Patrioten ein großes Freiheits- und Friedensfest hätte miterleben können. Stattdessen fuhr ich zum „Herbsterwachen“ nach Göttingen, weil mir nach den Medienberichten im Vorfeld klar war, dass die Opposition auf diesem für sie schwierigen Pflaster jeden zusätzlichen Teilnehmer dringend brauchen würde. Diese Einschätzung erwies sich als richtig, aber trotzdem hinterließen die äußeren