
Hotel Stalingrad – Die Rettung Israels im Jahr 1948 (19)
In den Vereinigten Staaten hat die Haganah ein Netzwerk von Rekrutierungsbüros aufgebaut, um vor allem jüdische Piloten, Navigatoren und Funker zu suchen. Hunderte von Freiwilligen haben sich auf den langwierigen, anstrengenden und illegalen Weg nach Israel gemacht. Es war klar, dass Waffen allein nicht ausreichen würden, um das Überleben des jüdischen Staates im Jahr 1948 zu sichern. Ohne die Hilfe von rund 4.500 Freiwilligen, vor allem aus den USA und Kanada, hätte Israel den Krieg nicht gewinnen können. Die Rekrutierung dieser Freiwilligen war genauso aufwendig und riskant wie der Schmuggel von Waffen. Es gab damals in den USA keine Reisefreiheit und jeder bereits ausgestellte Pass musste vor Reiseantritt erneut bestätigt werden. Die Leiterin der Passabteilung des State Department hatte die Macht zu entscheiden, wer ins Ausland reisen durfte und wer nicht.
Im Januar 1948 wurde die Organisation Land and Labor (L&L) gegründet, um Amerikanern die Möglichkeit zu geben, in Palästina zu arbeiten. Der Zweck dieser Organisation war es, zivile Arbeitskräfte für Fabriken und die Landwirtschaft in Palästina zu gewinnen. Es wurde nicht öffentlich bekannt gegeben, dass vor allem jüdische Veteranen mit militärischer Erfahrung gesucht wurden. L&L wurde von Major Wellesley Aron geleitet, der während des Zweiten Weltkriegs die erste palästinensische Einheit der britischen Armee befehligt hatte. Die Rekrutierungsbüros von L&L befanden sich in verschiedenen Städten in den USA und wurden teilweise von Materials for Palestine unterstützt, einer Tarnfirma, die den Einkauf und die Ausfuhr von strategischen Gütern nach Palästina organisierte. Die größte Hilfe bei der Rekrutierung war eine Militärseelsorger-Datenbank aus dem Zweiten Weltkrieg, über die L&L Informationen über jüdische Veteranen erhielt.
Die Werber von L&L luden interessierte Personen zu Vorträgen ein, bei denen Major Aron oder andere Mitarbeiter über die Lage in Palästina sprachen. Jeder, der Interesse bekundete, erhielt einen Brief, in dem ein Termin für ein persönliches Gespräch vereinbart wurde. Die Bewerber mussten einen Fragebogen ausfüllen und wurden anschließend zu einem Interview eingeladen. Dabei wurden Fragen zu ihren Motiven, ihrer Bereitschaft zur harten Arbeit und ihren militärischen Erfahrungen gestellt. Diejenigen, die in die engere Auswahl kamen, wurden einem medizinischen Check unterzogen. Diejenigen, die ausgewählt wurden, erhielten ein weiteres Formular, in dem explizit nach ihren militärischen Erfahrungen gefragt wurde. Es wurden vor allem Piloten, Navigatoren und Funker gesucht. Die Bewerber mussten innerhalb von drei Wochen nach dem Aufnahmedatum verfügbar sein.
Gideon Lichtman, ein Pilot, war einer der wenigen Freiwilligen, die Zionisten waren. Die meisten Freiwilligen hatten jedoch andere Motive, um nach Palästina zu gehen
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Hotel Stalingrad – Israels Rettung 1948 (19)
In den USA schuf die Haganah ein Netzwerk von Rekrutierungsbüros. Sie suchte vor allem jüdische Piloten, Navigatoren und Funker. Hunderte Freiwillige machten sich auf die langwierige, anstrengende und illegale Reise nach Israel. Waffen allein hätten das Überleben des jüdischen Staats im Jahr 1948 nicht gesichert. Ohne die Hilfe von rund 4.500 Freiwilligen, vor allem aus den USA und Kanada, hätte Israel den Krieg nicht gewinnen können. Sie anzuwerben – wozu gehörte, überhaupt erst das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sie und ihre Fähigkeiten dringend gebraucht wurden –, war nicht weniger aufwendig und riskant als der Schmuggel von Maschinengewehren. Es gab damals in den USA keine Reisefreiheit. Um die Neutralität der USA sicherzustellen, musste seit September 1939 jeder bereits ausgestellte Pass
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