
Kroatien, Tschechien und Polen sind an der Schweiz vorbeigezogen
Statt Fortschritte gibt es oft Rückschritte bei der Umsetzung der globalen Entwicklungsziele. Die Schweiz fällt zurück bei der Umsetzung der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung. Markus Reubi, Delegierter des Bundesrates für die Agenda 2030, äußert sich besorgt über den Stand der Umsetzung. Laut Christian Frutiger, Chef der Abteilung thematische Zusammenarbeit, ist die Situation „wirklich besorgniserregend“. Weltweit sind nur 12 Prozent der 169 Unterziele der Agenda 2030 auf Kurs, bei einem Drittel gibt es keine Fortschritte oder sogar Rückschritte. Die Schweiz schneidet im Vergleich dazu besser ab, hat aber noch viel Verbesserungspotenzial. Im Länder-Ranking ist die Schweiz seit dem Vorjahr sogar zurückgefallen.
Negativ bewertet wird die Schweiz vor allem wegen der „Spillover Effekte“, die durch ihre Handels-, Steuer- und Finanzmarktpolitik ausgelöst werden. Diese belasten andere Länder und hindern sie daran, sich nachhaltig zu entwickeln. Nur neun Länder fallen anderen Ländern noch stärker zur Last als die Schweiz. Finnland, Schweden und Dänemark erzielen hingegen die besten Ergebnisse bei der Umsetzung der Agenda-Ziele und haben die „Spillover Effekte“ gut im Griff. Der Reichtum eines Landes steht offenbar nicht im Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung, sondern es kommt darauf an, wie die Politik den Rahmen setzt.
Die Schweiz muss ihre Anstrengungen verstärken, um die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Es gibt noch viele Bereiche, in denen Verbesserungen erforderlich sind. Die Schweiz hat zwar gute Noten für Armutsbekämpfung, Gesundheit und Bildung, aber es gibt auch Schwächen wie die zunehmende Ungleichheit der Einkommen und die Belastung anderer Länder durch ihre Handels- und Finanzpolitik. Es ist wichtig, dass die Schweiz ihre Verantwortung wahrnimmt und Maßnahmen ergreift, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Nur so kann sie zu einer positiven globalen Entwicklung beitragen und die Ziele der Agenda 2030 erreichen
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Kroatien, Tschechien und Polen haben die Schweiz überholt
Statt Fortschritte gibt es oft Rückschritte in der Umsetzung der globalen Entwicklungsziele © EDA Markus Mugglin / 19.09.2023 Die Schweiz fällt zurück bei der Umsetzung der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung. «Leider fällt die Bilanz nicht gut aus», spricht Markus Reubi in einem auf der EDA-Webseite publizierten Interview Klartext zum Stand der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Reubi ist Delegierter des Bundesrates für die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und gehört zur Delegation der Schweiz am zweitägigen Treffen am UNO-Hauptsitz in New York, an der acht Jahre nach der Verabschiedung der Agenda Zwischenbilanz gezogen wird. Christian Frutiger, Chef der Abteilung thematische Zusammenarbeit in der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, nennt die Situation im selbigen Interview als «wirklich besorgniserregend». Die
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