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Die Kriegstrommeln übertönen – In anderen Worten: Der Klang der Kriegstrommeln übertönt

Published On: 2. Oktober 2023 1:50

Berlin, 20. September 2023

Sehr geehrte Anna Netrebko,

wir möchten Ihnen danken, dass Sie am Freitag, den 15. September 2023, in Berlin an der Staatsoper Unter den Linden aufgetreten sind. Angesichts der Diffamierungskampagne gegen Sie war dies keine einfache Entscheidung. Umso mehr freut es uns, dass Sie sich dennoch für eine Aufführung in Berlin entschieden haben. Wir möchten uns ausdrücklich von den Aussagen des ukrainischen Botschafters Oleksij Makejew distanzieren, der Ihnen eine Mitschuld am Krieg in der Ukraine zuschreibt. Diese Aussagen tragen zur Diffamierung russischer Kulturschaffender bei und versuchen den Kriegskurs der aktuellen Bundesregierung zu rechtfertigen. Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine auf das Schärfste. Eine Großmacht, die sich für einen kriegerischen Konflikt entscheidet, hat alle friedlichen Alternativen zur Konfliktlösung aufgegeben. Dies gilt auch für die illegalen Angriffskriege und Regimewechsel der NATO, die bereits Millionen Menschenleben gekostet haben. Zudem wurden die nationalen Sicherheitsinteressen Russlands seit Jahrzehnten ignoriert, angefangen mit der NATO-Osterweiterung bis hin zum gebrochenen Minsk-II-Abkommen. Auch die USA, Deutschland, Frankreich und vor allem die NATO tragen eine Mitverantwortung für den Konflikt in der Ukraine.

Die Hetzkampagne, der Sie und einige Ihrer Kolleginnen und Kollegen derzeit in Deutschland ausgesetzt sind, ist beispiellos seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ist bedenklich, dass sogar alte Meister wie Dostojewski und Tschaikowski von deutschen Bühnen verbannt werden und dass der ukrainische Autor Serhij Schadan, der Russen als „Unrat“ bezeichnet, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat. Dies zeigt deutlich, in welch desolatem Zustand sich unser Kulturbetrieb befindet.

Abschließend möchten wir vier Kernpunkte nennen, um unsere Haltung zu verdeutlichen: Wir verurteilen jede Form von Cancel Culture. Wir fordern alle Beteiligten in diesem Krieg auf, bedingungslos Verhandlungen aufzunehmen und einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren. Wir suchen den Dialog und setzen uns für Frieden und Freiheit ein, auch wenn Bundeskanzler Olaf Scholz Friedensaktivisten als „gefallene Engel aus der Hölle“ bezeichnet. Wir fordern eine neutrale Berichterstattung, die die Friedensbemühungen von ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett dokumentiert und das Scheitern dieser Bemühungen, für das US-Präsident Joe Biden mitverantwortlich ist, nicht ignoriert. Deutschland sollte sich seiner historischen Verantwortung bewusst sein und alles tun, um zu deeskalieren, anstatt Waffen zu liefern.

Wir wünschen Ihnen, Frau Netrebko, alles Gute für Ihre zukünftigen Auftritte an der Staatsoper Berlin. Wir freuen uns auf Sie.

Erstunterzeichner:
Jens Fischer Rodrian, Alexa Rodrian, Gabriele Gysi, Eva Herzig, Markus Stockhausen, Isi Reicht, Tino Eisbrenner, Karsten Troyke, Nina Maleika, Diether Dehm, Renée Morloc, Ugo D´Orazio, Raphael Winterbloom, Boris Steinberg, Uli Masuth, Barbara Senator, Eva Schmidt, Sabrina Khalil, Tobias Morgenstern, Veit Wiesler, Günther Groissböck, Bustek & Lapaz, Thomas Unger, Oliver Pitt, Thomas Haberlah, Agnes Reuter, Tilmann Krumrey, Afshin Ghavami Kivi, Cathrin Pfeifer, Torsten Glas, Tomas Eckardt, Victoria Knobloch, Mouna Patni-Gentsch, Andre Krengel, Benedikt Schnitzler, Susanna Bozzetti, Sabine Winterfeld, Almut Masuth, Gesa Korthus, Frauke Thalacker, Daniel Schäbe, Michael Bründel, Matthias Niemyt, Petra Schwung, Christine Hesse, Margit Pitt, Caterina Serena Kittel, Arne Neumann, Rainald Noisten, Linus Roth, Andrea Haubold, Helmut Sinclair Schmickler, Ute Siegmund, Angela Liebold, Stefanie März, Annabelle N. Poertner, Christoph Gerhard, Regina Barthel, Christoph Abée, Eva-Maria Görres, Andreas Krennerich, Peter Röttig, Kathrin Schmidt, Gero Körner, Annette Becker, Raphaël Walter, Gregor Schulenburg, Katrin Hoos, Marlene Müller, HeikeB, Susan Stock, Conny Bruhn, Doris Köhler, Leonie Heinrich, Dietmar Fuhr, Valentin Holub, Christian Schubert, Nikolai Binner, Sabine Schwarzlose, Katja Brauneis, Annette Ruprecht, Moritz Schmidt, Andreas Mesli, Walfriede Schmitt, Paul Maasz, Marie Friederike Schöder, Hilmar Kuppe, Rebecca Rudolph, Dirk Zöllner, Neil Malik Abdullah, Juliane Tiefensee, Thomas Putensen, Torsten Hell, Björn Banane, Michael Schlabes, Arnulf Wenning, Frank Nowicky, Olaf Schöder, Maxim Kulikow, Hauke Möller, Maria Möller, Helga Sippel, Daniel Gundermann, Jana Bozkova, Veronika Hümpfer, Alexandra Petersamer, Clemens Posselt, Janos Orban, Stephan Gogolka, Stephan Schrader, Lena Sutor-Wernich, Michael Heim, Peggy Steiner, Martella Gutiérrez-Denhoff, Michael Denhoff, Renate Vornhusen, Anke Althoff, Gerda Maria Eiselmair, Uta Mücksch, Ana Kirchmayer-Wonnemann, Julia Haubold, Biruta Kviesite, Paul Cibis, Stefan Vinzberg, Anne-Marei Holter, Alessandro Nania Pacino, Saskia von Mendel, Doris Orsan, Morgaine, Äon

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Die Kriegstrommeln übertönen

Berlin, den 20. September 2023 Sehr geehrte Anna Netrebko, die unten aufgeführten Kulturschaffenden begrüßen, dass Sie am Freitag, den 15. September 2023, in Berlin an der Staatsoper Unter den Linden aufgetreten sind. Nach der Diffamierungskampagne gegen Sie ist dies keine Selbstverständlichkeit. Dass Sie sich dennoch für eine Aufführung in Berlin entschieden haben, freut uns von Herzen. Wir distanzieren uns in aller Form von der Aussage des ukrainischen Botschafters Oleksij Makejew, der Ihnen eine Mitschuld am Krieg in der Ukraine zuweist (Spiegel-Artikel vom 14. September 2023), denn sie befeuert zum einen die Diffamierungskampagne gegen russische Kulturschaffende und versucht darüber hinaus den Kriegskurs der jetzigen Bundesregierung zu rechtfertigen. Der Krieg in der Ukraine ist mit nichts zu rechtfertigen, und wir verurteilen ihn zutiefst. Eine Großmacht, die

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