
Familienunternehmer geben Warnung: Die EU blockiert sich selbst
In ihrer Herbstprognose hat die EU-Kommission am Mittwoch, 15. November, erneut ihre Wachstumserwartungen gesenkt. Im Sommer ging man noch von einem Wachstum von 0,8 Prozent für 2023 aus, jetzt ist nur noch von 0,6 Prozent die Rede. Auch für das kommende Jahr wurde die Prognose von 1,4 auf 1,3 Prozent nach unten korrigiert. Deutschland erreicht diese Werte bei Weitem nicht. Neben einem ungünstigen weltpolitischen Umfeld tragen auch hausgemachte Faktoren zu der Misere bei, darunter die Bürokratie.
Der Verband European Round Table for Industry (ERT) hat in einem „Visionspapier“ einen Bedeutungsverlust Europas diagnostiziert. Die Industrie sei nicht mehr wettbewerbsfähig und falle bei Innovationen deutlich hinter die USA und China zurück. Die Vielzahl der Standortnachteile, die sich negativ auf die Wirtschaft in der EU auswirken, wird immer größer. Dazu gehören hohe Energiepreise, Inflation, geringe Kaufkraft, Überalterung und innovationshemmende Vorschriften. Ein zentraler Nachteil ist die überbordende Bürokratie.
Die Bundesregierung hat ein Bürokratieentlastungsgesetz auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft um etwa 2,3 Milliarden Euro zu entlasten. Dennoch stammen 57 Prozent der bürokratischen Belastungen von Unternehmen aus dem EU-Recht. Die Bundesregierung will sich gemeinsam mit Frankreich auf europäischer Ebene für eine Entbürokratisierung einsetzen. Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Maßnahmen zur Reduzierung der Bürokratie angekündigt.
Die Stiftung Familienunternehmen und Politik hat einen Appell an die EU-Kommission verfasst und fordert konkrete Schritte beim Bürokratieabbau. Die Bürokratie verlangt immer mehr Berichte und erlässt immer detailliertere Vorschriften. Die Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und Lieferkette sind besonders belastend. Konzernführungskräfte sind skeptisch und glauben nicht an eine Verbesserung der Situation. Der Verband ERT fordert eine Priorisierung des Themas Bürokratieabbau in der kommenden Legislaturperiode
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Familienunternehmer schlagen Alarm: EU lähmt sich selbst
In ihrer Herbstprognose hat die EU-Kommission am Mittwoch, 15. November, erneut ihre Wachstumserwartungen gesenkt. Ging man im Sommer noch von einem – ohnehin nicht exorbitanten – Plus von 0,8 Prozent für 2023 aus, ist jetzt nur noch von 0,6 Prozent die Rede. Auch für das kommende Jahr hat man die Prognose von 1,4 auf 1,3 Prozent nach unten korrigiert. Deutschland erreicht selbst diese Werte bei Weitem nicht. Neben einem generell ungünstigen weltpolitischen Umfeld tragen auch hausgemachte Faktoren zu der Misere bei. Einer davon ist die Bürokratie. Bürokratie unter den zentralen Standortnachteilen Erst kürzlich hatte der Verband European Round Table for Industry (ERT) in einem jüngst präsentierten „Visionspapier“ einen tiefgreifenden Bedeutungsverlust Europas diagnostiziert. Die Industrie sei nicht mehr wettbewerbsfähig, auch bei
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