
Komplett verändert nach einer Operation: Die wenig bekannte Begleiterscheinung der Anästhesie
Postoperatives Delir ist ein ernsthafter medizinischer Zustand, der oft bei älteren Menschen nach einer Operation auftritt. Es äußert sich durch Verwirrung, Halluzinationen und emotionale Instabilität. Laut medizinischen Fachgesellschaften betrifft es 30 bis 80 Prozent der über 60-Jährigen. Obwohl es als „Volkskrankheit“ bezeichnet wird, ist es außerhalb des medizinischen Bereichs weitgehend unbekannt. Das Delir erhöht jedoch das Sterberisiko und das Risiko für Folgeerkrankungen wie Demenz.
Ein postoperatives Delir kann mit anderen psychischen Störungen wie Demenz, Depression und Psychose verwechselt werden. Die Symptome können von Patient zu Patient variieren und sich im Laufe der Zeit ändern. Typische Anzeichen sind Desorientierung, körperliche Unruhe, Teilnahmslosigkeit, Angst und Wahnvorstellungen. Ein Delir kann direkt nach dem Erwachen aus der Narkose auftreten oder erst nach einigen Stunden oder Tagen. In den meisten Fällen klingt es nach einigen Tagen ab, kann aber auch monatelang anhalten.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren für ein postoperatives Delir, darunter vor der Operation nicht diagnostizierte kognitive Beeinträchtigungen, Alter, Art des Eingriffs und unkontrollierbare Faktoren. Personen über 60 Jahre und solche, die sich einer orthopädischen oder kardiologischen Operation mit längerer Narkose unterziehen müssen, sind besonders gefährdet. Weitere Risikofaktoren sind schlechte kognitive Fähigkeiten, Gebrechlichkeit, schlechte Ernährung, Alkoholmissbrauch, Depressionen und nicht erkannter Diabetes.
Die Verabreichung von Narkosemedikamenten erhöht ebenfalls das Risiko für ein Delir. Studien zeigen jedoch, dass schonende Narkosen mit weniger starken Medikamenten und weniger Anästhesiemitteln das Risiko senken können. Zusätzlich können vertraute Gegenstände und Gehirntraining das Delirrisiko verringern. Eine positive Einstellung, Visualisierungstechniken und eine gesunde Lebensweise nach der Operation sind ebenfalls hilfreich. Es wird empfohlen, sich nach dem Eingriff zu bewegen, kognitive Aktivitäten durchzuführen und eine gesunde Ernährung und Schlafroutine einzuhalten.
Die kognitive Rehabilitation nach einem Eingriff ist ebenfalls wichtig, um einem Delir vorzubeugen. Es ist wichtig, das Gehirn aktiv zu halten und geistige Aktivitäten durchzuführen. Dies kann durch Kreuzworträtsel und andere kognitive Übungen erreicht werden
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Völlig verändert nach einer OP: Die wenig bekannte Nebenwirkung von Anästhesie
Es betrifft meistens die über 60-Jährigen: Nach einer Operation wachen sie als etwas andere Personen wieder auf. Sie verhalten sich seltsam, sind verwirrt, leiden unter Halluzinationen und können ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren. Dieser ernste medizinische Zustand heißt „postoperatives Delir“. Der Verwirrtheitszustand nach einer Operation kommt bei älteren Menschen sehr oft vor: Je nach Studie betrifft er 30 bis 80 Prozent von ihnen. Das schreiben medizinische Fachgesellschaften in der S3-Leitlinie „Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin“ aus dem Jahr 2020. Die unbekannte Volkskrankheit Da so viele Menschen darunter leiden, bezeichnet die München Klinik Bogenhausen das postoperative Delir sogar als eine „Volkskrankheit“. Allerdings ist diese Erkrankung außerhalb von medizinischen Kreisen weitgehend unbekannt. Unerkannt erhöht Delir jedoch das Sterberisiko und das
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