IATA-Chef: Westen sollte Flüge durch russischen Luftraum wieder aufnehmen
Der Westen sollte sich darauf vorbereiten, Flüge durch den russischen Luftraum wieder aufzunehmen, sagte IATA-Chef William Walsh in Genf. Anderenfalls könnte sich schon bald China einen Vorteil verschaffen.
William Walsh, Generaldirektor des internationalen Luftfahrtverbands IATA und ehemaliger Chef der British Airways, sagte am Dienstag auf einer Konferenz in Genf, der Westen sollte sich auf die Wiederaufnahme von Flügen durch den russischen Luftraum vorbereiten. Anderenfalls könnte China seine strengen Corona-Maßnahmen bereits nächstes Jahr lockern, sodass chinesische Fluggesellschaften damit einen Vorteil gegenüber etwa British Airways hätten, deren Flüge sich wegen der Umgehung des russischen Luftraums um mehrere Stunden verspäteten. Er betonte:
„Aus ideologischer Sicht sollten wir darauf hinarbeiten, den russischen Luftraum wieder zu öffnen, um ihn für alle Fluggesellschaften zugänglich zu machen, damit sie die traditionellen Sibirienflüge durchführen können und Europa auf die effizienteste Weise Zugang zu Asien erhält.“
Die russischen und ukrainischen Luftraumverbote seien Walsh zufolge zu einem großen Problem geworden, da der Himmel über Europa zunehmend überfüllt sei, berichtete The Telegraph. Längerfristig müsse man zu einem normalen Betrieb zurückkehren. Die Wiederöffnung des russischen Luftraums dürfe jedoch nicht erfolgen, solange der Krieg in der Ukraine andauere, betonte er.
Die EU hatte Ende Februar ihren Luftraum für russische Airlines gesperrt. Als Reaktion darauf sperrte Russland seinen Luftraum für Fluggesellschaften aus 36 Ländern. Die Verbote gelten auch für Transitflüge sowie Überflüge.
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