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Verband der Kinderärzte kritisiert falsche Medienberichte

Published On: 2. Dezember 2021 5:32

Seit die EMA eine bedingte Marketingzulassung des Pfizer Präparats auch für 5- bis 11-jährige beschlossen hat, gibt es eine massive öffentliche Kampagne seitens Regierung sowie Politikern der SPÖ und Neos. Offenbar wird auch eine Zwangsimpfung von 5-Jährigen gewünscht und diese mit allerlei Zahlen versucht zu untermauern. Nur – diese Zahlen und Behauptungen sind falsch.

In einer Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) wird nun den falschen Behauptungen widersprochen:

In den letzten Tagen wurden in Medien Zahlen zu SARS-CoV-2 Infektionen und schweren Krankheitsverläufen bei Kindern und Jugendlichen in Österreich genannt, die nicht den aktuellen Tatsachen entsprechen und teilweise ohne klinischen und epidemiologischen Kontext berichtet wurden.“

Seitens der Behörden und der Mainstream Medien werden Zahlen veröffentlicht ohne Bezug darauf zu nehmen, dass seit einiger Zeit 50 Mal so häufig getestet wird wie noch vor einem Jahr. Meist werden positive Test fälschlich als Erkrankungen dargestellt. Dazu die ÖGKJ:

Weiters ist die Zahl positiv getesteter Kinder nicht gleichbedeutend mit der Zahl erkrankter Kinder und sollte per se nicht als Grundlage für einschränkende Maßnahmen verwendet werden.

Die in teilweise alarmierender Weise dargestellten Berechnungen werden mitunter als Argument für neuerliche Schulschließungen genutzt. Umso wichtiger ist es, dass weitreichende Entscheidungen nur auf Basis korrekter und aktueller Zahlen sowie der tatsächlichen Situation an Kinder- und Jugendabteilungen getroffen werden.“

Falsch ist die Behauptung, dass die Kinder bereits die Mehrheit der Infektionen ausmachen. Die ÖGKJ dazu:

Während (die vorwiegend ungeimpften) Kinder im Alter von 5-14 Jahren mit ca. 2.000-2.300 Fällen/100.000 Einwohner*innen die höchste altersbezogene 7-Tages Inzidenz insgesamt zeigen, weist die Bevölkerungsgruppe der ungeimpften Personen im Alter von 18-59 Jahren eine deutlich höhere 7-Tages Inzidenz auf (zuletzt ca. 3.500 Fälle/100.000).“

Allerdings wird das nicht nur von Medien verbreitet, sondern auch von Medizinern in Beratungsfunktionen. So stellte einem Vortrag zur Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren von Prof. Karl Zwiauer eine Heatmap, die zeigen sollte, dass früher die Kleinen nicht betroffen waren, jetzt aber schon.

Wie zu sehen, hat Zwiauer für seine falschen Behauptungen die freundliche Unterstützung von Pfizer.

Ebenfalls im Widerspruch zu den von der ÖGKJ mitgeteilten Tatsachen war die letzte Folie im Vortrag von Zwiauer, Chef der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in NÖ. Und diese Behauptung ist eine offensichtliche und bewusste Unwahrheit. Es ist kaum vorstellbar, dass Zwiauer die Wahrheit nicht kennt.

Aber weiter mit den Richtigstellungen des ÖGKJ. Auch die angeblich hohe Rate von Hospitalisierungen stimmt nicht:

„Exemplarisch können hier aktuelle Daten aus dem Zeitraum von 1.9.2021 bis 26.11.21 aus der Steiermark (aktuelle 7-Tages Inzidenz der 5-14-Jährigen: 1.763,4; Population in dieser Altersgruppe: 110.000) herangezogen werden: 8.176 infizierte 5-14-Jährige, 16 Hospitalisierungen in dieser Altersgruppe (Haupt- und Nebendiagnose), entsprechend einer Hospitalisierungsrate von nur 0,2%. Keine Aufnahmen auf Intensivstation, kein Hyperinflammationssyndrom. Derzeit ist in der Steiermark nur ein Patient dieser Altersgruppe wegen einer SARS-CoV-2 Infektion stationär.“

Auch in anderen Bundesländern werden ähnliche Beobachtungen gemacht laut einer Abfrage am 27.11.2021.

Die ÖGKJ erklärt auch, dass das Vorkommen von Hyperinflammationssyndrom sehr gering ist, wesentlich geringer jedenfalls als das was immer wieder kommuniziert wird.

Ganz klar positioniert sich die ÖGKJ gegen Schulschließungen und dagegen, dass Kinderrechte mit Füßen getreten werden::

„Als Kinder- und Jugendmediziner*innen sind wir in unserer täglichen Arbeit aber auch mit den anderen gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie auf diese Altersgruppe konfrontiert, die sich nicht in täglichen Inzidenzzahlen und Dashboards abbilden lassen. Die psychosozialen, psychosomatischen, psychiatrischen, aber auch bestimmte somatische Probleme sind wesentlich auf die Schulschließungen und die Isolation der Kinder und Jugendlichen über mittlerweile drei Semester zurückzuführen und wiegen teilweise schwerer als die durch die Infektion direkt ausgelöste „virologische“ Krankheitslast bei Kindern und Jugendlichen.“

Das Wort „virologisch“ ist im Original in Anführungszeichen gesetzt.

„Der epidemiologische Nutzen von Schulschließungen wird auch international in Frage gestellt, weshalb mittlerweile auch die meisten Länder (auch solche ohne Routine-Screeningprogramme) von weiteren Schulschließungen – insbesondere auch in Hinblick auf negative Effekte – Abstand nehmen.“

Und die ethische Frage, die von der Ethikkommission in unglaublicher Art unethisch gesehen wird:

„Auch ist es ethisch nicht vertretbar, Schülern den Schulbesuch zu verbieten, um „Bewegungen“ und Kontakte Erwachsener einzuschränken. Wie in früheren Aussendungen fordert die ÖGKJ ein faktenbasiertes und evidenzgestütztes Vorgehen insbesondere auch in der Frage „Schulschließungen“. Individualmeinungen, Modellrechnungen ohne Bezug zur aktuellen Situation und Spekulationen über mögliche „Sekundäreffekte“ dürfen in Anbetracht der durch Schulschließungen gesicherten Kollateralschäden keine Grundlage für weitere Schulschließungen bilden.“

Diese Stellungnahme wirft ein Schlaglicht darauf wie durch internationales und nationales Recht verbriefte Kinderrechte von Regierungen und Parteien wie SPÖ und Neos oder ihren deutschen Pendants mit Füßen getreten werden.


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