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Bitcoin: Was steckt hinter dem Absturz? | Von Ernst Wolff

Published On: 24. Januar 2022 12:01

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

An den Krypto-Börsen kam es in den letzten Tagen zu einem Crash-artigen Ausverkauf. Ob Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple, Cardano oder Monero – sie alle gerieten gewaltig unter die Räder.

Bitcoin, die unbestrittene Nr. 1 unter den Kryptowährungen, gab zeitweilig bis zu 28 Prozent nach, riss die 35.000-Dollar-Marke und verlor vorübergehend mehr als 50 Prozent ihres Rekordwertes vom vergangenen November.

Was steckt hinter diesem Absturz?

Sucht man nach aktuellen Ereignissen oder Vorfällen, die damit in Zusammenhang stehen könnten, so findet man höchstens eine Presseerklärung der russischen Zentralbank. Sie schlug am Donnerstag vergangener Woche vor, das Mining von Kryptowährungen und den Handel mit ihnen zu verbieten, da beides die staatliche Geldpolitik untergrabe.

Doch auch wenn Russland nach den USA und Kasachstan das Land mit den meisten Minern ist, dürften derartige Drohungen in der Krypto-Community kaum zu größeren Verwerfungen führen. Zu oft sind ähnliche Drohungen aus China im Sande verlaufen.

Auch die Ankündigung der Federal Reserve, die Geldpolitik straffen und die Zinsen erhöhen zu wollen, erklärt den plötzlichen Absturz nicht. Zwar haben die boomenden Finanzmärkte der vergangenen Jahre immer mehr Geld in die Krypto-Märkte gespült, aber selbst die Aussicht auf die Verringerung der Geldmenge dürfte kaum der Grund für einen so raschen und heftigen Absturz sämtlicher Kryptowährungen sein.

Erklären lassen sich die Ereignisse eher durch das makro-ökonomische Umfeld und die weitgehend unbekannte Struktur der Krypto-Community, zum Beispiel im Fall Bitcoin.

Das globale Finanzsystem befindet sich momentan in einer überaus heiklen Lage. Wir haben es mit dem höchsten Schuldenstand aller Zeiten, einer stark anziehenden Inflation und einer heraufziehenden Rezession zu tun.

Eigentlich müsste Bitcoin unter diesen Voraussetzungen boomen. Dass genau das Gegenteil passiert, legt den Verdacht nahe, dass hier vorsätzlich manipuliert wird. Aber wie? Wo doch Bitcoin und Co. dezentral organisiert sind!

Sehen wir uns die Besitzverhältnisse einmal genauer an: Wie das National Bureau of Economic Research (NBER) im Oktober 2021 festgestellt hat, sind zurzeit 18,8 Millionen Bitcoin in Umlauf, verteilt auf 76 Millionen Konten. 7,9 Millionen Bitcoin lagen am 31. Dezember 2020 auf gerade einmal 2.258 Konten. Das heißt, dass 42 Prozent aller Bitcoin in den Händen von knapp drei Zehntausendstel aller Bitcoin-Besitzer liegen – eine extreme Ungleichheit, die dieser Minderheit ungeahnte Möglichkeiten der Manipulation gibt.

Nicht anders als bei den Bitcoin-Nutzern sieht es im Bereich der Bitcoin-Miner aus: Hier kontrollieren nach Auskunft des NBER etwa fünfzig Akteure, in etwa 1 Promille aller Miner, mehr als die Hälfte der aktuell verfügbaren Rechenkapazität. Ob sie alle voneinander unabhängig sind oder ob hinter ihnen womöglich eine noch geringere Personenzahl steht, lässt sich nach Aussagen der Verfasser der Studie nicht feststellen.

Hinter dem dezentral funktionierenden Bitcoin steckt also eine immense Machtkonzentration, die es wenigen Großinvestoren ermöglicht, durch Absprachen gezielt sogenannte „Flash-Crashs“ herbeizuführen.

Das Prinzip ist einfach: Man wirft als Großanleger oder als Gruppe von Großanlegern eine hohe Zahl von Bitcoin auf den Markt, lässt den Preis abstürzen, kauft sie dann zu Niedrigstpreisen wieder auf, wartet, bis möglichst viele andere Anleger wegen der Trendwende nachziehen, kauft dann mit dem gewonnenen Geld nach – und beginnt das Spiel wieder von vorn.

Dass man diese Art der Manipulation in einem solchen Ausmaß wie in den vergangenen Tagen treiben kann, ist allein auf die extrem ungleiche Verteilung unter den Bitcoin-Nutzern zurückzuführen, die mit jedem Flash-Crash zunimmt und so von Mal zu Mal zu einer noch größeren Ungleichheit führt.

Die Turbulenzen machen zumindest eines klar: Auch wenn Bitcoin dezentral und außerhalb des Bankensektors funktioniert, so ist es doch nichts anderes als ein von einer kleinen Elite beherrschtes Spekulationsobjekt und damit alles andere als eine demokratische Geldform der Zukunft.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: MP Art / shutterstock

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