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Die Seychellen: Vom vermeintlich Impfweltmeister in der Südsee zum Elend?

Published On: 8. Oktober 2021 9:05

Manche Journalisten schrieben die Seychellen, ein Archipel im indischen Ozean irgendwo zwischen Mozambique und Sri Lanka, im Mai 2021 schon zum „Impfweltmeister“ hoch [1]. Dieser in meinen Augen wenig rühmliche Titel gebührt, wenn überhaupt, allenfalls Gibraltar, das mit anscheinend britischer Militärpräzision zwischen dem 10. und 29. Januar 2021 die gesamte erwachsene Bevölkerung (gut 26.000 Personen) erstmalig und alleine mit dem Produkt von Pfizer-Biontech impfte [2].

Von Gastautor Dr. Anton Stein

Die Seychellen hatten Anfang 2021 rund 99.000 Einwohner [3]. Seit 2010 schwankt die jährliche Bevölkerungszuwachsrate zwischen 0,7 und 1,0%, und dabei überwiegt die Geburtenrate die Sterberate in der Regel um den Faktor 2. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei ungefähr 3%. Bis 2017 gab es nennenswerte Zuwanderung (rund 2% der Bevölkerung), seither anscheinend nicht mehr. Rund 12% der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Der entsprechende Wert für Deutschland beträgt 22%, so dass man schließen kann, dass auf den Seychellen eine deutlich jüngere Bevölkerung lebt und eben verhältnismäßig wenig alte Menschen.

Die Impfkampagne startete auf den Seychellen am 10. Januar 2021. Bis zum 30. Juni 2021 sollen 67.679 Personen doppelt geimpft worden sein [4], das wären rund 68% der Gesamtbevölkerung (99.202), bzw. 87% der Personen über 15 Jahre (77.772). Einen brauchbare Angabe zur Anzahl der mindestens einfach Geimpften konnte ich nicht finden.

Wie in vielen anderen Ländern war die Bilanz in Sachen „Infektionszahlen“ und „Coronatoten“ seit Beginn der Impfkampagne nicht wie zu erwarten, oder salopper ausgedrückt: einfach mies. Und zwar so mies, dass die Mainstream-Medien dringend einen Sündenbock brauchten. Im Fall der Seychellen schob man das auf den chinesische Impfstoff, d.h. den von Sinopharm [5], obwohl der Impfstoffe von AstraZeneca fast ebenso häufig verimpft wurde [4].

Für selbstdenkende Geister dürfte inzwischen wenig verwunderlich sein, dass mit der Impfung auch die Zahl der „Coronatoten“ in die Höhe schoss. Während von März 2020 bis zum 10. Januar 2021, dem Beginn der Impfkampagne, nur ein einziger „Coronatoter“ gezählt wurde, sollen es bis zum 30. Juni 2021 schon 68 gewesen sein [6]; also netto seit Beginn der Impfkampagne 67 „Coronatote“.

Nun waren die Zählungen der „Coronatoten“ in der sogenannten ersten Welt ja schon 2020 mit massenhaften Fehlern behaftet. So dürften in Deutschland höchstens 20% der Todesfälle wirklich auf COVID-19 zurückzuführen gewesen sein, auf Basis der US-CDC-Daten könnte es auch nur rund 6% sein. Nun möchte ich den Seychellen wirklich nichts unterstellen … aber es könnte doch sein, dass man auch dort 2021 den einen oder anderen Impftoten oder auch normalen Herzinfarkt umdeklariert hat. Weil man ja irgendwann vorher oder vielleicht auch nachher einen PCR-Test gemacht hat, vielleicht mit CT 45? Zum Wohle der Medizin und der Regierung. Und vielleicht auch zum Wohl von globalen Eliten.

Die Gesamtsterblichkeit auf den Seychellen

Jedenfalls ist bei Atemwegserkrankungen und eigentlich auch bei dieser Impfkampagne die Gesamtsterblichkeit (bzw. „all cause mortality“) immer die solidere Basis für Bewertungen der Todesfälle; schließlich gibt es dann kein Problem mit Fehldeklarationen. Seit Ende August liegen solche Zahlen nun auch von den Seychellen vor (3). Dort werden solche Sterbezahlen stets halbjährlich publiziert, mit Stichtagen zum 30.6. und zum 31.12. Wegen der geringen Bevölkerungszahl lohnen sich kürzeren Zeiträume ja auch nicht wirklich.

In der graphischen Darstellung aller Todesfälle auf den Seychellen (Abb. 1).fällt natürlich sofort der erhebliche Anstieg im ersten Halbjahr 2021 auf. Daneben gibt es einen gewissen Trend zur langfristigen Zunahme von Sterbefällen; dies ist mit dem oben erwähnten leichten Bevölkerungswachstum kompatibel. Schließlich fällt auch auf, dass die Sterbezahlen in 2020 eher ungewöhnlich niedrig waren (die beiden Punkte vor dem starken Anstieg). Die ist übrigens ein Merkmal, dass die Seychellen mit vielen Nationen teilen, die viel Meeresküste und also traditionell eher eine Fisch-lastige Ernährung haben, wie z.B. Island, Norwegen, Dänemark, Schottland, Nordirland, Irland, Japan u.v.a.m. Angesichts dieser Sterbezahlen sowie der fehlenden „Coronatoten“ in 2020 könnte man sich schon fragen: Wieso gab es gerade auf den Seychellen eigentlich einen Grund, die Impfungen derart übers Knie zu brechen?

  1. Todesfälle pro Halbjahr

    Sterbezahlen für die 6 Monate vor dem jeweiligen Stichtag (30.6. und 31.12.). Die Regressionsgerade wurde auf Basis aller Werte ohne das erste Halbjahr 2021 berechnet. Quelle: [3].

Die entsprechenden exakten Zahlen sowie die dazugehörenden Differenzen sind in Tabelle 1 dargestellt. Je nach Bezugspunkt lag im ersten Halbjahr 2021 die Übersterblichkeit zwischen 71 und 152 Zusatztoten, d.h. 18% bis 48% über dem bisher Üblichen. Ein halbwegs sinnvoller mittlerer Schätzwert dürfte der Erwartungswert aus der linearen Regression darstellen, also 105 Zusatztote bzw. 28,5% Übersterblichkeit. Nimmt man diese Schätzer und nimmt außerdem an, dass diese Übersterblichkeit alleine durch die Impfkampagne verrusacht wurde, so starben etwa 0,15% aller vollständig Geimpften bzw. rund 0,14% aller geimpften.

Einordnung

Diese Rate an Sterblichkeit durch die Impfung auf den Seychellen (0,14% bzw. 0,15%) liegt nun unter den Zahlen von Gibraltar, wo diese Schätzwerte zwischen 0,15% bis 0,23% für erstmalig Geimpfte lagen, bzw. eher bei 0,2% [2]. Immerhin in der Größenordnung ähnlich. Bei Gibraltar ist aber die Datenbasis recht klein. Man könnte deren Ergebnis aber auch so deuten: Vielleicht ist das Pfizer-Biontech-Produkt sogar noch gefährlicher als jenes von Sinovac und AstraZeneca.

Laut den neuesten Zahlen von Destatis [7] gab es zwischen KW 53 2020 und KW 25 2021 (also in den 26 Wochen (= halbes Jahr) seit Beginn der Impfkampagne) 516.181 Sterbefälle. Verglichen mit den entsprechenden 26 Wochen 2020 (485.866) waren dies 30.315 Fälle bzw. 6,2% mehr. Bei dem entsprechenden Vergleich zu 2019 käme man auf 34.151 Fälle bzw. 7,1% mehr. Laut dem RKI sollen bis zum 30. Juni 2021 54% der gesamten Bevölkerung wenigstens einmal gegen COVID-19 geimpft worden sein, also etwa 45 Millionen [8]. Demnach würde man die Sterblichkeit in Deutschland pro Impfling mit 0,07% bis 0,08% schätzen; also deutlich niedrieger als auf den Seychellen und in Gibraltar. Dies könnte an der ungewöhnlich niedrigen Sterberate bei deutschen Hochbetagten [9] liegen.

Kürzlich gab es aus den USA interessante und offenbar ziemlich zuverlässige Daten zur Frage der Sterblichkeit in den ersten 14 Tagen nach Impfung [10]. Demnach starben in diesem Zeitraum 48.465 Menschen, darunter 19.400 unter 81 Jahren (40%), der Rest war älter. Die Basis waren Personen, die in den USA bei „Medicare“ verrsichert waren, also etwa 59,4 Millionen Versicherte. Nimmt man nun an, dass 40 Millionen dieser Versicherten wenigstens eine Impfung erhielten, dann kommt man auf eine Sterblichkeit pro Impfling auf 0,12%, also durchaus in der Größenordnung der Seychellen. Und diese 0,12% beziehen sich, ähnlich wie auch die Gibraltar-Daten, nur auf einen sehr kurzen Zeitraum. Nimmt man als Basis nur 32 Millionen geimpfte Versicherte an, steigt diese Rate von 0,15%.

Bei alldem: Die Übersterblichkeit seit Beginn der Impfkampagne ist zwar auch in Deutschland erhöht, aber im internationalen Vergleich ungewöhnlich niedrig.

Corona- oder Impftote?

Interessant ist nun aber auch die Zahl von 67 „Coronatoten“ auf den Seychellen seit Beginn der Impfkampagne (bis zum 30. Juni). Dabei liegt doch der Mindestschätzwert der Übersterblichkeit bei 71 Toten. Wie kann das zusammenpassen?

Unterstellt man, dass jene 67 „COVID-19-Todesfälle“ tatsächlich an dieser Infektion starben, dann müssten diese ja alleine für eine Übersterblichkeit sorgen, und also die Übersterblichkeit des ersten Halbjahres 2021 ganz wesentlich erklären. Dann läge die Übersterblichkeit durch die Impfung nur noch zwischen 4 und 85 Personen, bzw. beim Regressionsschätzer bei etwa 38 Personen. Auf der Basis des letzten Wertes läge die Sterblichkeit pro Impfling nur noch bei 0,05%, also noch unter dem ungewöhnlich niedrigen deutschen Schätzwert. Theoretisch denkbar wären auch 4 Zusatztote bzw. 0.01%, was erst recht als sehr unrealistisch erscheint. Nimmt man den Maximalwert (85), käme man auf 0,13%, also im Bereich des Wertes von Medicare. Dahin käme man aber auch ziemlich gut, wenn man gar keine COVID-19-Toten annimmt und vom sinnvollsten Schätzer ausgeht, also 105 Zusatztoten aufgrund der Fortschreibung der linearen Regression (0,14%).

Nun ist es aber doch offensichtlich so, dass 2020 tatsächlich nur eine winzige Minderheit der Verstorbenen wirklich an COVID-19 starb. Und wie gesagt, in Ländern mit hohem Fischkonsum so gut wie niemand. Wieso sollen dann ausgerechnet 2021 während der Impfkampagne wirklich alle Sterbefälle, egal ob auf den Seychellen oder anderswo, an COVID-19 gestorben sein? Das erscheint sehr unplausibel.

Man sollte also vielmehr fragen: Wie viele Impftote wurden auf den Seychellen in COVID-19-Fälle umdeklariert? Ich jedenfalls habe keine näheren Informationen dazu.

Danach sollte man fragen: Warum gab es, z.B. auf den Seychellen, aber auch anderswo wie in Vietnam, Thailand, Mongolei und in vielen anderen Ländern ausgerechnet mit dem Beginn der Impfkampagne einen enormen Anstieg von „Infektionsfällen“? Könnte es nicht auch sein, dass die Regierungen dazu eine Laborpandemie lostraten? Vielleicht um Impftote zu vertuschen?

Eine Laborpandemie auf „Knopfdruck“ loszutreten dürfte gerade für viele süd- und südostasiatische Staaten recht einfach gewesen sein, da die meisten in 2020 noch 3 Gen-Loci mit dem PCR-Test untersuchten, aber im Laufe von 2021 wohl auf den europäischen „Standard“ mit zwei Gen-Loci umstellten. NB: Als „Proxi“ für die Deltavariante gilt ja, dass eine bestimmte Gen-Stelle negativ bleibt.

Mein Fazit

Auf den Seychellen gab es seit Beginn der Impfkampagne eine Übersterblichkeit, die bei etwa 0,14% aller Geimpften lag, und damit in einer Größenordnung wie die US-Medicare Daten, etwas niedriger als in Gibraltar, aber höher als in Deutschland, welches aber anscheinend einen Ausreißer nach unten darstellt. Die gemeldeten 67 COVID-Toten auf den Seychellen dürfte allenfalls mit, aber zum größten Teil wohl nicht an COVID-19 gestorben sein.

Die Daten deuten ferner an, dass es für die Seychellen wohl keinen medizinisch-epidemiologischen Grund für eine COVID-19-Impfkampagne gab.

Referenzen

  1. https://web.de/magazine/news/coronavirus/seychellen-steigende-inzidenz-trotz-weltmeisterschaft-impfen-35831558

  2. Stein A. Gibraltar: Hohe Todeszahlen kurz nach der Corona-Impfung. Impf-report Mai 2021, Nr. 128/129, S. 38-44.

  3. Seychelles. National Bureau of Statistics. Statistical Bulletin. Catalogue Number: Population2021/2. Released 31 August 2021. https://nbs.gov.sc/downloads/data-acquisition-census/population-and-vital-statistics/2021

  4. Wikipedia, English. COVID-19 pandemic in Seychelles. Gezogen 2021-10-06. https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-19_pandemic_in_Seychelles

  5. https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/seychellen-coronavirus-covid-19-sinopharm-impfrate-tourismus-1.5292230

  6. https://www.worldometers.info/coronavirus/country/seychelles/

  7. Destatis, Sonderauswertung Sterbefälle. 5. Oktober 2021. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/sonderauswertung-sterbefaelle.xlsx?__blob=publicationFile

  8. RKI. Epidemiologische Bulleting 25/2021. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/27_21.pdf?__blob=publicationFile

  9. Stein A. Die Gesamtsterblichkeit scheint sich 2021 zu erhöhen – Effekt der Impfkampagne? Update 21.9.2021. https://tkp.at/2021/09/23/die-gesamtsterblichkeit-scheint-sich-2021-zu-erhoehen-effekt-der-impfkampagne-update-21-9-2021/

  10. Corona-Transition: Rund 50’000 Menschen sind in den USA innert zwei Wochen nach der «Impfung» gestorben. 30. September 2021. https://corona-transition.org/rund-50-000-menschen-sind-in-den-usa-innert-zwei-wochen-nach-der-impfung


Dr. Anton Stein (Pseudonym – richtiger Name ist der Redaktion bekannt) ist promovierter Apotheker mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Pharma-Branche. Aus Rücksicht auf seine Familie möchte er nicht, dass sein Name genannt wird.


Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.



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