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Danke Österreich

Published On: 13. Dezember 2021 6:01

Als Deutsche bin ich froh, in Österreich zu leben. Deutschland hätte ich wahrscheinlich schon im Sommer dieses Jahres den Rücken gekehrt. Österreich ist anders. Allein an diesem Wochenende waren in Wien wieder 150.000 bis 250.000 Menschen auf der Straße. In den Bundesländern, in fast jeder Landeshauptstadt, in fast jedem Bezirk gab bzw. gibt es Demonstrationen, die in Summe vermutlich weitere 100.000 Menschen, wenn nicht mehr, ausmachen. Auf Deutschland (Faktor 10 größer) hochgerechnet, wären das 1,5 – 2,5 Millionen Menschen in Berlin und noch mindestens eine Million deutschlandweit.

Von Gastautorin Andrea Drescher

Warum ist das in Deutschland nicht möglich? Warum ist Österreich so anders? (M)ein Versuch, es zu verstehen.

Der deutsche Untertan ist unschlagbar. Gehorsam ist wohl ein wesentlicher Teil des deutschen Genoms. Sich davon frei zu machen, bedeutet Anstrengung – und wer strengt sich schon gern an? In Österreich nimmt man Regeln zur Kenntnis … und „ignoriert sie nicht einmal“, wenn sie unsinnig erscheinen. Hier geht es in allen Lebensbereichen einfach „russischer“ zu … und das zahlt sich in der jetzigen Situation definitiv aus.

Schon der Umgang mit den Masken war in Österreich deutlich entspannter als in Deutschland. Als Maskenbefreite kann ich ein Lied davon singen. Auch wenn es hier und da einige übereifrige Menschen gab: die Übergriffigkeit der Deutschen, die mir bei meinen Fahrten zu Demos in Berlin, Leipzig und München immer wieder begegnete, blieb definitiv unerreicht.

Leider hat auch in Österreich die „Linke“ total versagt und sich dem System angeschlossen. Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten! Ist ja wahrlich nichts Neues. Auch hier gefällt sich der linke Intellektuelle darin, darüber zu lamentieren, dass „man nicht mit Rechten demonstrieren dürfe“, statt sich aktiv gegen den Impffaschismus, gegen die Gesundheitsdiktatur zu wehren. Der Unterschied? In Wien stehen „Juden für Aufklärung“ am Heldenplatz neben der FPÖ-Kundgebung, weil es allen primär um die Freiheit geht. Beim Protestmarsch am Ring sind alle vertreten. Und das bekommen mehr und mehr Menschen mit.

Natürlich sind auch die österreichischen Mainstream-Medien sehr aktiv, das Narrativ der Politik zu verbreiten. Aber es gibt Servus-TV, RTV – und das ausgesprochen rechtslastige und mir in anderen Themen gar nicht vertrauenswürdige AUF1, die eine andere Sichtweise auf die Realität zeigen. Über die offiziellen bzw. veröffentlichten Zahlen der Demonstranten lachen inzwischen hier sogar Maßnahmenbefürworter.

In Österreich ist die Mittelschicht noch deutlich größer als in Deutschland. Der Abbau an Sozialleistungen war nicht ganz so erfolgreich wie Hartz 4, familiäre Strukturen schützen die Menschen vor der Not.

Die bürgerliche Mitte hat die Straße als Protestform entdeckt – in jedem Dorf, in jeder Gemeinde, in jeder Stadt. Diese Bevölkerungsgruppe scheint in Deutschland einfach zu dünn gesät. Leider.

Der Hausverstand ist ausgeprägt. Die Woke- und Gender-Fans findet man – wenn überhaupt – fast nur in Wien. Am Land herrscht natürlich auch ein Bewusstsein für Ungerechtigkeit, Naturzerstörung und Not – aber mit Realitätsbezug. Die FFF-Kids werden hier nicht mit dem SUV zur Demo gefahren. Aber am Land arbeiten viele junge Menschen in der Natur und räumen beispielsweise den Müll weg, den die städtischen Wanderer am Wochenende hinterlassen haben.

Man geht nicht auf die Straße, WEIL Brecha, Donner, Ehrlich, Kickl, Müllner, Rutter, Schaurecker, die FPÖ, die MFG, die Plattform Respekt oder sonst wer – meinetwegen auch ich – dazu aufrufen. Man geht in manchen Fällen auf die Straße, OBWOHL wir dazu aufrufen. Man geht auf die Straße, weil man protestieren will, auch wenn die Kundgebung von Menschen initiiert wurde, mit denen man nichts anderes gemeinsam hat als den Widerstand gegen die Gesundheitsdiktatur.

Man geht auf die Straße, weil mit der Impfpflicht endgültig die rote Linie überschritten wurde. Die ersten Demos, die von den Aktivisten mobilisiert wurden, brachten einige zig-Tausend auf die Straße. Jetzt mobilisiert sich der Widerstand dank der Menschen von allein. Und darum sind es jetzt Hunderttausende.

In Österreich braucht man keine Anführer, man braucht maximal Anmelder für Demonstrationen, damit man weiß, dass „wir viele sind“. Und selbst das lässt nach. Viele Spaziergänge werden gar nicht mehr angemeldet.

Die Polizei in Österreich ist deutlich weniger brutal als in Deutschland. Mehr als einmal hörte ich in persönlichen Gesprächen: „Privat kann ich die Demos gut verstehen.“ Das führt dazu, dass die bürgerlichen Demonstranten keine Angst haben müssen zu demonstrieren. Man sieht immer wieder wirklich richtig Alte, Gehbehinderte, Schwangere, Kinder – also Menschen, für die es in Deutschland inzwischen zu gefährlich ist zu demonstrieren. Auch wenn die EE, die Lentos oder die Wega mal unangenehm, unfreundlich und sogar auch übergriffig werden: verglichen mit den 33-igern, 34-igern oder 14-ner-Einheiten u.v.a.m. in Berlin sind es immer noch freundliche und kooperative Polizisten.

Die Spaltung der Gesellschaft scheint in Österreich noch nicht so tief wie in Deutschland. Mehr und mehr Menschen, die bereits geimpft sind, nehmen aktiv an den Protesten teil. Meine teilweise geimpften Nachbarn wissen, dass ich Woche für Woche auf Demonstrationen gegen die Maßnahmen gehe – und unterstützen mich trotzdem – oder deswegen? – durch Haussitting. Auch steht die Zusage für mich in Läden zu gehen, die mir als Jü… pardon Ungeimpfter verschlossen bleiben.

In Österreich wird kaum – und wenn, dann nur am Rande – über Ablenkungsthemen wie „Wir brauchen einen Friedensvertrag, wir brauchen eine Verfassung“ diskutiert. Diese Fragen stellen sich hier nicht. Man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren und tut das auch.

Die „Demo-bringt-ja-nix“-Verfechter, die Facebook-Aktivisten-und-Helden, die „Licht-und-Liebe-schau-ja-nur-das-Positive-an“-Prediger sind in Österreich deutlich geringer wahrzunehmen als in Deutschland. Man beschäftigt sich auch in geringerem Maße mit Verschwörungstheorien – die natürlich ausdiskutiert werden, die Menschen aber nicht so intensiv ablenken. Hier gibt es mehr Pragmatiker, die etwas tun, so zumindest mein Eindruck.

Ganz viele, die in Österreich jetzt Woche für Woche – teilweise Tag für Tag – auf die Straße gehen, wollen nur eines: die Rückkehr zu einer demokratischen Rechtsform, in der nicht mit Verordnungen willkürlich agiert und das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit staatlicherseits ignoriert wird. Sie fordern ihre – nein – unsere Rechte lautstark ein. Online und auf der Straße.

Mein Dank an alle Österreicher, die das jetzt tun!

PS. Das ich nicht „DIE“ Deutschen und „DIE“ Österreicher meine oder gar verurteile, ist – hoffentlich – selbsterklärend. Mit meinen Aussagen beschreibe ich, wie ich als Deutsche gesellschaftliche Strömungen hier in Österreich wahrnehme.


Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Andrea Drescher, Jahrgang 1961, lebt als deutsche Staatsbürgerin seit Jahren in Oberösterreich. Sie ist Unternehmensberaterin, Informatikerin, Selbstversorgerin, Friedensaktivistin, Schreiberling und Übersetzerin für alternative Medienprojekte sowie seit ihrer Jugend überzeugte Antifaschistin.


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